21st Century Thrill: Dangerous Deal (German Edition)
zu heiß. Die Steuerfahndung hatte ihn bereits im Visier. Wenn er – wie und unter welchen Umständen auch immer – eine Million annahm, hing er mit drin. Dann musste er erst mal nachweisen, dass er sie nur als Beweismittel entgegengenommen hatte. Die Polizei würde nicht lange auf sich warten lassen.
Es klingelte ein drittes Mal.
Und Christoph traf eine Entscheidung.
K APITEL 22
E ine Etage tiefer saßen Benni und Lukas in Königs Wohnung und behielten Christophs Zimmer auf dem Bildschirm ihres Laptops im Auge.
„Verdammt, was macht denn der?“, rief Benni plötzlich entsetzt und blickte zu Lukas neben sich.
Dem stand vor Erstaunen der Mund offen. Doch schnell begriff er die Zusammenhänge.
„Christoph hat kalte Füße bekommen“, war er sich sicher. Anders war nicht zu erklären, weshalb der Freund gerade nahezu panisch Laptop und CD in seinem Rucksack verstaute, sich ihn auf den Rücken nahm und durch das Fenster floh – so, wie er es nach eigener Erzählung schon einmal gemacht hatte.
„Scheiße!“, fluchte Benni. „Der hat sie doch nicht alle.“
Nur wenige Sekunden später sahen sie, wie der Motorradfahrer in Christophs Zimmer stürmte.
„Na prima!“, stöhnte Benni. „Jetzt hat er den Typen am Arsch!“ Nervös kaute er auf den Lippen, überlegte, was zu tun war, und hatte sofort eine Idee.
„ Wir müssen ihm helfen!“, rief er und sprang auf.
„Aber wie?“, fragte Lukas verwundert.
Benni antwortete nicht, sondern raste los.
„Wo willst du hin?“, rief Lukas ihm nach.
Doch da war Benni schon aus der Tür, das Handy am Ohr.
„Hallo?“, rief er ins Telefon. „Ist dort die Polizei?“
Christoph hangelte sich den gewohnten Weg in den Hof hinunter. Ihm war klar, er musste sich beeilen und durch Hintertür und Treppenhaus nach vorn raus, bevor der Typ diesmal gleich schaltete, ihm nachlief und ihn vor der Haustür abfing.
Im Treppenhaus hörte er Schritte.
„Verdammt!“, fluchte Christoph, der Typ war schneller, als er befürchtet hatte. Hastig sprang er zur Seite und verbarg sich hinter dem Vorsprung der Kellertür. Kein besonders gutes Versteck, aber in der Eile das einzig erreichbare.
Die Schritte kamen näher. Der Typ war im Erdgeschoss.
Christoph presste sich mit dem Rücken an die Wand und hielt die Luft an.
Doch dann erkannte er: Es war Benni, der da die Treppen heruntergelaufen kam.
Christoph atmete durch. „Mann!“, zischte er. „Was machst du denn hier?“
Benni zuckte erschrocken zusammen, fing sich aber sofort wieder, als er seinen Freund entdeckte.
„Das musst du gerade sagen!“, meckerte er. „Was machst du denn für einen Scheiß?“
„Ich …“, wollte Christoph zu einer Erklärung ansetzen.
D och Benni winkte ab. „Keine Zeit. Hau mit Laura ab. Ich hab eine Idee!“
Christoph konnte nicht nachfragen; Benni war schon raus.
Was hatte er vor?
Christoph wartete einen Augenblick, schaute zwischen den Treppen hinauf, ob von dem Suzuki-Fahrer etwas zu sehen war. Oben hörte er seine Tür klappen. Jetzt erst hatte der Typ die Wohnung verlassen. Genügend Zeit für Christoph zu verschwinden.
Er rannte los, stieß die Haustür auf, wollte so schnell wie möglich rüber auf die andere Straßenseite, zu Laura, und dann weg, ab ins Versteck in der Schule und beraten, wie es weitergehen sollte. Doch er stoppte, weil er seinen Augen nicht traute: Benni hatte sich auf sein Moped geschwungen, gab Gas und rammte die Suzuki!
Jetzt stieg er seelenruhig ab, und erst als er Christoph sah, wurde er hektisch und gab ihm ein Zeichen, dass er verschwinden sollte.
Christoph begriff noch immer nicht, was in Benni gefahren war. Aber er vertraute ihm und lief zu Laura, die sich gegenüber in einem Hauseingang versteckt hielt.
„Was ist los?“, fragte sie, als er bei ihr ankam.
„Erklär ich dir später“, erwiderte er. „Wir müssen hier weg.“
Gerade wollte er nach Lauras Hand greifen und sie mit sich ziehen, als sie ihn festhielt. „Warte!“
Mit einem Kopfnicken wies sie hinüber auf das Haus, wo der Motorradtyp gerade aus der Tür trat und auf seine Maschine zuging, neben der Benni stand und sich lässig eine Zigarette drehte.
Der Typ blieb stehen. Und Benni sagte etwas zu ihm.
„Was tut der da?“, fragte Laura.
C hristoph hatte keine Ahnung.
Der Typ war unter seiner Haube nach wie vor nicht zu erkennen, aber seine Gestik wirkte nervös. Er schien sich ziemlich aufzuregen und Christoph befürchtete, er würde jeden Moment auf Benni
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