21st Century Thrill: Dangerous Deal (German Edition)
Zebrastreifen beim Planetarium. Von dort komm uns entgegen. Lukas und ich laufen. Irgendwo auf dem Weg muss ein Papierkorb kommen. Dort treffen wir uns.“
„Okay!“, sagte Benni, warf sich auf sein Moped, startete es und prüfte kurz, ob noch alles heil geblieben war. Dann brauste er los.
Auch Christoph und Lukas rannten los.
Auf dem Weg kam ihm eine weitere Gruppe entgegen, die schnurstracks auf den Blindengarten zuging. Christophs Aufruf bei Facebook hatte offenbar Wirkung gezeigt. Aber die gewünschte und erhoffte Öffentlichkeit nützte ihm jetzt nichts mehr. Die Entführer hatten ihn aus dem Garten herausdirigiert.
Die beiden liefen, aber von einem Papierkorb links am Weg war nichts zu sehen. Das konnte doch nicht sein, dachte Christoph. Er blieb stehen und schaute sich um.
„Was ist?“, fragte Lukas.
„Ich weiß nicht“, antwortete Christoph. „Ich hab ein komisches Gefühl. Okay, weiter.“ Er setzte sich wieder in Bewegung, diesmal aber nicht im Laufschritt, sondern er beschränkte sich darauf, zügig zu gehen. So konnte er genauer die Augen nach einem Papierkorb offen halten.
Aber sie stießen immer noch auf keinen.
Nach einigen dutzend Metern blieb er erneut stehen.
J etzt spürte auch Lukas, dass hier etwas nicht stimmte. Längst hätte der angegebene Papierkorb auftauchen müssen. Sie hatten den Weg, der direkt zum Planetarium führte, bereits fast erreicht, von vorn kam Benni ihnen entgegen.
„Und?“, fragte Christoph.
Benni bremste neben ihnen. „Auf dem Weg ist kein Papierkorb“, berichtete er.
Christoph sah sich verzweifelt um, schaute auf sein Handy, aber es war keine neue SMS eingegangen.
„Das gibt’s doch nicht!“, sagte er mit zittriger Stimme. Hastig fuhr er sich durchs Haar. „Hier muss ein Papierkorb sein. Scheiße, ey, die haben Laura und wir finden diesen verfluchten Papierkorb nicht!“
Er versuchte sich halbwegs zu beruhigen, um zu überlegen, was er tun sollte.
Die Wege waren fast menschenleer. Wenn im Planetarium ein Programm stattfand, dann war es noch nicht beendet. Leute, die an diesem schönen Sommertag den Abend im Stadtpark verbrachten, befanden sich ausnahmslos in dem Gelände, das sich an die andere Straßenseite anschloss. Auf dieser Seite gab es nur das Planetarium und den Blindengarten. Selbst Jogger verirrten sich selten hierher.
„Da!“ Lukas zeigte plötzlich auf einen grünen Papierkorb, der tatsächlich genau an dieser Weggabelung stand, etwas zurückversetzt zu den Büschen hin.
„Ich denke, hier gibt es keinen?“, fuhr Christoph Benni an.
„Den hab ich nicht gesehen“, gestand Benni. „Außerdem gehört er nicht zu diesem Weg, sondern schon zur Abzweigung.“
„ Mann, nun werd’ nicht kleinlich!“, meckerte Christoph. „Das muss er sein. Einen anderen gibt es hier nicht!“
Allerdings quoll der Eimer bereits über vor Müll. Christoph konnte sich nicht vorstellen, dass er die brisanten Daten tatsächlich da hineinquetschen sollte.
Noch einmal schaute er sich ganz genau um. Hatte er etwas übersehen? War er hier doch falsch?
Stimmen und Gejohle drangen jetzt von der nicht weit entfernten großen Wiese herüber. Die Spielwiese der Stadt. Erwachsene Männer trafen sich dort zum Feierabendfußball, Taschen als Tore, manchmal nur vier oder fünf auf jeder Seite, manchmal komplette Mannschaften. Einige spielten dort Rugby oder Frisbee. Viele Gruppen und Grüppchen hatten einen Grill und Bier in Kisten dabei …
Ein Spaziergänger ging an den dreien vorbei, ein Pudel trabte ihm hinterher. Beide drehten ab, über den Zebrastreifen Richtung große Wiese. Ein letztes Gezwitscher der Vögel war zu hören, bevor sie sich zur Nachtruhe begaben.
Benni hatte sein Moped ausgestellt, saß aber noch immer auf dem Sattel und wollte sich eine Zigarette drehen, merkte aber, dass seine Hände vor Aufregung zu sehr zitterten, und steckte den Tabak wieder weg.
Christoph hatte sich entschieden. Hier musste er richtig sein, so komisch es ihm auch vorkam. Er fasste in seine Jackentasche, um die DVD herauszuholen.
Sein Griff ging ins Leere.
Für die Dauer eines Herzschlags verfiel Christoph in Schockstar r e, um danach umso wilder in der Jackentasche herumzuwühlen. Das konnte doch nicht sein! Er hatte die DVD doch …?
Noch mit der Hand in der Innentasche drehte er sich um, scannte den Weg hinter sich mit seinen Blicken ab. Hatte er die DVD verloren? Kaum vorstellbar. Noch nie war ihm etwas aus der Tasche gefallen. Auch nicht, wenn er
Weitere Kostenlose Bücher