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222 - Angriff auf die Wolkenstadt

222 - Angriff auf die Wolkenstadt

Titel: 222 - Angriff auf die Wolkenstadt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jo Zybell
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Unterholz Deckung zu suchen. Sie duckten sich zwischen Gestrüpp und hinter Büsche und Baumstämme.
    Bald hörten sie von fern ein Rascheln und Splittern, das gar nicht mehr enden wollte. Unaufhörlich rückte es näher. Wenig später zogen menschliche Gestalten keine zweihundert Schritte von ihrer Deckung entfernt vorbei. Acht oder neun Männer zählte Tala. An den Federbüschen auf den Köpfen einiger erkannte sie die Krieger, die nach dem Angriff der Pflanzententakel auf sie geschossen hatten. Sie machten nicht den Eindruck, als würden sie jemanden suchen. Zielstrebig und ohne sich um Geräuschlosigkeit zu bemühen, marschierten sie nach Süden.
    Tala wartete, bis die Männer sich entfernt hatten, dann ahmte sie den Ruf eines Nachtvogels nach und winkte den Läufer zu sich. »Coryas und ich folgen ihnen ein Stück«, flüsterte sie an die Adresse des Prinzen. »Ich muss wissen, was das für Krieger sind, die sich hier auf unserem Hoheitsgebiet herumtreiben und auf Soldaten des Kaisers schießen.«
    »Bei allen guten Geistern des Rotgrunds!« Der Seher hielt Tala am Arm fest. »Das ist doch viel zu gefährlich!«
    »Sie unterschätzen mich, Yann.« Tala entzog ihm den Arm.
    »Ich bin nicht umsonst die Leibwächterin des Kaisers. Gefahren zu meistern ist mein Beruf.« Fragend blickte sie zu Akfat. Der Prinz war einverstanden. Tala und Coryas schlichen den Unbekannten hinterher. Eine Stunde lang etwa hielten sie sich hinter ihnen. Weit genug entfernt, um nicht entdeckt zu werden, und nahe genug, um das Rascheln und Splittern zu hören, das ihre Schritte verursachten. Und manchmal hörten sie auch ihre Stimmen.
    Die Fremden ließen die Bucht hinter sich, in der Yabandus Truppe das Nachtlager errichtet hatte. Etwa drei Kilometer südlich der Bucht wateten zwei der fremden Krieger ins seichte Uferwasser und drangen ins Schilf ein. Die anderen sieben warteten.
    Tala ließ den Jüngeren zurück und schlich bis auf wenige Dutzend Meter an die kleine Truppe heran. Vom Wurzelgeflecht eines umgestürzten Baumes aus konnte sie die einzelnen Gestalten im letzten Mondlicht deutlich genug erkennen.
    Der Schreck fuhr ihr in die Glieder: Einer der Krieger war hünenhaft groß und trug einen Lioonschädel auf dem Kopf. Ein zweiter Krieger war gar kein Mensch, sondern eine auf zwei Beinen gehende Echse mit stumpfer Schnauze. Seine silberschuppige Haut schimmerte im Mondlicht. An der Art seiner Gesten glaubte Tala erkennen zu können, dass ausgerechnet der Echsenartige der Anführer der kleinen Truppe war.
    Sie duckte sich hinter das Wurzelgeflecht und versuchte ihren Herzschlag durch tiefe Atemzüge zu beruhigen. Wer waren diese Fremden? Was trieben sie dort am Seeufer?
    Die zwei im Schilf Verschwundenen kehrten zurück, sie zogen ein großes Boot hinter sich her. Der Echsenartige und der Hüne mit dem Lioonschädel stiegen zuerst ins Boot. Zwei der anderen Krieger schnallten große schwere Rucksäcke von ihren Rücken und hievten sie mit Hilfe der anderen an Bord.
    Danach setzten sie ihre Federbüsche ab, gaben sie ihren Gefährten und kletterten ebenfalls in den Kahn. Ein paar Gepäckstücke wurden noch vom Ufer aus ins Boot geworfen oder gereicht, dann fassten zwei Krieger das Heck des Kahns und stießen ihn vom Ufer weg.
    Die drei Krieger und der Echsenartige an Bord setzten sich auf die Bänke. Tala hörte Ruderblätter ins Wasser schlagen.
    Rasch entfernte sich das Boot Richtung Süden. Im Mondlicht zeichneten sich die Silhouetten des Echsenartigen und des Löwenköpfigen ab. Die fünf Zurückbleibenden machten kehrt und pirschten Richtung Westen in den Wald hinein.
    Erst als das Rascheln ihrer Schritte verklungen war, kehrte Tala zu dem jungen Läufer zurück. »Vier von ihnen sind mit schwerem Gepäck nach Süden gerudert«, berichtete sie. »Unter ihnen ein Riese und eine aufrecht gehende Echse.«
    »Wer nachts am Seeufer herumschleicht, kann nichts Gutes im Schilde führen«, flüsterte Coryas. Tala nickte stumm. So ähnlich sah sie das auch.
    ***
    Stundenlang flogen sie am Rand der Wüste entlang. Es war längst Nacht geworden, und so hatten sie die Rauchwolken aus den Augen verloren. Erst als später der Mond aufging, entdeckten sie nicht weit entfernt im Nordosten die Rauchfahne. Sie war ziemlich dünn geworden.
    »Dort brennt etwas«, sagte Matt Drax. »Höchstens drei Kilometer tief in der Wüste drin, schätze ich.« Er steuerte das Luftschiff vom Wüstenrand weg und der Rauchsäule entgegen.
    Im Mondlicht war sie

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