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223 - Gaston, Diana - Die mysteriöse Miss M

223 - Gaston, Diana - Die mysteriöse Miss M

Titel: 223 - Gaston, Diana - Die mysteriöse Miss M Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Diane Gaston
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wohin gehen wir?“ Als sie den großen, gut aussehenden Devlin betrachtete, funkelten seine grünen Augen im Sonnenlicht wie Smaragde. Wenn sie schon am helllichten Tag durch die Stadt spazieren sollte, hatte sie wenigstens das Vergnügen, sich an seiner Seite zu befinden.
      „Bart hat eine Damenschneiderin ausfindig gemacht, nur vier Straßen von hier entfernt“, sagte Devlin. „Wieso er sich damit auskennt, ist mir allerdings ein Rätsel.“
      „Bart ist sehr klug“, meinte Madeleine und musste lachen. „Ich glaube, zusammen mit Sophie kann ihm alles gelingen.“
      „Ganz im Gegensatz zu mir.“ Zwar lächelte er, aber seine Stimme klang nicht belustigt.
      „Du bist die Achse, um die sich alles dreht“, sagte sie gedankenverloren und sah wie gebannt zu einer Kutsche, die die Straße entlangfuhr. „Oh, sieh dir nur die Grauschimmel an. Wie wunderbar sie nebeneinander traben. Sie sind prachtvoll, findest du nicht auch?“
      „Ja, in der Tat.“
      Ihr Blick galt weiter dem Vierspänner, bis der außer Sichtweite war. Ein letztes Mal sah sie in die Richtung, in die die Kutsche davongefahren war. „Was sagtest du, Devlin?“
      „Ich stellte eben klar, wie vollkommen nutzlos du mich findest.“
      „Du machst dich schon wieder über mich lustig. Wo wären ich und Linette heute ohne dich, Devlin?“ Sie spürte, wie sie rot wurde. So hätte sie nicht reden sollen. Es klang, als sei er ihr gegenüber zu irgendetwas verpflichtet. Heute Morgen war sie allein in ihrem Bett aufgewacht, da er sich geweigert hatte, das Einzige anzunehmen, was sie ihm geben konnte. „Wenn jemand nutzlos ist, dann bin ich das, Devlin.“ Sie seufzte. „Ich tauge zu nichts … jedenfalls zu nichts Wichtigem.“
      Eine von zwei edlen Rotschimmeln gezogene Karriole fuhr in hohem Tempo vorüber. Madeleine blieb stehen, um ihr nachzuschauen.
      „Magst du Pferde, Maddy?“
      „Wie?“ Sie drehte sich zu ihm um. „Oh, Pferde … ja, ich habe sie gemocht.“
      „Und nun nicht mehr?“
      „Ich habe schon seit Langem nicht mehr auf einer Stute gesessen … seit vielen Jahren.“
      „Aber reiten kannst du?“
      O ja, das konnte sie. Sie war schneller geritten als jeder Junge in der Grafschaft, schneller auch als die meisten Männer. Aber hätte sie nicht jede Minute unbewacht auf ihrem Pferd verbracht, wäre ihr vielleicht die Begegnung mit Farley erspart geblieben, die eine so unheilvolle Entwicklung nach sich gezogen hatte. Nie wieder zu reiten war die angemessene Strafe für ihr folgenschweres Abenteuer.
      „Man könnte sagen, dass ich heute so gut Männer reite, wie ich damals Pferde geritten habe.“
      „Maddy!“ Devlin blieb abrupt stehen und packte sie an den Schultern. „Sprich nicht auf diese Weise! Ich sollte dich dafür würgen.“
      Trotzig hob sie das Kinn. „Wie Sie wünschen, Sir.“
      Er ließ sie wieder los. „Verdammt, du weißt genau, ich werde dich nicht schlagen. Aber warum sagst du so etwas?“
      „Weil es die Wahrheit ist. Ich weiß, was ich bin, Devlin. Es führt zu nichts, mich zu etwas anderem zu machen. Es ist das Einzige, was ich kann. Bart und Sophie sind in vielen anderen Dingen geschickt, und du ebenfalls. Du kannst beim Kartenspielen gewinnen und dich in der Gesellschaft bewegen, du hast im Krieg gekämpft. Was könnte es Sinnvolleres geben als das? Ich dagegen beherrsche nichts Vergleichbares.“
      Er streckte seine Hand aus und wünschte sich, er könne Madeleine an sich drücken und sie küssen, bis sie ihre Worte zurücknahm – auch wenn ein Kuss das vielleicht nicht bewirken würde. Langsam ließ er seine Hand sinken, dann nahm er ihren Arm, damit sie sich bei ihm unterhakte. Schließlich gingen sie weiter.
      Nach einigen Metern sagte er: „Das hast du also gestern Abend gemeint, als du sagtest, dass du nichts anderes kannst.“
      Da Madeleine beharrlich schwieg, hielt er sich ebenfalls zurück. Dies war nicht der richtige Ort für eine solche Unterhaltung. Außerdem wurde sie von jedem schönen Gespann abgelenkt, das sie auf der Straße entdeckte.
      „Du bist eine Pferdenärrin, nicht wahr?“, fragte er amüsiert, woraufhin sie sich demonstrativ von ihm abwandte. „Du brauchst das nicht zu leugnen, Maddy. Du bist eine Pferdenärrin. Ich erkenne die Anzeichen dafür. Als Junge war ich nicht anders. Ich verbrachte lieber meine Zeit mit Pferden als mit irgendeinem Menschen. Mein Bruder, der Erbe, konnte nie mit mir mithalten, wenn wir

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