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2163 - Die Media-Ritter

Titel: 2163 - Die Media-Ritter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Einwohner des Planeten hatte Zugang zu jeder Kamera. Mit Hilfe der ausgefeilten Technik konnte er sich jedes Bild von jeder Kamera aus jedem Winkel der Welt auf den Monitor holen. So waren Jobonne Jokogi und ihr Begleiter davon überzeugt, dass sie zur Zeit von vielen Zuschauern beobachtet wurden, während sie sich mit dem Flugschrauber dem Gebiet näherten, in dem das Raumschiff abgestürzt war. Durch die transparente Kuppelscheibe des Fluggerätes, das vollautomatisch flog und lediglich auf ihre mündlich übermittelten Befehle reagierte, konnte Jobonne die riesige Flammensäule sehen. Da Ostrug Magaga draußen war, hatte er eine noch bessere Sicht. Mit ihnen jagten Dutzende anderer auf das Gebiet der Katastrophe zu. Jeder von ihnen war fieberhaft damit beschäftigt, die interessantesten Aufnahmen einzufangen.
    Sie folgten einem schmalen Fluss, an dessen Ufern hohe Bäume und dichte Büsche wuchsen. Scharen von Tieren kamen ihnen entgegen. Von Panik erfüllt, stürmten sie durch das Dickicht zierliche Antilopen, die einem Kechten kaum bis ans Bein reichten, bullige Buschechsen, die mit ihren hornbedeckten Schultern in gerader Linie durch das Holz stürmten, bis zu sieben Meter hohe Wachten mit seitlich ausgestellten Hörnern und Stacheln, die buchstäblich jedes Hindernis niederwalzten, Scharen von hüpfenden Springratten und ganze Schwärme von Vögeln.
    Sehr schnell rückten die Bilder von den weit über das Land verstreuten Trümmern des Raumschiffs näher. J0bonne Jokogi und ihr Begleiter waren geschockt. Sie hatten sich nicht vorstellen können, dass es ein Raumschiff mit einer derartigen Masse gab. Wohin sie auch blickten, überall lagen Trümmerstücke, und nahezu alle brannten. Mittlerweile hatte die Hitze des Feuers nachgelassen, und es bildete sich schwarzer und grünlich schimmernder Qualm. „Das sind die reinsten Giftgaswolken", kommentierte Ostrug Magaga, während er seine Kamera bediente.
    Bisher hatte er das Geschehen relativ gelassen verfolgt, innerlich fiebernd in der Hoffnung, dass Jobonne es schaffen würde, mit ihm auf Sendung zu kommen. Sie landete den absoluten Coup. Ostrug Magaga wusste, dass sie von vielen glühend beneidet wurde, obwohl Mutter einer Sendung noch nicht zugestimmt hatte. Er glaubte daran, dass sie sich für die Bilder entscheiden würde. Gleichzeitig bewunderte er Jobonne, weil diese mit keinem einzigen Wort versuchte, Mutter zu beeinflussen. Plötzlich drehte der Wind, nahm gleichzeitig zu. Er drückte Rauch und Qualm herunter, die bis dahin relativ steil in den Himmel aufgestiegen waren, und trieb sie auf die nahe Stadt zu.
    Nicht nur das. Der Wind fachte das Feuer an, das sich nun rasch ausbreitete. Eine Feuerwand von hundert Metern Höhe wuchs auf. Sie fraß sich mit beängstigender Geschwindigkeit über die Ebene und die Hügel, vernichtete mit ungeheurer Hitze Gras, Büsche und Bäume. Als der Flugschrauber in starke Turbulenzen geriet, ließ Jobonne ihn höher steigen, brachte ihn damit aber nicht aus der Gefahrenzone. Sie musste sich wohl oder übel zurückziehen, um von dem Feuerwall und der von ihm ausgehenden Hitze nicht erfasst zu werden. „Das Feuer wird die Stadt erreichen und vernichten", befürchtete Ostrug Magaga. Er musste schreien, um sich ihr verständlich zu machen. „Wir müssen sie warnen."
    „In der Stadt hat man längst begriffen, wie groß die Gefahr ist", erwiderte Klick. Ostrug schrie auf. Er schlug die flache Hand gegen die transparente, teils mit Löchern versehene Scheibe, die ihn von Jobonne trennte. Mit der anderen Hand zeigte er in die Tiefe. „Da ist jemand!", brüllte er. „Da unten zwischen den Felsen. Er versucht, den Flammen zu entkommen."
    „Ja, ich habe ihn im Sucher. Ein Kechte ist es nicht. Es muss jemand aus dem abgestürzten Raumschiff sein. Ein Überlebender."
    „Das wird unserer Sendung den letzten, den höchsten Kick geben!" Ostrug war nun so aufgeregt, dass er nicht mehr geregelt atmen konnte und zu ventilieren drohte. „Ein Außenweltler! Was will man mehr? Eine außerkechtische Intelligenz!" Überraschend meldete sich der Sender und teilte Jobonne mit, Mutterwünsche, dass sie sich dem Fremden nähere. Klick fragte zurück, was genau damit gemeint sei, erhielt jedoch keine Antwort. Sie musste selbst entscheiden.
    Sie blickte auf den Fremden hinunter und spürte, wie sich in ihrem Innersten etwas zusammenzog. Sie empfand eine tiefe Scheu davor, diesem Wesen gegenüberzutreten. Sie musste an die vielen Geschichten

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