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2163 - Die Media-Ritter

Titel: 2163 - Die Media-Ritter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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sich jedoch nicht. Das fremde Wesen machte einen kampfbereiten Eindruck auf sie. Weil sie und Ostrug sich ihm zuwandten, richteten sich auch die in ihren Brillen und in den Halsbändern installierten Minikameras auf das Wesen.
    Während der Flugschrauber mit verringerter Geschwindigkeit der Stadt zustrebte, fand Jobonne erste Worte. Nachdem die erste Hürde überwunden war, sprudelte es förmlich aus ihr heraus. Zunächst versuchte sie, sich dem Fremden verständlich zu machen, dann aber fiel ihr ein, dass sie vermutlich viele Zuschauer hatte. Sie redete im Reporterstillos, wobei sie ihre zwiespältigen Gefühle beschrieb und Vergleiche zog zwischen den Beschreibungen, wie sie die Geschichte seit 3000 Jahren von den Fremden lieferte, und dem Bild, das sich ihr nun bot.
    Der Redefluss half ihr, die Beklemmung zu überwinden, die sie in den ersten Minuten der Begegnung befallen hatte. Ostrug mischte sich ebenfalls mit Kommentaren ein, verstummte jedoch ebenso wie sie, als ihnen der Fremde in ihrer eigenen Sprache antwortete. Sie brauchten einige Zeit, um zu erkennen, dass seine Stimme aus einem kleinen Gerät an seiner Brust kam. „Ich bin euch sehr dankbar", sagte das Wesen. „Mein Name ist Gruzs Thran."
    Trah Zebuck flüchtete vor den herabstürzenden Trümmern in eine lang gezogene Schlucht, die von hohen Bergen eingefasst wurde. Von seinem Standort aus sah er eine große Stadt, die aus zahlreichen Erdhügeln zu bestehen schien und in der nach seiner Schätzung Millionen lebten. Auf der einen Seite erstreckten sich landwirtschaftlich genutzte Gebiete, auf der anderen Seite schien unerschlossenes Land zu sein. Er entschied sich, die Wildnis anzusteuern. Zwischen mehreren, hoch aufragenden Felsblöcken und Dutzenden von Baumriesen landete er den Kleinstraumer. Kaum hatte er das Triebwerk abgeschaltet, als er mit seinem Sessel auch schon ins Freie flog. Er blickte zu jener Gegend hinüber, auf die das Wrack der einst so stolzen TRAH BAR herunterkam. Es lag nördlich von ihm, während sich die Stadt in seinem Rücken befand.
    Ein in allen Farben schillerndes Tier schob seinen Kopf über einen Felsen hinweg, hob ihn danach bis in eine Höhe von etwa vier Metern. Neugierig glotzte es ihn aus seinen senkrecht ovalen Augen an. Sein Kopf war pyramidenförmig und mit zwei Hörnern versehen. Aus dem Geäst eines der Urwaldriesen löste sich lautlos ein Vogel mit mächtigen Schwingen. Er glitt wenige Meter über den Konquestor hinweg, um sich irgendwo jenseits der von Moos und Gestrüpp überwucherten Felsen auf ein Tier zu stürzen. Trah Zebuck vernahm den Todesschrei der geschlagenen Beute. Die Luft war erfüllt von dem Gesang zahlloser Vögel. Der warme Wind trug von einer beinahe senkrecht aufsteigenden Felswand das Gebrüll eines offenbar großen Wesens herüber. Die Luft war schwülwarm. Trah Zebuck hatte weder Ohr noch Augen für seine Umgebung. Die Natur interessierte ihn nicht.
    Er wollte lediglich wissen, ob er sich in einer möglicherweise gefährlichen Gegend befand oder ob sich feindliche Wesen in der Nähe aufhielten.
    Der Verlust des Katamars ließ ihn kalt. Er verschwendete keinen einzigen Gedanken an das Raumschiff, das ihm als Basis seiner Macht gedient hatte.
    Er konzentrierte sich auf seine augenblickliche Situation und auf die Welt, auf die er entkommen war und auf der er für einige Zeit sicher vor dem Zorn der Inquisition sein konnte. Damit ihn niemand von der Besatzung verraten konnte, war der Totalverlust der TRAH BAR mit allen darin enthaltenen Kommunikationseinrichtungen unumgänglich. In den nächsten Jahren würde er auf dem Planeten Kechta seine Rückkehr in das gewohnte Leben vorbereiten. Er würde Mittel und Wege finden, mit Hilfe der einheimischen Bevölkerung ein Raumschiff zu bauen, das interstellare Entfernungen überwinden konnte. Dazu war es allerdings nötig, die Macht über die einheimischen Völker zu ergreifen und sie zu einem eigenen Instrument zu formen, das vornehmlich für ihn tätig war.
    Der Konquestor sah kein Problem in dieser Aufgabe. Mit der nötigen Härte ließ sich alles erreichen. Er stutzte. Irgendetwas stimmte nicht. Seine Blicke fielen auf den Rudimentsoldaten, und er erkannte, was ihn irritiert hatte. Die Transportkugel des Gehirns wies einen Riss auf, und es war kaum noch Nährflüssigkeit übrig. Eine Seite des Behälters war sichtbar angeschmort. Die Anzeichen ergaben ein eindeutiges Ergebnis: Der Rudimentsoldat hatte den Hitzetod erlitten. Wie ein Wunder erschien

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