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222 - Angriff auf die Wolkenstadt

222 - Angriff auf die Wolkenstadt

Titel: 222 - Angriff auf die Wolkenstadt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jo Zybell
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weitem.
    Atemlos hielt er Sekunden später vor dem Kaiser und dem Prinzen an. »Ein feindlicher Krieger hat eine Sprengladung auf dem Nordsockel gezündet!«, keuchte er. »Was sollen wir tun?«
    Aschfahl wurde der Kaiser. Kein Wort kam über seine plötzlich grauen Lippen.
    »Werft die Stabilisierungspropeller an und holt ein Ersatztau aus dem Lager!«, befahl Victorius an seiner Stelle. Der Nachrichtenoffizier rannte davon. Eine kleine Roziere schwebte heran. Noch bevor die Gondel des Luftschiffs aufsetzte, wurde die Ausstiegsluke aufgestoßen. Tala und Prinz Akfat sprangen heraus. Victorius und der Kaiser eilten zu ihnen. Einige Offiziere und die Emissäre der fremden Königin folgten. Noch immer schwankte die Stadt.
    »Einem feindlichen Stoßtrupp ist es gelungen, bis zum nördlichen Ankersockel vorzudringen«, berichtete Tala hastig und mit heiserer Stimme. Sie deutete hinter sich zum gelandeten Luftschiff. »Einen Attentäter konnten wir gefangen nehmen, ein zweiter hat sich selbst in die Luft gesprengt. Das nördliche Ankerseil ist zerstört!«
    »Da, da…!« Die beiden Emissäre der fremden Königin gestikulierten plötzlich wild. Sie zeigten auf sieben oder acht Männer und Frauen, die vom Marktplatz aus an den Ostrand der Stadt und dort nach Süden rannten. Händler, die in Panik ihre Stände verlassen hatten, vermutete Victorius. Er wusste nicht, was das Gefuchtel der Emissäre zu bedeuten hatte. »Da, da…!«, schrien sie immer wieder.
    »Sie kennen einen der Händler«, sagte die Dolmetscherin.
    Unter den Händlern waren eine Frau mit einem großen Korb auf dem Rücken und ein hünenhafter Mann. Er trug einen Rucksack auf dem Rücken.
    »Das ist doch…« Tala traute ihren Augen nicht. Sie glaubte einen der Männer wieder zu erkennen, die sie in der Nacht zuvor in das Ruderboot hatte steigen sehen. Da hatte er allerdings noch einen Lioonschädel auf dem Kopf getragen.
    Osamao und Imyos stießen unablässig aufgeregte Worte in ihrer Sprache aus, die Dolmetscherin übersetzte. »Der schwarze Hüne ist der Generalfeldmarschall des feindlichen Heeres!« Die Frau schnitt eine ungläubige Miene, während sie zaghaft diesen einen Satz vorbrachte. Er schien ihr nicht recht über die Lippen zu wollen.
    Der Kaiser, sein Sohn, seine Offiziere und Minister rissen Augen und Münder auf. Feindliche Eindringlinge auf Wimereux-à-l’Hauteur? Das durfte nicht sein!
    Prinz Akfat reagierte als Erster. »Weiche nicht mehr von der Seite des Kaisers«, befahl er Tala. Dann zog er seinen Degen, fasste Victorius am Arm und zerrte ihn mit sich. »Komm, Bruder, stellen wir diesen Riesen!« Durch den Park hindurch rannten sie auf den Marktplatz und von dort zur Südseite der Stadt.
    ***
    Der Daa’mure und der schwarze Hüne liefen an Zelten und Bambushütten vorbei und ließen die anderen Männer und Frauen hinter sich. Die Eingänge zu den Propellerstationen waren unbewacht. Grao’sil’aana stellte den Korb ab. Sein Frauenkörper verwandelte sich zurück in den einer Echse.
    Während Mombassa Waffen und Sprengstoff aus dem Korb kramte, warf Grao sich gegen die Tür der Propellerstation. Sie gab sofort nach. Der Daa’mure schnallte sich den Korb wieder auf den Rücken. In der Linken eine Sprengladung, in der Rechten eine Faustfeuerwaffe, sprang er die Wendeltreppe hinunter. Sie führte zu der vorderen östlichen und einer der südlichen Propellerstationen.
    Zuerst drangen sie in die östliche Station ein. Nur ein Wachsoldat, ein Heizer und ein Techniker hielten sich vor der Schalttafel der Dampfmaschine auf. Grao’sil’aana erschoss sie.
    Mombassa deponierte die Sprengladungen. Draußen auf der Treppe warfen sie sich in Deckung. Eine Explosion zerstörte die Propellerstation.
    Sie drangen in die nächste Station ein, töteten die Besatzung und zerstörten sie wie die erste.
    Über den Wartungsgang stiegen sie zu den Verankerungsringen der Stabilisierungsballons hinauf. Oben angekommen, zischten Speere und Pfeile an ihnen vorbei.
    Schusslärm ertönte. Man hatte sie entdeckt. Ein Speer prallte an Mombassa harter Haut ab. Beide warfen sich auf dem kleinen Wehrgang in Deckung.
    »Wieso sind sie uns schon auf der Spur?«, knurrte Daa’tans Generalfeldmarschall. Er spähte hinab – fünfzehn Blauröcke stürmten ihnen entgegen. Zwei Rotfräcke mit künstlichem Langhaar führten sie an. Mitten unter ihnen entdeckte er zwei Huutsikrieger. »Osamao und Imyos!«, zischte er. »Verfluchte Verräter!«
    »Das ist Elloas Werk«,

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