Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

2213 - Der Traum von Gon-Orbhon

Titel: 2213 - Der Traum von Gon-Orbhon Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
Vom Netzwerk:
bei dir", sagte er.
    Wie betäubt ging sie zur Rohrbahnstation und kehrte in ihre Wohnung zurück. Sie duschte, um sich den Schmutz vom Körper zu spülen, und zog sich danach warme und bequeme Kleidung an. Allmählich erholte sie sich von dem Schock, den sie bei der Explosion erlitten hatte. Für einen kurzen Moment fragte sie sich, ob es einen Zusammenhang zwischen dem Hinweis des Türwächters und der Explosion gab, verwarf diesen Gedanken jedoch sogleich wieder.
    Dass Bre sie in eine tödliche Falle locken wollte, war absolut absurd. Es lohnte nicht, auch nur eine Sekunde lang darüber nachzudenken. Nicht auszuschließen war, dass der holografische Türwächter von jemandem umprogrammiert worden war. Doch auch daran mochte Mondra nicht glauben.
    Sie war sicher, es war nicht mehr als ein Zufall gewesen, dass sie in der Nähe des Shops gewesen war. Sie war vermutlich Zeugin eines weiteren Anschlags jener Fanatiker gewesen, die meinten, im Sinne Carlosch Imberlocks handeln zu müssen.
    Sie rief die Freundin an, und dieses Mal hatte sie Glück. Bre meldete sich. „Es tut mir Leid", erwiderte sie auf ihre Frage, wo sie gewesen sei und weshalb sie sich nicht gemeldet habe. „Das kann ich dir jetzt noch nicht beantworten. Es geht wirklich nicht. Lass mir ein bisschen Zeit. Ich melde mich dann bei dir."
    „Hast du die Nachrichten gesehen?", rief Mondra. Sie wollte verhindern, dass Bre abschaltete. „Homer hat Recht. Es ist wichtig, den Menschen positive Signale zu geben. Wir werden die Probleme bewältigen."
    Das Holo erlosch. Enttäuscht ließ sich Mondra in die Polster des Sitzmöbels sinken, das sie vor das Gerät geschoben hatte. Sie blickte auf das leere Projektionsfeld, und sie fragte sich, was mit Bre geschehen war. So hatte sie die Freundin noch nie erlebt. Unter den gegebenen Umständen konnten sie ihren Auftrag nicht erfüllen.
    Bres Antwort war absolut unbefriedigend. Mondra konnte sich ihr Verhalten nicht erklären. Sie fragte sich, ob sie auf Informationen gestoßen war, die einen so gefährlichen Hintergrund hatten, dass sie niemanden daran teilhaben lassen wollte. Doch gerade in so einem Fall hätte eine Frau mit Bres Erfahrung diese Informationen weitergeben müssen.
    Ihr war, als würde sie von einem kalten Windhauch gestreift. Ein Schatten war zwischen sie und Bre getreten.
    Und plötzlich meinte sie, ihn erkennen zu können. Carlosch Imberlock!
    Ihr war, als habe er den Raum betreten. Unwillkürlich blickte sie sich um. Das Gefühl, nicht mehr allein zu sein, verstärkte sich. Sehen konnte sie niemanden. Während sie sich langsam erhob, fragte sie sich, ob es womöglich einen Teleporter gab, der im Schütze eines Deflektorschirmes zu ihr vorgedrungen war. „Ist da jemand?" Sie kam sich albern vor.
    Ihr Herzschlag aber beschleunigte sich, und ihr wurde abwechselnd heiß und kalt. Sie griff an ihr Handgelenk, um auf das Multifunktionsgerät zu schauen, das sie dort trug, wurde sich dann jedoch bewusst, dass es nur noch sehr eingeschränkt arbeitete. Die Syntronik war nicht mehr in der Lage, eine Sphäre wie etwa ein Deflektorfeld zu orten. „Verdammt, lass dich nicht verrückt machen", flüsterte sie. Sie zögerte kurz, dann aber packte sie einige Kissen und schleuderte sie blitzschnell in verschiedene Richtungen. Sie prallten nirgendwo auf ein unsichtbares Hindernis.
    Sie ärgerte sich über sich selbst, weil sie sich nicht so unter Kontrolle hatte, wie sie es selbst wollte.
    Entschlossen, sich nicht länger irritieren zu lassen, ließ sie sich in die Polster eines Sessels sinken. Sie senkte den Kopf und legte die Hände vor das Gesicht. Doch sie entspannte sich nicht so, wie sie es vorhatte. Eine gewisse Verkrampfung im Nacken blieb, während sie intensiv horchte. Falls jemand in ihrer Nähe war, musste sie seinen Atem hören oder das Rascheln seiner Kleidung.
    Doch da war nichts.
    Vor ihrem geistigen Auge entstand ein Bild. Sie meinte, intensiv blaue Augen zu sehen, die sich in das bärtige Gesicht eines Mannes fügten. Zwei Hände streckten sich nach ihr aus, und nun plötzlich lösten sich die Spannungen. Ihr war, als hebe sich die Schwerkraft für sie auf, so dass sie kaum noch Kontakt mit dem Stoff des Sessels hatte. Eigenartige Laute umgaben sie, und ein weiteres Bild schälte sich aus der Dunkelheit. Sie meinte, einen See wahrnehmen zu können, in dem ein Schwert steckte.
    Das Symbol der Sekte Carlosch Imberlocks. Über dem See erschien die hünenhafte Gestalt eines makellos geformten

Weitere Kostenlose Bücher