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2147 - Die große Konjunktion

Titel: 2147 - Die große Konjunktion Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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entfernten Punkt des Universums unter die Lupe."
    „Ausgezeichnet, Myles", sagte Atlan. „Welchen denn?"
     
    *
     
    Die Ausrichtung der virtuellen Parabolantenne war nicht mit letzter Sicherheit zu bestimmen.
    Millionstel, vielleicht milliardstel Grade Unterschied summierten sich im Kosmos zu gewaltigen Differenzen.
    SENECA präsentierte seine erste Hochrechnung nach einer Viertelstunde: Myles Kantor übernahm es, die Zahlen in verständliche Werte zu übersetzen. „So, da haben wir's ...!"
    Der Wissenschaftler zuckte im ersten Moment deutlich zusammen, prüfte noch einmal Zakatas Galaxien-Holo, dann SENECAS Zahlenwerk.
    „Also beim besten Willen ..." Kantor schüttelte fassungslos den Kopf.
    Atlan wurde unruhig. Die Reaktion gefiel ihm nicht. „Sag uns einfach, wie du es interpretierst", bat er.
    Der Wissenschaftler hob die Schultern. „Die Statistiker peilen nach den mir vorliegenden Zahlen eine Region des Weltalls an, die sich in etwa 690 Millionen Lichtjahren Entfernung von der Galaxis Wassermal befindet. Also! 690 Millionen plus/minus vier Millionen. Hat SENECA ausgerechnet."
    Durch die Zentrale lief ein Raunen. Die Distanz klang zu gewaltig für das menschliche Vorstellungsvermögen. Atlan fragte sich, wie die Statistiker mit ihren Türmen eine solche Entfernung überbrücken wollten.
    „Jetzt kommt es aber erst", ließ sich Kantor den Knalleffekt nicht nehmen. „Im fraglichen Gebiet des Kosmos verzeichnen unsere Karten neben einigen anderen Galaxien mindestens ein Objekt, das die Menschheit schon einmal bestens kennen gelernt hat."
    „Nämlich?"
    „Jetzt mach's nicht künstlich spannend, Myles!"
    „Schon gut ... Ich meine - den Mahlstrom der Sterne!"
     
    *
     
    Atlan kannte die alten Geschichten nicht aus eigenem Erleben. Aber er kannte die Historie.
    Wie die Erde durch den Twin-Sol-Transmitter geschickt wurde, um zum Archimedes-Sonnentransmitter zu gelangen, und wie sie stattdessen im Zielgebiet im Mahlstrom materialisierte; in einer 156.000 Lichtjahre langen Nabelschnur zwischen zwei Galaxien - jener Abriss-Verbundschnur, die nach der Kollision und Durchdringung zweier Galaxien entstanden war; Zehntausende Sonnensysteme, eine in Jahrmillionen geformte Materieader, wie ein Schlauch von kosmischer Größe.
    Es ist nicht möglich, dachte Atlan. Und dann jedoch sagte er sich: Doch, es ist.
    „SENECA!", rief Ronald Tekener in den allgemeinen Schock. „Ich ordne hiermit eine grundsätzliche Überprüfung der Daten an!"
    Atlan wusste, dass dieser Vorgang längst zigfach stattgefunden hatte. Auch Tekener wusste es.
    Dennoch ließen sie die Biopositronik alles nachprüfen. Sie brauchten die Zeit, um den Schrecken zu verarbeiten.
    SENECA meldete sich nach erstaunlich langer Zeit, nach zwei Minuten: „Das Resultat wird wiederum bestätigt."
    Atlan überflog die astronomischen Details, als Lauftext unterhalb der Galaxienbilder.
    Die Position des Mahlstroms, in früheren Zeiten geheimnisumwittert, stand heutzutage fest. Die Materiebrücke befand sich rund 501 Millionen Lichtjahre von der Erde entfernt. Wassermal wiederum stand in rund 700 Millionen Lichtjahren Entfernung von der Erde.
    Bezog man entsprechende Koordinaten ein, ergab sich eine Distanz von 688 Millionen Lichtjahren zwischen dem Mahlstrom und Zabar-Ardaran.
    Atlan schüttelte ungläubig den Kopf. Was, wenn die Statistiker nur ein Objekt in der Nähe anpeilten? Wenn die Messtoleranzen ihnen einen Streich spielten, der größer war als einkalkuliert?
    Oder wenn Kantors Idee von einer Fernpeilung grundsätzlich Unsinn war?
    Nein.
    Konnte es wirklich der Mahlstrom sein? Und was daran interessierte die Pangalaktischen Statistiker so brennend, dass sie zu diesem aufwändigen Mittel griffen?
    Atlan wandte sich von den kryptischen Vorgängen in Zakatas Orterzentrale ab. „Ich frage mich ernstlich", meinte er plötzlich zu Tekener, „was mit Rom An Machens ist."
     
    3.
     
    Die Architektur der Erinnerung In einem Gewirr aus Passagen, mitten in der Statistiker-Stadt Rik'ombir, tauchte das unscheinbare Haus beinahe unter. Nicht für Mohodeh Kaschas Blick.
    Vier Protokollroboter umschwirrten den Ritter, nach Sitte seiner Ahnen, und hielten seine würdevollen Schritte für kommende Generationen fest. Abgesehen davon, dass es für den Letzten seines Volkes so etwas wie Nachfahren nicht mehr gab.
    Der Bau bestand aus einem betont schlichten Material und war von einem Walmdach überdeckt.
    Eine Reihe von Säulen umgab das Haus. Mohodeh Kascha ließ seine

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