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2227 - Menschenjagd auf Hayok

Titel: 2227 - Menschenjagd auf Hayok Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Kristallimperiums. Oder rede ich Unsinn?"
    „Verschieben wir die Diskussion auf später", antwortete ich in erzwungener Ruhe. „Wenn ich Shallowain erledigt habe."
    „Sag ich doch: Du bist nicht mehr zurechnungsfähig." Mal packte meine Schultern mit eisenharten Griffen. „Lass mich sehen, was uns erwartet!"
    Mal blickte durch das Okular. Er sah, was ich eben gesehen hatte: Die Umgebung war leer. Zwischen den trockenen Felsen der Anlage bis zum arkonidischen Beiboot und der Khasurn-Baustelle erkannten wir nur die Landschaft, in der sich weder Arkoniden noch Terraner aufhielten. Unsere Augen suchten die Luft um das Seeufer ab: nur einzelne Vögel und kleine Vogelschwärme. Ich sagte schroff: „Raus!"
    Wir zogen einen schweren Stahlriegel zurück. Ein Teil des Felsens drehte sich leise knirschend in unsichtbaren Lagern. Wir schlüpften durch den schmalen, unregelmäßigen Spalt hinaus, drückten den Stein wieder zurück und versteckten den Öffnungshebel hinter einer Unregelmäßigkeit des Gesteins, die wie eine große Schuppe aussah. Mal turnte zwischen den Riesensteinen abwärts und winkte, als er die Büsche am Seeufer erreicht hatte. Ich folgte ihm im Zickzack abwärts.
    So leise und schnell wie möglich pirschten wir uns auf das Ziel zu. Als wir Vögel und drei oder vier hinwegraschelnde Hetturs aufscheuchten, blieben wir stehen, bis sich die Tiere beruhigten; dann erst schlichen wir weiter, wateten durch schlammigen Sand und erreichten den ersten Nebenarm. Eine einfache Brücke, ein paar Bäume, eine uralte, überwucherte Mauer, wieder ein Kanal -wir kamen dem bezeichneten Platz unbemerkt näher.
    Zwanzig Minuten brauchten wir, bis wir uns zwischen den Containern verstecken konnten. Ich richtete mich halb auf und betrachtete die Vögel, Scaffrans und Hetturs im Röhricht. Ich richtete meine mentale Aufmerksamkeit gezielt auf den größten Schwärm der Vögel und empfing verschwommene Eindrücke von deren Welt: Fressgier, Nistzwang und Fortpflanzung, Bewegungsdrang und Furcht vor Raubvögeln beherrschten die Instinkte der Tiere. Durch die Augen einiger kreisender Vögel erkannte ich einzelne Punkte der Landschaft mit perfekter Genauigkeit, unnatürlich scharf vergrößert.
    Ich konzentrierte mich kurz, sandte einen Befehl, und plötzlich geriet der gesamte Schwärm in kreischende Aufregung.
    Die Tiere flatterten einen Augenblick lang in einer unordentlichen Wolke über den Baumwipfeln. Ihr Geschrei scheuchte ein halbes Hundert anderer Vögel auf, die in die Höhe aufstoben und sich mit dem Schwärm verbanden; Sekunden später kreiste ein kugelförmiger Schwärm über dem Gebiet. Ich empfing eine Art Blitzgewitter einzelner Ausschnitte, scheinbar willkürlich von Vogelaugen vergrößert.
    Die Bilder zeigten mir Dutzende Scaffrans, vor denen mindestens ebenso viele Hetturs durch das hohe Gras flüchteten. Und ich sah aus der Luft den weit offenen Eingang zur Schaltstation. Mal deutete meine Reglosigkeit richtig. Er entsicherte seine Waffe. „Ein guter Einfall, Kant. Aber gegen einen Individualschutzschinn richten sie nichts aus."
    „Stimmt. Aber ihre Menge kann ihn verwirren, aufhalten und mir helfen."
    Wir hasteten weiter, zwischen raschelnden Hetturs hindurch und unter dem Schwärm, der noch immer aufgeregt flatterte. Aber die Vögel kreischten nicht mehr; meine Instinktbefehle drängten sie: Fliegt und flattert weiter. Wartet auf die große Beute.
    Mal und ich trennten uns und umgingen den Hügel. Dann standen wir in guter Deckung rechts und links des Eingangs, vor uns eine freie Fläche, mit Staub bedeckt und von angewehtem Abfall und allen möglichen Resten der Arbeit dieses Teams übersät. Wir wussten, dass mindestens vier Arkoniden und Shallowain im Inneren der Station arbeiteten.
    Plötzlich: Von rechts drang ein Summen an mein Ohr.
    Ich drehte den Kopf. Vom Raumschiff her kam eine Antigravplattform, besetzt mit drei Männern. Auf der Ladefläche standen mehrere würfelförmige Aggregate. Wir hörten knappe Funkkommandos. Lautsprecher quäkten, aus der Station drangen das Klirren von Werkzeugen und die Geräusche von metallbearbeitenden Maschinen. Ich flüsterte in meinen Armbandminikom: „Abwarten, Mal. Waffen bereit, ja?"
    „Alles klar."
    Die Plattform schwebte bis vor den Eingang, die Männer stiegen ab. Aus dem Inneren kamen zwei Arkoniden, die mit Lappen ihre Hände und Unterarme reinigten.
    Ich visierte über den kurzen Projektorlauf meines Strahlers und beobachtete in der positronisch

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