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2279 - Zeit der Schatten

Titel: 2279 - Zeit der Schatten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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das, was ihm Troggen Assnarids Geschichte zu sagen gehabt hatte!
    Eidoas Worte fielen ihm ein: Es konnte süchtig machen ...
    Drei Tage arbeitete er durch. Mit seinen neuen Kollegen kam er gut zurecht. Na-Da war immer bei ihm im Gildenhaus, und jeder versuchte, ihn zu verwöhnen. Das kluge Tier zeigte sich dankbar, aber seinem Herrn machte es nichts vor. Na-Da verstellte sich weiter.
    Natürlich gab es vieles, was Drüben nicht verstand. Wie konnte er das auch erwarten, nach so kurzer Zeit? Was ihm zum Beispiel auffiel, waren die offensichtlichen Lücken in den Chroniken. So störte ihn, dass es keine Daten über eine Zeit zu geben schien, die fast genau tausend Jahre zurücklag und einen Zeitraum von rund zwanzig Jahren umfasste. Sosehr er auch suchte, es gab keine Informationen, weder in Speicherkristallen noch in den Computern. Es war, als hätte jemand einen Teil der schohaakischen Geschichte einfach „ausgeschnitten", aus den Speichern gelöscht.
    Bei seinen Kollegen stieß er auf eine Mauer aus Schweigen. Er nahm sich vor, später weitere Nachforschungen zu betreiben, daher beließ er vorläufig alles dabei.
    Am Abend des dritten Tages traf er sich wieder mit Eidoa und konnte ihr endlich von seinem ersten Erlebnis im Clateaux berichten. Sie freute sich mit ihm, warnte aber wieder davor, sich zu tief in die erlebte Geschichte hineinziehen zu lassen.
    Es war ein schöner Abend, der lediglich durch die Nachricht getrübt wurde, die sie ihm überbrachte.
    Dabei hatte er darauf gewartet. Orgid Sasstre, der mächtige Gouverneur, erwartete ihn im Regierungspalast, und zwar schon übermorgen. Sasstre, so wusste Eidoa zu berichten, war auf einer längeren Reise gewesen, sonst hätte er ihn schon eher kommen lassen. Was für eine Reise das gewesen war, wusste auch sie nicht, aber sie sollte irgendetwas mit ARCHETIM zu tun gehabt haben.
    Vielleicht erfuhr Drüben endlich den wirklichen Grund für sein Hiersein, für den RUE Und vielleicht auch mehr. Aber vorher wollte er einen weiteren Versuch im Clateaux der Zeiten wagen.
    Möglicherweise hatte er später nicht mehr die Gelegenheit dazu.
    Arlac Ossenik war Pilot des Forschungsraumers OGGENASSAR, der zu einer aus tausend Schiffen bestehenden Flotte gehörte, deren Aufgabe es war, von ARCHETIM befriedete ehemalige Kriegsschauplätze zu besuchen und Kontakte zu den ehemaligen Feindvölkern zu knüpfen. Dazu war eigens eine Beauftragte der Regierung an Bord: Dakka Schalari, eine große, wortkarge Frau, die weitgehend für sich blieb. Während des Fluges ließ sie sich kaum in der Zentrale blicken, aber wenn die OGGENASSAR landete, war sie die Erste, die den Fuß auf die jeweilige Zielwelt setzte. Sie suchte die Regierungen und Verwaltungen der Planeten auf, sprach mit deren Repräsentanten und kehrte nach höchstens zwei, drei Tagen mit einem voll bespielten Speicherkristall an Bord zurück.
    Der Kommandant und die Mannschaft nutzten die Zeit auf unterschiedliche Weise. Arlac Ossenik selbst nutzte die Aufenthalte zu Landgängen und suchte die Nähe der Planetarier, ob nun Schohaaken oder andere Völker, mit denen man noch vor hundert - oder tausend, so lange war ARCHETIM schon hier - Jahren im Krieg gelegen hatte. Er war extrem neugierig, und am besten ins Gespräch mit der „Seele des Volkes" kam man in den Kneipen rings um die Raumhäfen.
    So geschah es auf Darben-Simmen, dem dreizehnten Planeten einer roten Riesensonne und der siebten Station der Reise, die in Nahho begonnen hatte und auch wieder dorthin zurückführen würde. Nahho war seit über dreihundert Jahren Sitz der neuen Zentralregierung aller Schohaaken der Galaxis. Aber es hieß, dass eine neue Welt „aufgebaut" wurde, die bald ebenso wichtig wie Nahho sein sollte, vielleicht noch wichtiger. Immer wenn die OGGENASSAR Station machte, versuchte er etwas darüber zu erfahren - was in den Hafenspelunken umso besser funktionierte, je mehr offizielle Stellen mauerten. „Füll noch mal nach", sagte Arlac zu dem Ropta hinter dem Tresen. Die Ropta waren Echsenabkömmlinge und hatten vor tausend Jahren als erbitterte Feinde der Schohaaken gegolten. Sie hatten unzählige Schohaaken und Vertreter anderer Völker auf dem Gewissen, wütende, entfesselte Kriegsbestien, die sie gewesen waren - und nun traf man sie friedlich in vielerlei Berufen, sogar in dem des Barkeepers. „Für alle."
    „Gern." Der Ropta machte sich an den Utensilien zu schaffen, die er benötigte, um das Gewünschte bereitzustellen. Arlac

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