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212 - Das Skelett (German Edition)

212 - Das Skelett (German Edition)

Titel: 212 - Das Skelett (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Thomas Graser
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penetranter Körperg eruch und ihre Ungepflegtheit! Ihre abgenagten Fingernägel waren extrem dreckig, die Fingerkuppen braun eingefärbt, wohl von Zigaretten. Mit diesen Fingern haben sie mich berührt und überall entweiht.
    Sie stanken beide aus dem Mund nach irgendeine m Fusel, aus allen Poren ihrer drahtigen Körper kroch ihr eigentümlicher, widerlicher Schweißgestank. Ich empfand eklige Gerüche, die ich nie im Leben wieder vergessen werde.
    Zwischendurch haben sie sich in unserem Haus frei bewegt, gefressen und gesoffen, ja - so wie Tiere! Wie die Vandalen haben sie gehaust, so verhalten sich keine Menschen. Ich wimmerte und weinte fast die ganze Zeit. Sie missachteten mein leises Flehen mit Hohn, einer urinierte sogar auf meinen Körper. Als sie sich verabschiedeten, säuselte der eine in mein Ohr, diese Worte werde ich auch nie mehr vergessen:
    „ Wenn du die Polizei rufst oder auch nur einem Menschen von diesem Akt erzählst, kommen wir wieder und töten dich! Aber erst, nachdem wir dir neuen Spaß bereitet haben. Es folgt eine ähnliche Prozedur, nur mit Gegenständen. Vielleicht einem Lockenstab und dergleichen. Alles, was so herumliegt, werden wir benutzen und in dich einführen. Füge dich und komme von deinem hohen Ross herunter. Behalte diese Orgie für dich oder besser, erinnere dich an jedem einzelnen Tag deines zukünftigen Lebens daran. Du rufst morgen früh die Anwältin deines Mannes an und sagst ihr, dass du nur das willst, was du bekommen kannst. Hast du alles verstanden, du geldgeiles Miststück?“
    Ich nickte mit dem Kopf, das reichte dem Rädelsführer nicht. Er schrie mich derart an, dass ich mich sofort auf dem Teppich erbrach.
    „ Sag laut Ja, du … ! “
    Di eses Wort wiederhole ich nicht.
    Als sie weg wa ren, lag ich noch mindestens zwei Stunden auf dem Boden und krümmte mich vor Schmerzen und Ekel. Völlig kraftlos zog ich eine Decke und ein Kissen vom Ledersofa.
    Ich fühlte, wie sich Herpesblasen an meinen Lippen bildeten. Weinen konnte ich nicht mehr, ich erbrach mir die Seele aus dem Leib. Dann schlief ich ein und fantasierte laut, sodass ich um mich schlagend aufwachte.
    Henryk , ich habe dich verflucht.
    Und so gehofft, du würdest wie mein Held auftauchen und die beiden für mich töten. Ja, solche Gedanken hatte ich und andere – meinem Leben sofort ein Ende zu setzen. Aber das habe ich nicht fertiggebracht, obwohl ich später ein Riesenküchenmesser in meiner Hand hielt …
    Erst viel später habe ich geduscht und auch noch stundenlang gebadet. Ich konnte keinen klaren Gedanken mehr fassen und sprach laut zu mir selbst. Zeitweise dachte ich wirklich, dass sich meine zerbrochene Seele von meinem Körper getrennt hatte. Kannst du solch wirre Gedanken nachvollziehen?
    Wirklich a lles tat mir weh, die nächsten zehn Tage erlitt ich Höllenqualen.
    Wirklich p raktisch, dass unsere umfassende Hausapotheke so viele Medikamente und Wundsalben beherbergte.
    Ich aß die ersten drei Tage gar nichts, erst dann kam mein Appetit so langsam zurück.
    Gut , dass unsere Vorratskammer so reichlich gefüllt war - bin ich zynisch?
    Mein Got t, ich war des Wahnsinns so nah! Panische Angst beschlich mich, dass sie wiederkommen könnten. Ich verrammelte das Haus und ließ sämtliche Rollläden herunter, änderte den Alarmcode und stellte Gegenstände vor die Haustür und die unteren Fenster. Lächerlich, wenn sie es gewollt hätten, wären sie sicher wieder hereingekommen. Aus diesem Grund werde ich die Villa auch nicht verkaufen, sicher bin ich doch nirgendwo.
    Ich verließ nicht einmal das Haus und ging auch nicht ans Telefon. Am nächsten Tag riss ich mich aus meiner Lethargie.
    Dann telefonierte ich mit deiner Anwältin und mit meinen Eltern, damit sie sich keine Sorgen machten und hier nicht auftauchen würden.
    Das Gespräch fiel mir nicht leicht, meine verlogene Ausrede, dass ich ein paar Tage verreisen würde, nahmen sie aber hin.
     
     
    Wie kann man nur einem wildfremden Menschen so etwas antun? Ich hatte große Probleme beim Wasserlassen und auch mit meinem Stuhlgang.
    Und ich habe unbeschreibliche Angst, denn ich war noch nicht beim Arzt und habe mich nicht auf Geschlechtskrankheiten und Aids untersu … «
    Wieder b rach Beate, völlig mit den Nerven am Ende, ab, bekam einen Heulanfall und verkrampfte. Ich heulte auch wie ein Schlosshund und musste raus aus ihrem Auto, ich konnte es einfach nicht mehr ertragen.
    Und wieder ließ ich s ie allein, feige und hilflos. Meine

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