21st Century Thrill: Dangerous Deal (German Edition)
von dem Fall zu berichten – oder eben überhaupt nicht. „Das heißt auch Wochen und Monate Zeit, die Daten diesem Kandake abzunehmen.“
An Bennis Befürchtung war etwas dran, fand Christoph. Deshalb e ntschloss er sich, nach seinem Besuch bei der Steuerfahndung noch mal bei dem Magazin vorbeizugehen.
„Das heißt, ihr schwänzt heute die Schule?“, fragte Benni nach.
„Ja und nein“, antwortete Christoph. Um zur Steuerfahndung zu gehen, war es noch zu früh. Um bis dahin zu warten, war die Schule der sicherste Ort, den Christoph sich denken konnte.
„Wir wollen noch mal ein bisschen recherchieren“, erklärte Laura. „Es muss noch mehr über die Namensliste herauszubekommen sein, wer die Morde begangen hat.“
Benni zuckte mit den Schultern. „Wenn ihr meint. Wo? Im Computerraum?“
Christoph nickte. „Wo steckt eigentlich Lukas?“
„Keine Ahnung“, sagte Benni. „Der wird wohl gleich kommen.“
Zu dritt verließen sie den Keller, machten einen großen Bogen um die Räume, in denen sie eigentlich Unterricht gehabt hätten, und stießen schließlich auch auf Lukas. Zu viert gingen sie in den Computerraum der Schule, der Schülern für Hausaufgaben und Recherche zur Verfügung stand.
Ebenso wie Benni war auch Lukas über die Frage erstaunt, ob bei ihm schon eingebrochen worden war, was nicht der Fall war.
Christoph befürchtete, das könnte jetzt passieren.
Benni und Lukas überlegten, ob sie deshalb nicht lieber schnell nach Hause fahren sollten. Andererseits aber waren sie auch nicht scharf darauf, den Einbrechern direkt in die Arme zu laufen. Außerdem, so war Christoph sich sicher, würde nichts wegkommen. Die Täter waren ausschließlich auf die Daten aus.
Während Laura einen der Computer anschaltete, schaute Chris t oph auf sein Handy. Er hatte ja seinen eigentlichen Termin bei Steuerfahnder Brockmann nicht eingehalten. Trotzdem hatte Brockmann sich bis jetzt noch nicht ein einziges Mal gemeldet, um nachzufragen. Das empfand Christoph als höchst merkwürdig. Er hatte diesen Termin fast wie eine Vorladung empfunden und erwartet, dass ein Nichterscheinen sofort Konsequenzen nach sich ziehen würde.
Ohne Lauras Entführung jedenfalls hätte Christoph es niemals gewagt, diesen Termin nicht wahrzunehmen.
Und auch die Polizei rief nicht an, obwohl die Beamten auf der Wache doch versichert hatten, die Mordkommission würde sich melden. Oder war es auch dafür noch zu früh?
Na ja, heute Mittag würde Christoph zur Steuerfahndung gehen. Eine Ermittlungsbehörde, wie Brockmann betont hatte. Das hieß, wenn die erst einmal ihre Arbeit aufgenommen hatte, wäre es endgültig zu spät für ihre Gegner, weiter nach etwaigen Kopien zu suchen. Und die Steuerfahndung würde sich dann auch sicher nach seinen Hinweisen mit der Mordkommission in Verbindung setzen. Christoph hoffte, dass mit dem Treffen bei Brockmann dann endlich der Fall für ihn erledigt war.
„Wir sollten auch die Daten noch mal kopieren“, schlug Christoph vor. Immerhin war die CD, die Fred ihnen überlassen hatte, zurzeit das einzige Medium, worauf sie zurückgreifen konnten. Wenn die Täter davon wüssten, wären sie vermutlich innerhalb von Minuten bei ihm.
„Mach ich gleich“, bot Benni sich an. „Wenn Laura die CD nicht mehr braucht.“
L aura hatte die CD eingelegt und die Namensliste gestartet.
Den ersten Namen der Liste, der ihnen am auffälligsten vorgekommen war, gab sie nun noch mal bei Google ein: Klaus Stemmler.
Schnell wurde sie fündig.
„Schaut mal“, sagte sie und tippte mit dem Finger auf den Bildschirm. „Hier ist eine Schätzung seines Verdienstes.“
Lukas pfiff durch die Zähne: „Pro Jahr eineinhalb Millionen Euro. Nicht schlecht!“
„Ohne Boni“, ergänzte Laura. „Die mitgerechnet, kommt in einem guten Jahr durchaus noch mal das Drei-, Vier-oder Fünffache dazu. Das wären bis zu neun Millionen Euro Jahresverdienst!“
„Weniger als mancher Spitzensportler“, wusste Benni. Aber trotzdem natürlich kein Grund, davon die fälligen Steuerzahlungen noch zu unterschlagen.
„Nun ja, er steht zwar auf der Liste“, sagte Laura. „Das muss aber nicht heißen, dass er selbst Steuern unterschlagen hat, sondern vielleicht den groß angelegten Steuerbetrug nur organisiert hat.“
„Aber wartet mal, es geht noch weiter“, sagte Laura. „Hier sind noch einige seiner sonstigen Aufsichtsratsfunktionen aufgelistet und …“
Laura klickte sich durch verschiedene Internet-Seiten, die
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