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2212 - Menschheit im Aufbruch

Titel: 2212 - Menschheit im Aufbruch Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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übersehen", stellte Adams fest. „Ich meine das nicht abwertend, aber es ist Tatsache. Die Infrastruktur aller galaktischen Zivilisationen basiert auf der grenzenlosen Verfügbarkeit von Energie. Wir alle haben es uns leicht gemacht und den Hyperraum als unerschöpfliches Reservoir angesehen. Darauf basiert doch ein Großteil unseres Wohlstands."
    „Nicht nur", wandte Myles Kantor ein.
    Adams wiegte den Kopf. „Der Produktionsfaktor Arbeit wurde immer weniger bewertet. Menschliche Arbeit wohlgemerkt. Die wirkliche Wertschöpfung wird von Maschinen erbracht, von Robotern, die rund um die Uhr ermüdungsfrei arbeiten, die perfekt und effektiv funktionieren und dafür nur eines brauchen: Energie. Sogar Rohstoffe wurden in immer größerem Umfang durch Formenergie ersetzt. Das ist es doch, was vor dreitausend Jahren, in meiner Jugend, als Schlaraffenland angesehen wurde. Selbst bestimmte Freizeit für die Menschen und Kapital, das von Maschinen erwirtschaftet wird, um diese Freizeit genießen zu können – das Idealbild einer Marktwirtschaft. Aus Rohstoff, Arbeit und Energie ergeben sich dementsprechend die im Verhältnis geringen Kosten unserer Raumfahrt. Bislang. Der Hemmfaktor Entfernung wurde durch Raumfahrt und Transmittertechnik nahezu bedeutungslos. Die Benutzung von Transmittern ist jedoch zwischenzeitlich zum unkalkulierbaren Risiko geworden. Ich habe mir noch keine Statistiken der Versicherungsrisiken geholt, aber die Schadenssummen dürften trotz der terranischen Vorbereitungen enorm sein."
    „Ohne Rhodans Warnungen stünden wir heute vor einem Scherbenhaufen", bestätigte Tifflor.
    „Ich bin überzeugt, für Arkon, die Blues und viele andere gilt das. Allerdings war Arkons Wirtschaftskraft um ein Vielfaches größer, das dürfen wir nicht vergessen. Ihre Selbstheilungskräfte, sobald sie in Gang gesetzt werden, potenzieren sich. Aber es gibt noch einen wichtigen Faktor, dessen Bedeutung von Laien leicht unterschätzt wird. Das ist die galaxisweite Verfügbarkeit von Informationen."
    „Der Erfolg wird dem beschieden sein, der als Erster ein neues Gleichgewicht wiederherstellt", warf Kantor ein. „... und das ohne Opfer. Vergiss bitte nicht, dass an dem gewohnten System Milliarden Existenzen hängen. Wir haben keine Wertschöpfung mehr. Vielmehr müssen wir alle Anstrengungen unternehmen, um die bestehenden Werte abzusichern. Selbst das ist nahezu unmöglich angesichts der Schrottberge aus High Tech."
    „Wenn es darauf ankommt, werden die Terraner im Schichtbetrieb und mit bloßen Händen Syntrons und Gravitrafspeicher auseinander nehmen und sie ..."
    „Wo?", fragte Adams knapp. „In welchen Zentren? Und wie willst du die benötigten Arbeitskräfte transportieren? Ohne Verkehrssystems ist die Dezentralisierung noch unmöglich."
    Julian Tifflor nickte zögernd, dann schaute er Homer an. „Unmöglich wäre es, wenn uns die Erhöhung der Impedanz ohne jede Vorwarnung erwischt hätte. Aber Perry hat in den vergangenen Jahren allen Widerständen zum Trotz Vorräte anlegen lassen. Seinen politischen und wirtschaftlichen Gegnern dürfte mittlerweile das Lachen vergangen sein. Terra verfügt über Bestände an Low-Level-Technologie, von denen andere nur träumen können."
    „Ich weiß", sagte Adams. „Ich wäre fehl am Platz, wenn ich all das nicht eruiert hätte. Ohne Syntrons war die Bestandsaufnahme leider sehr zeitraubend, ein verlorener Tag."
    Sein Essen war inzwischen fast kalt geworden. Hastig schlang er mehrere Bissen hinunter, dann fuhr er fort: „Ich gestehe ein, dass Perrys Vorbereitungen Anerkennung verdienen. Terra steht nicht auf dem Nullpunkt, sondern verfügt bereits über geringe herkömmliche Kraftwerkskapazitäten und positronische Systeme. Damit können knapp drei Prozent des Energiebedarfs abgedeckt werden. Und im Vergleich zu den bislang verfügbaren Rechenkapazitäten stehen eins Komma acht Prozent zur Verfügung."
    „Das klingt nach wenig", fuhr Tifflor fort, als Adams sich wieder dem Essen zuwandte, „trotzdem dürfte das in der Milchstraße der beste Ausgangswert überhaupt sein. Und ohne den anhaltenden Hypersturm wären die Werte noch besser."
    „Von dürfte und wären wird niemand satt", wehrte Adams ab. „Für mich ist es Verschwendung, begrenzte Ressourcen nach dem Gießkannenprinzip zu verteilen. Wir müssen sie gebündelt in primären Sektoren einsetzen und eine Initialzündung in Gang bringen, nach der die niedrigen Werte rasch vergrößert werden können. Mir ist

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