2301 - Im Kolonnen-Fort
Schnellanalyse vorgenommen und griff gerade mit beiden Händen in einen der dick hängenden Tropfen und wurde von dem Nass schier überschüttet.
Kein Klebemittel also. Lukes Mah nung zur Vorsicht kam zu spät, da hatte Dani schon den Helm geöffnet und trank aus der hohlen Hand.
„Luke, komm her! Und wo steckt der Minister?" Ohne den vorgeklappten Helm stand ihr das Antiflex-Visier nicht mehr zur Verfügung, sie sah ihre Beglei ter nicht mehr. Auch der Sprechfunk war undeutlicher geworden. „Das Wasser ist sauber. Vielleicht wird die gesamte Sta tion auf diese Weise versorgt. Wäre doch denkbar, oder?"
„Denkbar ist vieles."
„Das hier ist kein USO-Einsatz. Also gib dich nicht so verkrampft ... Entweder kommen wir durch, oder ..."
„... oder wir sterben ohnehin", erklang Ashlon Fogels Stimme.
„Minister!", rief Dani. „Quellwasser gefällig?"
„Wenn Demetrius verdurstet, werden wir beide uns allein durchschlagen müs sen", antwortete Fogel stockend.
Dani schwieg dazu. Und Luke öffnete endlich seinen Helm und tauchte seine Hände ebenfalls in einen der zäh aus den Poren hervorquellenden Tropfen. Zö gernd benetzte er seine Lippen.
Keiner konnte mit zurückgeklapptem Helm den anderen sehen, sie hätten ihre Deflektoren abschalten müssen. Aber das riskierten sie nicht.
Es war eine unbewusste Ahnung, die Luke schon nach wenigen hastigen Schlucken veranlasste, sich umzuwen den. Beide Stationssegmente hatten sich einander bis auf knapp zwanzig Meter angenähert. Aber nicht das erschreckte ihn, sondern die Tatsache, dass es ringsum mit einem Mal von Kofftern wimmelte.
*
Zon Facter wimmerte nur noch. Es gab nicht eine Stelle an seinem Körper, die nicht schmerzte.
Aus Zorn waren die anderen über ihn hergefallen, weil sie ihm die Schuld an der Endogenen Qual gaben. Aber er war noch immer ihr Anführer, deshalb konn ten sie ihn nicht totschlagen.
„Nehmt ihn mit!"
Wie aus weiter Ferne hörte er Rabozos Befehl. Die Mikro-Bestien zerrten ihn an den Armen halb in die Höhe und schleif ten ihn hinter sich her wie ein Beute stück.
Zon Facter war zu schwach, sich da gegen zur Wehr zu setzen. Er fühlte sich halb tot. Der sengende, eng begrenzte Schmerz in seinem Schädel wollte nicht weichen.
Erst nach geraumer Zeit versuchte Zon Facter, sich aus dem Griff der ande ren zu befreien. Er schaffte es nicht ein mal im Ansatz.
Seine Gedanken wirbelten durchein ander. War er krank, von unbekannten Erregern auf dieser Welt Terra befallen?
Allen vorbeugenden Medikamenten zum Trotz?
Seine Benommenheit blieb – und der Schmerz wurde eher noch intensiver.
Die Umgebung veränderte sich unauf hörlich. Inzwischen drängte sich ihm der Eindruck einer riesenhaften Halle auf.
Der Hangar?
„Lasst mich!", keuchte Zon Facter.
„Ich ... kann ... allein ..."
Der Schatten über ihm, war das Ra bozo?
Im nächsten Moment krachte Facter zu Boden, und der Schatten schien ihn zu beobachten.
„Du bist sehr krank, Zon Facter!" Das war Rabozos Stimme. Dröhnend hallte sie in Facters Schädel nach. „Du kannst die Mikro-Bestien nicht länger führen."
Deshalb hatten sie ihn mit sich ge schleppt, bis in Hörweite ihrer Behau sung. Alle Mikro-Bestien konnten nun seinen Zustand erkennen und würden akzeptieren, dass Val Rabozo den Befehl übernahm.
Zon Facter wollte protestieren. Doch er brachte nur ein unverständliches Stammeln zustande.
Weiter. Alle Kraft mobilisieren. Tor kelnd kam er hoch und stand endlich wieder auf den eigenen Beinen.
Der erste Schritt. Das Toben in seinem Schädel wurde unerträglich. Zon Facter biss die Zähne zusammen. Nichts anmer ken lassen.
Der nächste Schritt ... Wenn er es schaffte, war Rabozo widerlegt. Die Schatten ringsum schienen ihn zu be lauern, aber sie kamen nicht näher.
Weiter, bevor sein Schädel explo dierte. Dieses Pochen erfasste den gan zen Körper.
„Noch ... bestimme ... ich ..." Unglaub liche Mühe kosteten ihn schon diese drei Worte. Kein Zweifel, er war krank.
Weiter!
Etwas hielt ihn fest. Zon Facter spürte eine kräftige Hand an seinem Laufarm.
Rabozo? Der andere zerrte ihn zu sich herum. Für einen Moment glaubte Zon Facter tatsächlich, das verzerrte Gesicht seines Stellvertreters zu erkennen, dann fegte ihn ein kräftiger Tritt von den Bei nen.
Er konnte sich nicht abfangen.
„Zon Facter ist krank – deshalb bin ich der neue Anführer!"
Die Worte hallten in ihm noch nach, als er schon längst allein war.
Die Assassinen hatten ihn
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