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2151 - Zentrum der Inquisition

Titel: 2151 - Zentrum der Inquisition Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Er hatte es geahnt, doch nie wirklich für möglich gehalten: Der Auftrag galt einem Satelliten der Festung der Inquisition.
    Mit seinen in Jahrzehnten geschärften Sinnen spürte der Wehrmann die Schäden, die flackernde Aura des Satelliten. Er schloss den Helm seiner Montur. Die Panzerung aktivierte sich, denn die Strahlung war extrem. Als Antrieb und Steuerung versagten, griffen Traktorfelder nach dem Gleiter und verankerten ihn in dem Gitterkäfig, der den Satelliten in halber Höhe umschloss. Ein Transportschlauch entstand in hektischen Zuckungen, von den Strahlenfronten gepeitscht und perforiert, aber er ermöglichte den Zugang. Garonn ging als Erster.
     
    5.
     
    Es wurden endlos lange Minuten, in denen Zim November das Letzte an Leistungsvermögen aus der JOURNEE herausholte. Erst die Beschleunigung, die immer noch ein wenig mehr aus den Aggregaten. herauskitzelte, dann das Bremsmanöver mit Werten, wie sie nur in Notsituationen vertretbar waren. Dass kein Katamar-Schlachtschiff im Kurs des Kreuzers materialisierte und sofort das Wirkungsfeuer eröffnete, grenzte an ein Wunder. Cita Aringas Aufschrei gellte durch die Zentrale, als zwei Valenterschiffe nicht einmal zweihundert Millionen Kilometer entfernt in der Umlaufbahn des achten Planeten materialisierten, aber beide Raumer beschleunigten in die entgegengesetzte Richtung und verschwanden so schnell wieder, wie sie erschienen waren.
    In der Hyperortung entpuppte sich der angeflogene Mond als wahres Leuchtfeuer. Je mehr die Strahlungsfronten des Satelliten abebbten, desto intensiver trat alles andere in den Vordergrund. Doch es war längst zu spät, ein anderes Versteck zu suchen. „Schwerkraft 0,44 Gravos."
    „Sauerstoffatmosphäre, zweifellos künstlich erzeugt." Der Mond war nur wenig kleiner als die Erde, und die Oberflächentaster zeigten das ganze Spektrum geologischer Formationen, angefangen von ausgedehnten Hochgebirgszügen über weitläufige Steppenlandschaften bis hin zu Marschgebiet. Land- und Wasserflächen hielten sich in etwa die Waage. Überraschenderweise zeigten. die weiterhin von Störungen überlagerten Ortungen nur wenig Raumschiffsverkehr im Bereich der äußeren Planeten. Zim November leitete das Bremsmanöver ein, als die JOURNEE den äußeren Mond passierte, dessen Umlaufbahn fast achteinhalb Millionen Kilometer vom Mutterplaneten entfernt verlief. „Die Spektralanalyse zeigt eine dünne Methanatmosphäre" ,kam die Meldung. „Sieht ganz so aus, als könnte unser Freund Grek auf einigen Welten dieses Systems ohne Raumanzug herumspazieren."
    Der Maahk, der sich seit dem Passieren des Leuchtfeuers wieder in der Zentrale aufhielt, ließ ein klagendes Aufatmen vernehmen. „Wann werden die Menschen ihre Vorurteile ablegen?", stieß er dröhnend hervor. „Maahks atmen Wasserstoff ein und Ammoniak sowie Spuren von Methan aus. Die Bezeichnung Methanatmer war eine Spottbezeichnung der Arkoniden ..."
    „Momentan ist der schlechteste Zeitpunkt, um darüber zu diskutieren", wehrte die Kommandantin ab. „Wer sagt, dass ich diskutieren will?", fragte Grek..
    Mit feuernden Bremstriebwerken tauchte die JOURNEE in die Mondatmosphäre ein, sank aber viel zu schnell tiefer. Wenn die Geschwindigkeit nicht rasch erträgliche Werte erreichte, würde sie einen kilometerlangen glühenden Schweif hinter sich herziehen. Eine halbe Umrundung des Planeten.
    Keine Schiffe, die den Eindringling abzufangen versuchten. Stattdessen ein Sammelsurium von Transmitterimpulsen. Die JOURNEE fiel einem ausgedehnten Gebirgszug entgegen, der sich von der morgendlichen Dämmerung bis in die Nacht hinein erstreckte. Die Bodentaster zeichneten kein eindeutiges Bild, zumal bewusst auf die Hyperortung verzichtet wurde, aber in der Ebene vor den Bergen lag wohl eine größere Ansiedlung.
    Es waren nur Sekunden, in denen die Ahnung einer ausgedehnten, zwischen zwei Flussläufen errichteten Stadt in der Wiedergabe erschien, dann sank die JOURNEE unter das Niveau der höchsten Berggipfel. Im Osten geisterten die ersten spärlichen Sonnenstrahlen über den Horizont, die von der dichten Atmosphäre des Mutterplaneten in allen Farben des Spektrums gebrochen wurden. Das Zentralgestirn schob sich nur allmählich hinter dem Rund des Gasriesen hervor, dessen schräg von oben zu sehendes Ringsystem wie Sternenstaub glitzerte. Tess Qumisha hatte den Dienst in der Wissenschaftsstation übernommen. „Falls jemand in der Stadt unseren Anflug bemerkt hat, mag er an einen Meteoriten

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