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2227 - Menschenjagd auf Hayok

Titel: 2227 - Menschenjagd auf Hayok Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Verzweiflung, mein Problem beseitigt, wenn Shallowain tot ist? Ich wusste es nicht. Erhielt ich meine Ruhe nach einem tödlichen Kampf zurück? Es gab keine Gewissheit. Verstand ich die Botschaft der Traum-Thereme richtig? Ich stöhnte, zuckte mit den Schultern und starrte, ohne etwas wahrzunehmen, auf den Monitor.
    Auch die folgenden Stunden vergingen ereignislos.
    Inzwischen hatten alle Frauen und Männer, die mit der USO und dem TLD zu tun hatten, von meiner Suche erfahren und halfen, so gut sie es vermochten. Doch das änderte nichts daran, dass es meine Suche war. Ich musste Erfolg haben. Nicht sie.
    Während die Stunden verstrichen, gelang es sowohl auf arkonidischer wie terranischer Seite, ihre Technik Stück um Stück, Anlage um Anlage mit Positroniken aufzurüsten.
    Von Tag zu Tag schwebten und flogen wieder mehr der bodennah funktionierenden und für Höhenflug konstruierten Gleiter. In Teilen Vhalaums und des Etymba-Viertels konnte der Energiebedarf durch Generatoren gedeckt werden, die zum Teil aus Raumschiffen stammten oder vorübergehende Lösungen waren.
    Inzwischen arbeiteten wieder vereinzelt instand gesetzte Computer und schufen im Chaos nach dem Schock erste Inseln und Strukturen von Normalität. Mal und ich waren ebenso „gefährdet" wie Shallowain, sobald wir unser Versteck verließen; diese Gefährdung wuchs parallel mit der wieder steigenden Ordnung. Von diesen Umständen wusste niemand in PRAETORIA - und niemand hatte Zeit, sich damit ernsthaft zu beschäftigen.
    Plötzlich erschien Halkin Cardozos Gesicht auf dem Bildschirm. Er kniff die Augen zusammen und sagte leise: „Ich sehe: Du bist schon wach, Kantiran - ich glaube, ich habe eine ernst zu nehmende Meldung."
    „Shallowain?" Ich zuckte zusammen. „Wo?"
    Der Chef der „Positronik-Schmiede" blickte mich mit bedenklicher Miene an. Ich fühlte, dass er es gut mit uns meinte. „Die Information ist nicht überprüft", sagte er offen. „Ein Arkonide, ein unzuverlässiger Spitzel, glaubt ihn gesehen zu haben. Als einfacher Arbeiter am Stadtrand, in einer Verteilerstation. Wohnt angeblich im Beiboot, das dort gelandet ist."
    „Wie sieht er aus?", fragte ich. „Ich meine, hat er sich maskiert oder wie?"
    „Gefärbtes Haar, Kleidung eines Hilfsarbeiters, Brille mit roten Gläsern, schwarzes Haar, glatt nach hinten gerafft." Ruhig schilderte Cardozo, was er erfahren hatte; er schloss: „Zuerst war unser Informant nicht sicher, aber dann hat er den schwarzen Siegelring an der linken Hand gesehen, mit einer funkelnden Platte."
    Ich schloss einen Atemzug lang die Augen. Für mich hatte der Ring, der das Emblem der Celistas zeigte, eine besondere Bedeutung. Die funkelnde Platte, das war eine ovale Silberfläche. Der meergrüne Yilld, ein schlangenähnlicher Drache mit dreieckigem Kopf darin - das mühsam ermittelte Bild des Ringes hatte Shallowain damals als Mörder Theremes überführt. Also war es wirklich Shallowain! „Das ist er", sagte ich. Die Tür glitt auf, und Mal kam herein. Ich sagte zu Cardozo: „Danke, dass du uns benachrichtigt hast. Wie lange ist es her, dass euer Informant..."
    „Shallowain arbeitet seit zwei Tagen in der Energiestation. Die meiste Zeit unsichtbar, weil die Schalträume unter der Erde liegen. Er schläft ... hab ich schon gesagt. Die Nachricht ist von gestern Nacht."
    „Wir bereiten alles vor", antwortete ich drängend, „und dann wagen wir uns aus dem Versteck."
    „Nehmt den Ausgang mit dem langen Korridor. Ihr wisst, an welcher Stelle ihr ans Tageslicht kommt."
    „Ja", sagte ich aufgeregt. „Bei den Felsen am Wasserfall, drüben am Teich."
    „Und dort gibt es genügend Deckung. Ich halte Ausgang zwei in Reserve. Ihr wisst: am Rand des Gleiterparkplatzes, im Schrottberg."
    „Bekannt. Wir sind morgen bei Sonnenaufgang bereit", sagte ich. „Könnt ihr vielleicht eine Spionsonde oder eine Kameraplattform entbehren?"
    „Ich werde sehen, was sich machen lässt. Keine übereilten Aktionen, ihr beide!" Cardozo hob warnend die Hand. „Euch suchen ein paar tausend Arkoniden."
    Er glitt aus dem Aufnahmebereich der Linsen. Der hervorragend getarnte Ausgang, von dem er gesprochen hatte, war zwischen einzelnen Felsen eingerichtet, die eine natürliche Dekoration am Rand eines Sees bildeten und seit dem Ausfall der syntrongesteuerten Pumpen trocken lagen. Bis zu dem notgelandeten Beiboot würden wir etwa drei Kilometer zurücklegen müssen. Ich holte tief Luft und blickte Mal an. Er war ebenso bereit wie ich.

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