21st Century Thrill: Dangerous Deal (German Edition)
planen.
Benni und Lukas hatten den Anfang gemacht, indem sie den Motorrad-Fahrer bei der Polizei als Verdächtigen für die zahlreichen nächtlichen Autobrände angegeben hatten. Und das war ja sogar nur zum Teil gelogen, denn Christoph zweifelte nicht daran, dass die Hintermänner seines Verfolgers zumindest für den Brandanschlag auf das Auto seiner Eltern verantwortlich waren. Darüber hinaus hatte Benni das Nummernschild bereits über etliche Netzwerke im Internet bekannt gegeben. Nun kam der nächste Schritt. Sie mussten endlich die Enträtselung dieser Daten vorantreiben, wozu Benni und Lukas nicht so richtig gekommen waren. Einmal, weil Christoph und Laura ja viel früher als geplant zurückgekehrt waren und dann die Anzeige des Suzuki-Fahrers bei der Polizei einige Zeit in Anspruch genommen hatte. Ein paar weitere Namen hatten sie entschlüsselt, die ihnen aber auch nicht mehr sagten als die ersten, die sie noch gemeinsam gegoogelt hatten. Nur so viel ließ sich sagen: Die Tendenz, dass jeder einzelne Name jeweils irgendwo ein Vorstandsmitglied war oder zumindest gut verdiente, setzte sich fort. Weshalb sie aber auf der Liste standen und was die Zahlen zu bedeuten hatten, war immer noch unklar.
„Wenn wir ihnen nicht so ohne Weiteres auf die Spur kommen“, überlegte Laura, „dann vielleicht dem Motorradfahrer. Wenn wir wissen, wer seine Auftraggeber sind, also für wen er die Daten kaufen will, dann wissen wir vielleicht auch, was es für Zahlen sein könnten.“
„Das heißt, wir legen uns auf die Lauer?“, fragte Lukas nach.
Genau das hatte Laura gemeint. Um zu erfahren, woher der Suzuki-Fahrer eigentlich kam, zu wem er ging, mit wem er sich unterhielt und wo er wohnte.
B enni fasste sich an den Kopf.
„Bist du lebensmüde?“, schimpfte er. „Wenn wir es wirklich mit einer organisierten Verbrecherbande zu tun haben … Ich meine, man legt sich nicht mal eben auf die Lauer und beschattet die Mafia!“
„Du verwechselst da was, mein Lieber“, konterte Laura. „Wir haben die Typen schon am Hals. Wir können es uns nicht mehr aussuchen. Wir kämpfen schon um Christoph. Kapiert? Das ist der Grund, weshalb wir bisher noch nicht zur Polizei gegangen sind. Denn wenn deren Verfolgungsaktion schiefläuft, dann …“ Sie brach ab, aber alle wussten, wie der Satz zu Ende ging: dann würde es Christoph ergehen wie König und Gruber.
Irgendwie waren sie in die Sache hineingeschlittert, ohne zu wissen, wie genau. Aber jetzt gab es kein Zurück mehr. Sie wollten nicht die Helden spielen, doch sie kamen aus der gefährlichen Lage nur wieder heraus, wenn sie sich klug und mutig verhielten.
„Also?“, fragte Laura in die Runde. „Wir wissen nicht, wann der Typ morgen vor der Schule aufkreuzt. Wir wissen nur, dass er es tun wird. Also muss jemand den ganzen Tag die Schule im Auge behalten. Wenn der Kerl dann unverrichteter Dinge wieder abhaut, weil Christoph ja nicht aufgekreuzt ist, verfolgen wir ihn. Wir drei bleiben per Handy in Verbindung.“
„Und ich?“ Christoph gefiel es ganz und gar nicht, die nächsten Tage passiv im Keller zu hocken, während die anderen seinen Part übernahmen. Er hatte den Laptop geerbt. Ihm war der Typ auf den Fersen. Und jetzt sollte er quasi auf die Ersatzbank und die anderen machen lassen? Das kam überhaupt nicht infrage! Sein Entschluss war schnell gefasst und ebenso der Plan, wie sie es machen sollten.
„ Nein!“, sagte er also mit fester Stimme. „Wir gehen anders vor. Ich werde mich mit dem Typen treffen. Ich werde ihm die Daten geben. Dann bringt er sie garantiert sofort zu seinen Auftraggebern. Und ich werde auch die Million nehmen, als Beweismittel!“
Lukas, Benni und Laura standen mit offenen Mündern da.
„Aber …“, wollte Laura einwenden.
Doch Christoph erklärte weiter, wie er es sich dachte. „Was sonst soll eine Überwachung bringen?“, fragte er in die Runde. „Wir müssen Beweise sammeln. Deshalb, Benni, bring du deinen alten Laptop her. Darauf kopieren wir sämtliche Daten und verstecken ihn. Dann können wir Königs Laptop mitsamt der CD in Ruhe abgeben und die Million kassieren. Da das Geld quasi Schweigegeld ist, werden sie nicht damit rechnen, dass wir trotzdem die Daten kopiert haben und zur Polizei oder an die Öffentlichkeit gehen. Ich denke, wir haben dann erst mal Zeit gewonnen. Trotzdem werde ich sicherheitshalber von der Bildfläche verschwinden und auch das Geld verstecken. Ihr werdet unser Treffen überwachen und
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