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2147 - Die große Konjunktion

Titel: 2147 - Die große Konjunktion Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Kraft zu setzen."
    Rik schnüffelte misstrauisch an dem Getränk, das vor ihm stand. „Was ist das?", fragte er.
    Dann nippte er, ohne die Antwort abzuwarten, und verzog mit einem Mal genüsslich das Gesicht.
    „Stellt es euch vor wie das Verhältnis eines Körpers zu den Mikrolebewesen in ihm. Um es auf eine einfache Formel zu bringen: Das Leben im Universum verfügt über zu viel Einfluss. Und es gibt Anzeichen, dass die Kosmokraten eben im Begriff stehen, daraus Konsequenzen zu ziehen."
    Rik nippte an seinem Getränk, fand sichtbar Gefallen an der ungewohnt sinnlichen Wahrnehmung - während Atlan, Tekener, Tolot und Kellind einander betreten anblickten. Der Cyno schien nicht zu begreifen, was er eben gesagt hatte. Oder nur in einer technokratischen Weise.
    Der Arkonide war der Erste, der die Sprache wiederfand. „Rik ..., nehmen wir mal an, das Leben wäre wirklich zu viel. Wie immer man das bemessen will. Was sind die Konsequenzen?"
    „Sehr einfach." Das uralte Geschöpf leerte mit einem schmatzenden Geräusch seinen Mund. „Wir glauben, dass die Kosmokraten etwas gegen das Leben an sich unternehmen werden. Das ist schon jetzt so gut wie sicher. Es fragt sich nur, wie diese Reaktion ausfällt."
    „Sie werden ... was?"
    „Ja. Wir sind sicher."
     
    *
     
    SENECA ließ auf einem Tablett kleine Kekse reichen. Rik bediente sich mit wachsender Lust.
    „Man muss dazu wissen, dass das Universum längst nicht mehr von Ordnung und Chaos beherrscht wird, wie es in der Frühzeit der Schöpfung war. Sondern wir rechnen aus statistischer Sicht das Leben an sich längst hinzu. In seiner natürlichen Vielfalt, mit der Fähigkeit, jede noch so kleinste Nische zu besetzen. Wir betrachten im Spiel der Mächte das Leben als dritte Kraft. Richtungslos, niemals übergreifend organisiert, amorph."
    Rik präsentierte demonstrativ sein leeres Glas. SENECA füllte durch einen Servorob das Gefäß zweimal neu auf.
    „Die Statistiker gehen davon aus, dass etwa zwei Drittel aller Eingriffe in die Struktur des Kosmos von Instanzen des Lebens vorgenommen werden. - Deshalb: Das Leben ist zu viel. Ob die Kosmokraten mit diesem Schluss Recht haben oder nicht, sei dahingestellt. Sie werden jedoch ihre Konsequenzen ziehen. Möglicherweise einige Millionen Jahre zu spät. Aber für die Hohen Mächte hat Zeit eine andere Bedeutung und einen andern Fluss."
    Atlan hörte den Statistiker kurze glucksende Geräusche von sich geben. So als entweiche aus seinem Magen Gas, das mit dem Verdauungsprozess entstand.
    Der Arkonide nahm einen Keks und kostete. Dem Geschmack nach war es eine Art Salzgebäck.
    Schwer verdaulich für ein Wesen, das wohl seit Zigtausenden von Jahren seinen Turm nicht verlassen hatte.
    Rik zog die Beine hoch und nahm in dem Sessel eine bequeme Position ein. „Genau an diesem Punkt kommt Thoregon ins Spiel", sagte der Statistiker plötzlich.
     
    *
     
    „Thoregon gehört als Machtfaktor weder zum Chaos noch zur Ordnung. Thoregon ist ein eigenständiger Machtfaktor. Für die Kosmokraten ist Thoregon - genauer gesagt das. Erste Thoregon - mittlerweile ein bedrohlicher Faktor geworden.
    Wir wissen, dass die Kosmokraten derzeit flächendeckend in diesem Abschnitt des Universums Galaxienzünder aussetzen. Jeder Zünder ist dafür konstruiert, in einer kompletten Galaxis das Schwerkraftgefüge aufzuhebeln. Ein ähnlicher Vorgang, wie er damals in der Schlacht von Kohagen-Pasmereix stattgefunden hat.
    Inmitten einer solchen kataklysmischen Gewalt kommt es zu hyperphysikalischen Reaktionen, die bis in die eigentlich extrauniversalen PULSE hochschlagen werden."
    Atlan blickte in aufgerissene Augen, in denen das Verstehen allmählich erst erwachte.
    Ronald Tekener mit einem Hauch von Klarsicht. Myles Kantor mit einem Universum im Kopf, das eben zerschmettert wurde. Icho Tolot eine versteinerte Fassade mit zwei Gehirnen. Fee Kellind mit einer Besatzung, die sie schützen musste; mit dem Klang von Galaxienzündern im Ohr.
    Das Leben war zu viel.
    Thoregon stellte eine direkte Bedrohung für die Hohen Mächte dar.
    Die Kosmokraten setzten Galaxienzünder aus.
    Atlan hätte sich eine Woche Bedenkzeit gewünscht. Doch der Statistiker würde kaum bis dahin zur Verfügung stehen.
    Höchstens, solange Getränke und Gebäck reichen, dachte er sarkastisch; um sich selbst auf den Boden der Tatsachen zurückzuholen.
    „Die Kosmokraten können also ein Thoregon vernichten?", hakte der Arkonide nach.
    „Vermutlich ja! Sie schrecken nur davor

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