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223 - Gaston, Diana - Die mysteriöse Miss M

223 - Gaston, Diana - Die mysteriöse Miss M

Titel: 223 - Gaston, Diana - Die mysteriöse Miss M Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Diane Gaston
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machten keinen Hehl aus ihrer Angst. „Ich nehme an, ich sollte Ihnen dankbar sein.“
      „Dann glauben Sie mir also, nicht wahr?“
      „O ja, ich glaube Ihnen“, entgegnete sie seufzend. „Warum sollten Sie es wagen, Ihren Ruf aufs Spiel zu setzen? Ich könnte Sie für diese Schilderungen in den Ruin stürzen.“
      Devlin zuckte mit den Schultern. „Ich muss gestehen, daran hatte ich gar nicht gedacht.“
      Schließlich begann sie zu lächeln.
      „Hat er bereits um Ihre Hand angehalten?“, wollte er wissen.
      „Noch nicht.“
      „Erteilen Sie ihm eine Abfuhr.“ Das sagte sich so leicht.
      Amanda wurde wieder ernst. „Ja, das werde ich machen.“
      Devlin sah ihr nach, wie sie ins Haus ging, als neben ihm ein Reiter auftauchte.
      „Ziemlich früh für eine Runde durch den Hyde Park.“
      Es war Ram. Wieder verspürte Devlin ein überwältigendes Glücksgefühl, dass sein Freund noch lebte.
      „Schön, dich zu sehen, Ram“, ging er über die Bemerkung hinweg. „Stattest du Miss Reynolds einen Besuch ab?“
      „Sag nicht etwas so Absurdes“, gab Ram schnaubend zurück. „Meine Gegenwart würde sie kaum als etwas Wünschenswertes ansehen.“
      Devlin sah ihn skeptisch an. „Wenn du keine Verabredung hast, kannst du mir zum Stall meines Bruders folgen, damit ich seine Karriole abgeben kann.“ Er hatte versprochen, Miss Duprey zu besuchen, und da wäre es ihm recht, von Ram begleitet zu werden.
      „Ich bin nicht verabredet. Mein Leben ist völlig frei von irgendwelchen sinnvollen Aktivitäten.“
      Mit gemächlichem Tempo machten sie sich auf den Weg, wobei Rams Anwesenheit für Devlin eine gute Entschädigung dafür war, dass er eben Miss Reynolds Hoffnungen zunichte gemacht hatte.
      Der Besuch bei Miss Duprey war angenehm, aber zu keiner Zeit interessant. Nichts an ihr war ihm unsympathisch, nichts, worüber er sich aufregen oder ärgern konnte, zugleich gab es aber auch nichts, was Leidenschaft hätte wecken können. Dafür war er jedoch dankbar, denn Leidenschaft wollte er nur bei Madeleine erleben.
      Beim Gedanken, die Nächte mit ihr aufgeben zu müssen, hatte er das Gefühl, dass sich Finsternis auf ihn legte, so wie es bei Waterloo geschehen war. Er würde wieder allein sein, und niemand war da, um sein Leiden zu bemerken. Unbeachtet würde sein Leben ins Vergessen abgleiten.
      Er sah zu Ram auf der anderen Seite des Raums, der sich mit einer jungen Dame unterhielt, die ebenfalls zu Besuch bei Miss Duprey war. Devlin überlegte, seinem Freund vielleicht eines Tages von Madeleine und Linette zu erzählen. Dann wusste wenigstens ein weiterer Mensch, dass irgendwo in England ein Teil von Devlin Steele weiterlebte.
      „Sie sind heute so ruhig, Mylord“, durchdrang Miss Dupreys Stimme seine Gedanken. „Fühlen Sie sich unwohl?“
      Dass sie seine Stimmung wahrnahm und um ihn besorgt war, musste er ihr anrechnen. Sie mochte fad und langweilig sein, aber sie war aufmerksam.
      „Ich muss mich entschuldigen, Miss Duprey. Ich war lediglich in Gedanken.“
      Sie schenkte ihm Tee ein und stellte ihm die Tasse hin. „Wenn Sie Ihr Herz ausschütten möchten, stehe ich gern zu Ihrer Verfügung.“
      Devlin reagierte mit einem schwachen Lächeln. „Es ist nichts von Bedeutung, das kann ich Ihnen versichern.“ Keinen der Gedanken, die ihm durch den Kopf gingen, hätte er ihr anvertrauen können.
      Als sie den Kopf ein wenig schräg legte, empfand er diese Geste seltsamerweise als sehr ansprechend. Er verstand noch immer nicht, wie er sich für sie entschieden hatte, um seinen verdammungswürdigen Plan in die Tat umzusetzen. Doch solch kleine Dinge wie diese Kopfbewegung, ein flüchtiger Blick oder ein Lachen überraschten ihn jedes Mal aufs Neue.
      Eine Viertelstunde später verließen Devlin und Ramsford den Salon von Miss Duprey und gingen zurück zu Neds Stall, da Ram sein Pferd dort zurückgelassen hatte.
      „Ich sollte noch bei der Marchioness vorbeischauen, Ram. Hast du Lust, mir Gesellschaft zu leisten?“
      „Es kann nicht todlangweiliger werden als gerade eben“, meinte Ramsford ironisch.
      Als Barclay sie in den Salon führte, hörten sie eine Frau und einen Mann lachen. Zweifellos hatte Serena Besuch. Vielleicht hatte sie die Hoffnung aufgegeben, sein Bruder könnte sich doch noch eines Tages ändern, und sie empfing jetzt andere Männer, die sich für sie interessierten.
      Sie traten in den Salon ein, doch da waren nur der

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