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2212 - Menschheit im Aufbruch

Titel: 2212 - Menschheit im Aufbruch Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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bewusst, dass das nicht ohne Härten abgehen kann, aber nach dem Ausfall aller hoch entwickelten Geräte besteht der bisherige Bedarf an Energie und Rechenkapazität ohnehin nicht mehr. Mit dreißig Prozent der früheren Werte werden wir wohl vorerst alles abdecken."
     
    5.
     
    „... wie gut, dass es dieses Museum gibt. Ohne die Uralt-Positronik des arkonidischen Stützpunkts wären wir hier aufgeschmissen. Wir haben die Anlage wieder hochgefahren und in Betrieb genommen.
    Wahrscheinlich müssen wir uns bei Atlan und seinen alten Arkoniden bedanken, dass sie das hier vor dem Untergang von Atlantis auf der Venus hinterlassen haben ..."
    Empfangsprotokoll Solare Residenz Positronischer Speicherplatz Ve79-1410 Das Gebilde wirkte plump und hässlich. Anders konnte Shada Wilken es nicht einstufen. Irritiert schaute sie zu, wie Hilmar es heranschleppte. Er grinste verzerrt. Offensichtlich wog der schmale Kasten mehr, als es schien. Trotzdem ließ sich Hilmar von niemandem helfen. Das Ding passte gerade so zwischen seine angewinkelten Arme, die untere Kante hatte er auf seinen Oberschenkeln abgestützt.
    Und es war knapp zwei Handspannen dick.
    Ächzend ließ er es vor Shada auf den Boden sinken und wischte sich den Schweiß aus dem Gesicht.
    „Der Anfang ist gemacht", sagte er schwer atmend.
    „Damit?" Shada musterte den Kasten skeptisch. Er schien aus mehreren dünnen Platten zusammengesetzt zu sein, der semitransparente wulstige Rahmen erlaubte diese Vermutung.
    Hilmar nickte grinsend, dann wuchtete er das Gebilde wieder hoch – Shada packte entschlossen mit an, als es ihm zu entgleiten drohte – und schleppte es zu dem offenen Gleiter hinüber. Mit letzter Kraft wuchtete er es in den Innenraum.
    „Und jetzt?" Vergeblich suchte Shada nach einer Beschriftung, die ihr verriet, um was es sich handelte. In ihr keimte der Verdacht, dass Hilmar die Platten selbst zusammengebaut hatte.
    „Jetzt fliegen wir los und sehen zu, dass wir endlich etwas bewegen", sagte der junge Mann. Er hantierte mit mehreren Steckverbindungen und löste die Verkleidung der Gleiterelektrik.
    „Das ist keine Speicherzelle. Oder doch?" Tief in ihr wuchs die Hoffnung, dass es endlich weitergehen könnte. Sie war Logistikerin und zuständig für die Verteilung der Baugruppen, die von der Happytown-Automatfabrik produziert wurden. Das ausgedehnte subplanetare Areal nahe dem Procyon Creek lieferte Normelemente für Positroniken und Fusionskraftwerke.
    Wir haben auf Halde produziert, aber nicht ein einziges Kraftwerk selbst in Betrieb, dachte Shada Wilken bitter. Vor knapp zwei Jahren war die Produktion umgestellt worden. Warum die Automatfabrik selbst noch über Syntrons gesteuert und von Gravitrafspeicherbänken versorgt worden war, erschien ihr im Nachhinein wie eines jener Rätsel, die niemand beantworten konnte. Es wäre ein Leichtes gewesen, weiter zu produzieren und ganz Terrania zu versorgen. Stattdessen standen die Anlagen still, und Hunderte vormontierter Baugruppen warteten auf den Abtransport.
    Mehr als 48 Stunden waren seit der Katastrophennacht vergangen, die Shada vor Ort erlebt hatte.
    Obwohl seitdem alles stillstand, hatte niemand der Fabrik den Rücken gekehrt. Es war eine eigentümliche Situation, aber Shada fühlte sich verpflichtet, die Produktion wieder in Gang zu bringen.
    Niemand wartete auf sie, und bevor sie in ihrer kleinen Wohnung an der Aldebaran-Tangente vor Langeweile Löcher in die Decke starrte, weil alle Trividsender ausgefallen waren, versuchte sie lieber, mit Arbeit die Zeit totzuschlagen. „He!" Hilmar packte sie an beiden Armen und schüttelte sie. „Was ist los mit dir? Bist du krank?" Shada blinzelte verwirrt. Unter ihrer Schädeldecke summten Gleitertriebwerke um die Wette. „Ich glaube", sie gähnte herzhaft, „ich habe mir zu viel zugemutet. Ich brauche ein paar Stunden Schlaf, dann bin ich wieder fit."
    Hilmar schaute sie an. „Meine provisorische Brennstoffzelle funktioniert. Wir sind wieder mobil. Wenn das kein Anfang ist." Er hauchte ihr einen KUSS auf die Wange. „Fliegst du mit?"
    Shada Wilken verstand endlich, dass das helle Summen keineswegs nur ihren überreizten Nerven zuzuschreiben war. Das Gleitertriebwerk arbeitete, mit einigen Unregelmäßigkeiten zwar, aber die Maschine war wieder flugfähig.
    „Was ist jetzt?", drängte Hilmar. „Kommst du mit?"
    Sie fragte nicht, wohin, sie schüttelte nur stumm den Kopf. Erst als der Gleiter abhob und rasch am grauen Himmel verschwand, entsann

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