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2232 - Wiedergeburt

Titel: 2232 - Wiedergeburt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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keine Rückschlüsse auf seine Urheber zu hinterlassen, selbst desaktiviert und rückstandslos vernichtet, nachdem ich es gestellt hatte. Was übrigens gar nicht einfach war. Die Konstrukte hatten bereits begonnen, die virtuelle Oberfläche der Rechnermatrix umzugestalten, sodass ich mich zunehmend sozusagen auf fremdem Terrain bewegen musste."
    „Können wir es unter diesen Umständen überhaupt wagen, mit KHASURN ans Netz zu gehen?"
    „Aber selbstverständlich. Das gesamte System ist wieder sauber. Sämtliche Veränderungen wurden schlagartig rückgängig gemacht, nachdem das seltsame Programmkonstrukt sich in nichts aufgelöst hat.
    Und weitere Überraschungen drohen nicht, dessen habe ich mich vergewissert. Der Spuk ist definitiv vorbei."
    „Ich bin froh darüber, das darfst du mir glauben. Es war also auch dieses Konstrukt, das KHASURN während des Arkoniden-Angriffs verrückt spielen ließ?"
    „Mit höchster Wahrscheinlichkeit. Ich nehme an, das Programm ist relativ kurz davor eingeschleust worden und musste sich erst orientieren. Es ging daher noch nicht so geschickt wie später ans Werk, sondern quasi etwas tollpatschig, wobei es die von dir beschriebenen Phänomene auslöste."
    „Dann steckten also vielleicht doch die Arkoniden dahinter?"
    „Das kann ich nicht ausschließen. Obwohl mir von ihrer Seite noch nichts dergleichen untergekommen ist. Möglicherweise wollte ja auch nur ein Programmierer ein besonders raffiniertes Virus ausprobieren."
    Mole, dachte Filana. Das letzte Vermächtnis des Maulwurfs ...
    Kurz spielte sie mit dem Gedanken, Zwürbal von den mysteriösen Umständen zu berichten, unter denen Mayk Molinas ums Leben gekommen war. Sie entschied sich jedoch dagegen. Der Posbi hielt sich ohnehin schon länger als geplant in der Botschaft auf und musste sich sputen, wenn er den geplanten Rückflug nach PRAETORIA nicht versäumen wollte.
    Inzwischen hatten sie gemeinsam die letzten Handgriffe erledigt, die für die Einbindung des KHASURN-Verbunds in das Netzwerk der Alten Botschaft notwendig waren. Filana horchte in sich hinein.
    Ein Hauch des flauen Gefühls war immer noch vorhanden; sie entschloss sich aber, es zu ignorieren.
    Wenn Zwürbal den Rechner für sauber erklärte, dann war dem auch so.
    Sie atmete tief durch, dann nahm sie die Schaltung vor, die das gesamte Computersystem der Botschaft unter die Kontrolle KHASURNS stellte.
     
    10.
     
    Brücken.
    „Piebip, piripbip pip pip piep!" Fran Imith ertastete den Lichtschalter. Auch so eine Neuerung; manche Leute übertrieben ihre Reaktionen auf den Verlust der Syntroniken: Eine Positronik hätte ebenso ohne merkliche Zeit Verzögerung registriert, wenn man wach geworden war, und langsam das Licht aufgeblendet. Der Konstrukteur hier schien das nicht berücksichtigt zu haben, mit der Folge, dass man jetzt selbst Hand anlegen musste ... Sie schüttelte Bully, bis er die Augen öffnete. „Wsnjzschwdls?", murmelte er, sich mit beiden Händen das Gesicht schrubbend.
    „Ein Funkanruf", erklärte Fran ihrem vollkommen verwirrten Partner. „Von Hayok. Du selbst hast die entsprechende Kennung einprogrammiert."
    Erneut ertönte die zackige Melodie: „Piebip, piripbip pip pip piep!"
    Bully beutelte sich ab wie ein nasser Biber. „Der River-Kwai-Marsch", erklärte er. „Filmmusik aus grauer Vorzeit. Das Signal wurde damals auch gern für Autohupen genommen."
    Gähnend erhob er sich und schlurfte in den Wohnraum, wo er die Kommunikations-Konsole aktivierte.
    Fran warf einen Morgenmantel über und folgte ihm.
    Auf dem Bildschirm waren rechts unten Datum und Uhrzeit eingeblendet: 26. März 1332 NGZ, 03:34.
    Dank seines Zellaktivators benötigte Bull wesentlich weniger Schlaf als Fran. Trotzdem knurrte er einen Fluch, ehe er den Anruf entgegennahm.
    Ein ungleiches Paar erschien im Holo. Rechts stand Kantiran mit verkniffenem Gesicht. Die Frau neben ihm trug einen Papagei auf der Schulter. Das musste Bounty Errol sein, die Sicherheitschefin der Botschaft.
    „Ich bitte um Entschuldigung für die Störung zu dieser späten beziehungsweise frühen Stunde", sagte sie. „Aber dein Freund hier hat darauf bestanden."
    „Bestanden, zuschanden, auch Tanten sind Verwandten", krakeelte der Papagei.
    „Kein Problem", beruhigte Bully. „Ich kann euch allerdings keine Bildübertragung von mir zumuten.
    Ich bin nämlich nicht ganz korrekt gekleidet."
    Fran, an den Türstock gelehnt, lachte lautlos. In Wirklichkeit war er splitternackt und in ihren Augen ein

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