Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

2279 - Zeit der Schatten

Titel: 2279 - Zeit der Schatten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
Vom Netzwerk:
ein."
    „Und ARCHETIM hat sich zum Entstehungsort einer solchen Negasphäre begeben - als einer unter vielen -, um das zu verhindern. Gemeinsam arbeiten sie an dem geheimnisvollen Vorgang der Retroversion. Darüber konnte ich leider keine Informationen finden, und auch mein ... Vater konnte es nur vage ausdrücken. Prinzipiell muss allerdings lediglich die Informationsübertragung durch die Kosmischen Messenger wiederhergestellt werden. Dann erst wird das Chaos den ordnenden Kräften weichen, und die Negasphäre löst sich auf."
    Drüben Eskuri nahm einen Schluck seines heißen Getränks und wischte sich über den Mund. „Was auch immer konkret abläuft, ein solcher Vorgang dauert normalerweise Jahrtausende. In dieser Zeit kommen und vergehen viele Dutzend Generationen von Schohaaken. Die Chancen, die Rückkehr ARCHETIMS zu erleben, wären nichtig." Er beugte sich zu ihr vor und lächelte. „Aber in diesem Fall ist es anders. Sasstre sagte klar und deutlich, dass ARCHETIM vor etlichen Jahren schon seine Rückkehr habe ankündigen lassen. Entsprechend herrscht unter eingeweihten Regierungskreisen seit Jahrzehnten schon Hochspannung."
    „Und Sasstre wurde mit der Empfangsvorbereitung betraut", sagte sie. „Für ARCHETIM."
    „So ist es. In diesem Licht ergibt seine Ressortbezeichnung durchaus einen Sinn. ARCHETIM wird jeden Tag zurückerwartet! Und für seinen Empfang ist Orgid Sasstre zuständig. Die Welten der Galaxis Phariske-Erigon werden in einen Freudentaumel ausbrechen, wenn es soweit ist: Und diesen Taumel bereitet mein Vater vor." Das Wort kam ihm jetzt schon ohne Zaudern über die Lippen. „Sein halbes Leben lang arbeitet er dafür, Eidoa. Und deshalb konnte er nicht auf Nekrion-Momon bleiben und mich aufziehen."
    „Ja", sagte sie. „Ich verstehe ..."
    Er drückte ihre Hand fester. Jetzt, da er ihr alles gesagt hatte, was er bisher ganz allein mit sich herumgetragen hatte, war ihm wohler. Viel mehr noch. Als ihre Blicke sich trafen, überkam ihn ein Gefühl, wie er es nie gekannt hatte. Ihre Hände schienen miteinander zu verschmelzen. In ihren Augen sah er die gleiche Wärme, die sich in ihm ausgebreitet hatte. „Drüben, ich ..."
    Er legte ihr einen Finger auf die Lippen. „Nicht jetzt", sagte er leise. „Warte, bis wir draußen sind.
    Wir müssen es Na-Da sagen. Er wird sich mit uns freuen. Er wird eine neue Gefährtin bekommen.
    Vielleicht frisst er dann endlich wieder."
    Der Chronist war viel zu aufgeregt, viel zu abgehoben, um sich des Widersinns dieses Gedankens bewusst zu werden -und Eidoa sagte nichts. Als sie das Lokal verließen, war es draußen bereits dunkel. Na-Da wartete im Schweber auf sie.
    Sie gingen langsam auf das parkende Fahrzeug zu, zuerst Arm in Arm, dann eng umschlungen.
    Es ist ein Wunder!, dachte Drüben. Er hatte nie gewusst, was Glück wirklich sein konnte. Es war - auf eine andere Weise - ebenso erhebend wie das Erleben ARCHETIMS im Bericht Troggen Assnarids.
    Und es sollte erst der Anfang sein.
    ARCHETIMS Wiederkehr.
    Drüben Eskuri war blind vor Liebe und Taumel. Er hatte wieder einen Vater, auch wenn er sich noch an den Gedanken gewöhnen musste, und was er nie für möglich gehalten hätte: Er hatte eine Gefährtin gefunden! Wenn nun auch noch ARCHETIM zurückkehrte und er es erleben durfte ...
    Drüben raste nach Hause. Als sie den Schweber erreicht hatten und Na-Das reglos hingestreckten Körper sahen, war er aus den Wolken der Euphorie wieder auf den Boden der Tatsachen zurückgeholt worden. Eidoa tat ihr Möglichstes, um Na-Da wieder aufzurichten, ihm wenigstens ein Lebenszeichen abzugewinnen. Doch der Togg reagierte darauf genauso wenig wie auf die Bemühungen seines Herrn, der mit Engelszungen auf ihn eingeredet hatte.
    Gemeinsam schleppten sie ihn von der Landeplattform in den Wohnturm und ins Appartement. Na-Da regte sich nicht, seine Augen blieben geschlossen. Nur die Wärme seines abgemagerten Körpers verriet, dass noch Leben in ihm war. „Ich weiß nicht mehr, was ich tun soll", sagte Drüben mit erstickter Stimme. „Wenn Na-Da mich verlässt..." Er redete nicht weiter.
    War dies der Preis, den er für sein Glück zu bezahlen hatte? Das Liebste, das er bis gestern auf der Welt gehabt hatte.
    Der Gedanke, Na-Das langsames Dahinsiechen könne doch auf Eifersucht zurückzuführen sein, nagte wieder an ihm, sosehr er sich dagegen sträubte. Na-Da hatte Drüben immer für sich alleine gehabt, und nun hatte dieser einen anderen Freund gefunden, eine

Weitere Kostenlose Bücher