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2279 - Zeit der Schatten

Titel: 2279 - Zeit der Schatten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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er etwas anderes; etwas, das warm und unglaublich sanft in ihn kroch und alle Verzweiflung auslöschte, die letzten Reste von Schmerz nahm. Es breitete sich über ihn aus, seinen Geist, seinen Körper. Es war eine unbeschreibliche Kraft.
    Troggen Assnarid blickte in ein Licht, das heller und heller wurde, golden und warm. Es hüllte ihn ein.
    Er fühlte ein Glück, wie er es noch nie gekannt hatte, und hatte nur noch den Wunsch, darin aufzugehen.
    Und er hörte eine Stimme, ganz fern und doch so klar, als wolle sie das ganze Universum ausfüllen. Es war nur ein Wort, vielleicht ein Name. Er sah es in goldenen Lettern vor sich... Wenn das der Tod war... „Er war es nicht.
    Troggen Assnarids erster Gedanke war: Ich bin blind! Er sah nur das Licht, aber es war nicht mehr die goldene, warme Helligkeit, die ihn umfangen hatte, als er...
    Er konnte sich nicht erinnern. Was war geschehen? Wo hielt er sich jetzt auf? Das war definitiv nicht die DRUGIS.
    Er hörte Stimmen, undeutlich, leise. Einige Worte verstand er, dann immer mehr. Es waren Schohaaken, die da flüsterten. Keine Götter oder andere jenseitige Wesen aus einem anderen, neuen Leben jenseits des alten. „Troggen! Troggen Assnarid!"
    Sein Name. Wie war das möglich? Wer rief da nach ihm? Die Stimme war ganz klar, ganz nahe an seinem ... Ohr?
    Er begann wieder etwas zu spüren. Sein Körper. Er hatte ihn noch! Und keine Schmerzen. Er fühlte gar nichts. Dafür tauchte sein Geist aus der weißen Helligkeit auf, und erste Schemen schälten sich aus dem im Vergleich zu jenem anderen kalten Licht. Jenem anderen ...
    Er erinnerte sich. Das Schiff. Die DRUGIS. Das Feuer und all die Toten und Verletzten. Die Explosionen und dann ... „Troggen Assnarid!" Es war die gleiche Stimme wie vorhin. „Er ist wach", sagte eine andere, die einer Frau. „Er kommt zu sich."
    Assnarid drehte den Kopf und sah in zwei Gesichter, noch etwas verschwommen, dann klarer. Schohaaken. Ein Mann und eine Frau. Er in einem blauen Umhang, sie in einem strahlend weißen.
    Ein Arzt, durchfuhr es ihn. Und eine Wissenschaftlerin ... „Troggen", sagte die Frau. „Ich sehe, dass du mich hörst. Kannst du mir antworten?"
    „Wo ... bin ich?", formten seine Lippen die Worte. Seine Stimme klang ruhig, nicht mehr heiser von den Schreien in der Zentrale. „In Sicherheit, Troggen", sagte die Wissenschaftlerin. Sie warf dem Arzt einen Blick zu, aus dem Erleichterung sprach. „Es ist alles vorbei. Du lebst und wirst wieder ganz gesund. Du hattest großes Glück. Nur wenige Minuten später, und es ..."
    „Das Licht", murmelte er. „Das goldene Licht und die Wärme. Als ob mich... ein gewaltiger Geist berührt hätte ..."
    „Kannst du es näher beschreiben?", fragte die Frau. Sie stellte sich als Darina Ochennid vor, eine Abgesandte des Zentralen Wissensrates. „Und diese... Berührung ..."
    „Ich weiß nicht... Warum?"
    „Es ist wichtig für uns. Versuch es einfach."
    Er tat, was er konnte. Stockend und immer wieder nach Worten suchend, die das Wunderbare ausdrückten, was er empfunden hatte, berichtete er. Als der Bericht zu Ende war, sah er Darina erwartungsvoll an. „Dieses Licht... Es war deine Rettung, Troggen", sagte sie, nachdem sie wieder einen Blick mit dem Arzt gewechselt hatte. „Es war die Rettung des Cassim-Systems. Leider haben nur fünf deiner Schiffe die Schlacht überstanden, aber bevor die Aggressoren auch sie vernichten konnten, kam dieses Licht über sie wie über euch. Oder sollte ich besser sagen - dieser Geist? Sie stellten ihr Feuer ein und zogen sich zurück. Es fiel kein einziger Schuss mehr. Als die Flotte kam, fand sie nur noch die Wracks eurer Schiffe."
    „Heißt das ... Cassim II wurde nicht zerstört?"
    Die Wissenschaftlerin lächelte. „Nicht einmal verwüstet, Troggen. Eure Brüder und Schwestern haben überlebt."
    „Es ist... ein Wunder", flüsterte er. „Ja, Troggen. Und das Wunder ist nicht nur im Cassim-System geschehen, sondern ebenso an vielen anderen Schauplätzen der Kriege, unter denen unsere Galaxis seit Jahrhunderten leidet. Wo sich das goldene Licht ausbreitete und sich dieser erhabene Geist verströmte, kamen alle Kampfhandlungen zum Erliegen. Wo vorher der Krieg getobt hatte, herrscht seither Friede."
    Troggen Assnarid brauchte eine Weile, bis er diese Worte verdaut hatte. Die Galaxis Phariske-Erigon war seit vielen Generationen ein Schauplatz ununterbrochener, fürchterlicher Kriege. Es schien ein Fluch zu sein, ein grausames Naturgesetz, dass

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