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2135 - Der Zeitbrunnen

Titel: 2135 - Der Zeitbrunnen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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öffnete die Tür der Herberge und breitete die Arme weit aus. Sihame kam auf ihn zugelaufen und schmiegte sich an ihn. Sie warf ihn mit ihrem Schwung um, doch das störte sie beide nicht.
    Sie wälzten sich eng umschlungen über den Boden, drehten sich, blieben liegen. Der Herr des Lichts und die Prinzessin des Morgens, durch die Mächte des Schicksals getrennt, waren Verbündete auf Leben und Tod. Sie waren Liebende. Sie waren füreinander bestimmt. Es war gozin, das war es immer schon gewesen.
    Soner übernahm sich vollkommen. Er hatte seine Kräfte falsch eingeschätzt und bezahlte nun den Preis dafür. Aber er war glücklich. In den Armen seiner Liebe verließ den Herrscher der Speiche Kaza das Bewusstsein. Er, der bis zur Kleinen Konjunktion wach bleiben wollte, lag besinnungslos in den Armen der Prinzessin. „Mein Gemahl", flüsterte Sihame zärtlich. „Was musst du nur alles durchgemacht haben ..." Die Prinzessin konnte sein Gewicht gerade tragen und hob ihn auf ihre Arme, trug ihn zum Bett. Sie legte sich neben ihn und schlief nach wenigen Minuten ebenfalls ein - Minuten des vollkommenen Glücks. Sie hatte ihn gefunden, und er lebte! Welch ein Geschenk der Götter!
    Als Soner nach Stunden erwachte, fand er Sihame neben sich liegen. Sofort kehrte die Erinnerung zurück. Er hatte den Planeten Zabar-Ardaran räumen und abriegeln lassen. Kein lebendes Wesen sollte sich noch hier befinden - außer ihm. Wie kam dann Sihame hierher? Er war überglücklich, seine Frau in seinen Armen zu halten. Dennoch schloss er nicht aus, dass sich auch andere Pfauchonen oder gar Fremde auf dem Planeten aufhalten könnten. Wenn es Sihame geschafft hatte, war es auch anderen möglich. Zärtlich strich er der Lebensgefährtin über die Wangen, bis sie die Augen aufschlug. Sofort begann sie, selig zu lächeln. Sie schmiegten sich aneinander, küssten und liebten sich wie schon viel zu lange nicht mehr. „Und jetzt sag mir bitte, wie du hierher gekommen bist", verlangte er schließlich. „Ich habe den ganzen Planeten abriegeln lassen. Nicht einmal ein Beiboot hätte diesen Sperrring ungeortet durchbrechen können."
    „Gut", sagte sie. „Du sollst die Wahrheit wissen. Ich habe Freunde gefunden, die von außerhalb unserer Galaxis stammen. Zwei von ihnen sind Mutanten. Startac Schroeder, der Teleporter, hat uns hinab auf die Oberfläche von Zabar Ardaran gebracht."
    „Aber wozu halfen sie dir?", fragte der Prinzenkrieger. „Haben sie eigene Pläne?"
    „Ja", gab Sihame zu. „Auch sie wollen mit den Pangalaktischen Statistikern sprechen. Unsere Erwartungen deckten sich, verstehst du? Du darfst ihnen nicht zürnen. Ohne sie hätte ich dich niemals wiedergefunden." Als Soner schwieg, berichtete sie ihm von der geheimnisvollen Zehnten Stadt und dem Zeitbrunnen, durch den sie in die andere Welt geglitten war. Sofort hakte er nach. „Ich bin ebenfalls durch einen Zeitbrunnen gegangen, Liebste. Dort traf ich auf einen Astronomen, der mir ein unglaubliches Gebilde aus lauter gleißenden Sternen zeigte, die alle irgendwie zusammengehörten. Sie zogen an allen anderen Sternen dieser fremden Galaxis vorbei, wie ein ... eben wie ein Schwarm."
    „Diese gleißenden Sonnen habe ich auch gesehen", sagte sie leidenschaftlich. „Und zwar mitten am Tag, bei voller Helligkeit.
    Kann es sein, dass wir im gleichen Abschnitt des Kosmos herausgekommen sind?"
    „Es ist jedenfalls nicht unmöglich", sagte Soner. Der Prinzenkrieger fühlte sich nun besser, ausgeruhter. Auch die Wunde an seiner Schulter schien gut verheilt zu sein. „Und du?", fragte die Prinzessin. „Willst du mir nicht endlich berichten, was dich so handeln lässt, wie du es tust?" Sie schaute ihn an. „Vieles weiß ich ja schon", sagte sie leise. Der Prinzenkrieger setzte sich auf die Bettkante und legte sein Kinn in beide Hände. „Du hast es verdient, die Wahrheit zu hören, obwohl jedes Wort dich verletzen wird."
    „Ich bin stark genug, Soner", sagte sie. „Allein durch unsere Liebe. Ich werde immer zu dir halten, das solltest du wissen; ganz gleich, was das Schicksal dir bestimmt hat."
    „Es ist furchtbar", sagte er. „Nur die Pangalaktischen Statistiker können mir noch helfen - vielleicht." Soner berichtete Sihame von der Weissagung durch die pfauchonischen Propheten, von der furchtbaren Zukunft, die sie ihm ausgemalt hatten. Von all dem Schrecklichen und von den Konsequenzen, die es für Kazién, die Speiche Kaza und alle Pfauchonen zeitigen würde.
    Als er endlich

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