Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

2236 - Der Finger Gottes

Titel: 2236 - Der Finger Gottes Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
Vom Netzwerk:
nur das. Owara hatte die Möglichkeit gehabt, mit den Arkoniden zu sprechen, während er - Dando - und Otarie noch viele Stunden unterwegs waren nach Takijon. Er war in der Lage gewesen, die Zerstörung des Hauses in die Wege zu leiten.
    Nachdenklich stieg er die Treppe hoch. Dabei drehte er Kopf in den Händen. Eine Batterie steckte im Fach. Er brauchte nur eine Taste zu drücken, um das Gerät einzuschalten. Die beiden Augen erhellten sich und blickten ihn an. „Ah, Dando. Du hast mich lange warten lassen", begrüßte ihn Kopf. „Jahre sind vergangen, seit wir uns gesehen haben."
    „Du weißt, was ein Desintegrator ist?", fragte er. „Natürlich. Was ist damit?"
    Er sagte Kopf, was er mit den entdeckten Geräten vorhatte, und der Computer unterwies ihn in ihrem Gebrauch, wies ihn auf Gravopaks hin, die möglicherweise im Dach des Tempels eingebaut waren, um die Statik zu gewährleisten, und gab ihm noch einige weitere Hinweise.
    Dando nahm einen der Desintegratoren, legte ihn an den Stängel, der das Dach des Tempels hielt, schaltete ihn ein und entfernte sich rasch. Minuten später aktivierte die Automatik das Gerät, und grüne Strahlen schössen aus ihm hervor. Sie zerschnitten die Stütze und zuckten hoch zum Dach zu kreisförmigen Markierungen. Aus sicherer Entfernung beobachtete Dando, wie der Stängel krachend in sich zusammenstürzte. Das Dach des Tempels hielt sich noch eine Weile, obwohl es nicht mehr durch sichtbare Elemente gestützt wurde, dann kippte es zur Seite weg, und das war das Ende. „Jahre bevor die Arkoniden auf unsere Welt gekommen sind!" Ein bitteres Lachen drängte sich ihm auf die Lippen. „Die Arkoniden haben den Tempel errichtet. Sie waren schon viele Jahre auf unserer Welt, bevor wir sie gesehen haben. Das steht für mich fest! Lüge! Es war alles Lüge."
    „Der Finger Gottes existiert nicht mehr", verkündete Dando Gentury auf einer Versammlung, die sich augenblicklich gebildet hatte, als er auf seinen mittlerweile berühmten Redefelsen mitten in den Slums der Stadt gestiegen war. „Der Tempel ist zusammengebrochen. Damit vermitteln uns die Götter, dass sie nicht einverstanden sind mit dem Geschehen auf Caiwan. Sie wollen nicht, dass die Arkoniden die Naturschätze unserer Welt an sich bringen und zu den Sternen entführen, ohne uns einen maßgeblichen Anteil daran zu belassen."
    Weiter kam er nicht. Im arkonidischen Teil der Stadt stiegen mehrere flugfähige Roboter auf. Sie jagten blitzschnell heran. Erst als sie sich auf den Verkünder stürzten, wurde die Menge aufmerksam.
    Die Männer und Frauen schrien, konnten aber nicht verhindern, dass die Maschinen Dando an den Armen packten und entführten. Die Caiwanen, die auf die flachen Dächer der Häuser gestiegen waren, um der Rede Dandos besser folgen zu können, beobachteten, wohin sie flogen. „Sie bringen Dando in die Haftburg", rief einer von ihnen der Menge zu. „Sie werden ihn wieder foltern", fügte eine Frau mit schriller Stimme hinzu. „Vielleicht töten sie ihn sogar, um ihn endlich zum Schweigen zu bringen."
    „Die Götter haben uns ein Zeichen gesandt", stellte ein weiterer Mann fest, der mittlerweile auf den Felsen geklettert war und nun dort stand, wo Dando gewesen war. „Sie sind auf unserer Seite. Jetzt ist die Zeit gekommen, das umzusetzen, was der Verkünder schon lange gefordert hat."
    Seine Worte kamen an und wurden von vielen in der Menge wiederholt. Die ersten Männer und Frauen wandten sich bereits ab und machten sich auf den Weg. Nach und nach schlössen sich ihnen immer mehr an, die Straßen und Gassen füllten sich mit Caiwanen, die alle in eine Richtung strebten - zur Haftburg hinauf, einem weißen, kastenförmigen Gebäude am Rande jenes Stadtteils, der von den Arkoniden bewohnt wurde.
    Zunächst waren es Tausende, als sich der Abend herabsenkte, waren es Zehntausende. In den Bergwerken von Takijon arbeitete niemand mehr. Kein einziger Kristall verließ nun noch die Stollen.
    Aus dem Licht der untergehenden Sonne kam Aerbon auf einer Antigravplattform heran. Es sah aus, als ob er direkt aus dem rot glühenden Gestirn herausschwebe.
    Mit Hilfe von Lautsprechern, mit denen sein Fluggerät ausgestattet war, wandte er sich an die Menge.
    Owara Asa Tagakatha schrie wie ein waidwund getroffenes Tier, als er die Trümmer sah, die vom Finger Gottes übrig geblieben waren. Er stand auf einer kleinen Antigravplattform, die er mit Hilfe eines langen Hebels lenken konnte. Fassungslos blickte er aus der

Weitere Kostenlose Bücher