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232 - Höllisches Paradies

232 - Höllisches Paradies

Titel: 232 - Höllisches Paradies Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Volker Ferkau
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nahe.«
    »Das Risiko gehe ich ein«, sagte Matt. »Die Druckwelle wird gewaltig sein, aber nicht weit vom Flugzeug entfernt gibt es ein paar Felsbrocken, hinter denen kann ich in Deckung gehen.«
    »Und wenn das Monster nicht reagiert wie gedacht?«, wollte Torm wissen. »Wenn es von der Landseite her kommt? Wenn es nicht mal in die Nähe der Maschine geht? Vielleicht weiß es ja, was darin lagert.«
    »Dann haben wir die Arschkarte gezogen«, entgegnete Matt lakonisch. »Aber was sollen wir sonst tun? Uns hier auf dieser Hölleninsel häuslich einrichten? Verdammt, Jack, wir müssen es wagen, hier und jetzt!«
    Auf den Gesichtern der HOPE-Crew sah er Unentschlossenheit; einige blickten betreten zu Boden, andere ängstlich in die Runde. Sie hatten Angst vor der eigenen Courage. Nicht mehr lange, und das ganze Vorhaben würde in sich zusammenfallen wie ein Kartenhaus.
    Aruula mischte sich ein. »Wenn ihr euch jetzt vor dieser Bestie duckt, werdet ihr nie mehr den Mut haben, sie anzugreifen!«, rief sie in die Menge. »Wenn mich das Leben als Kriegerin eines gelehrt hat, dann dies: Die Starken und Mutigen überleben. Die Schwachen und Feigen gehen unter. Wollt ihr das sein – schwach und feige?«
    Matt war die Ansprache fast schon zu pathetisch, aber seine Gefährtin hatte die richtigen Worte gewählt, um die Zauderer aufzurütteln. Hände wurden zu Fäusten geballt, Entschlossenheit und Trotz erschienen auf den Gesichtern.
    Matt zückte seinen Colt Python. Der glänzende Lauf funkelte im Sonnenlicht. »Dieses Baby hier hat genug Durchschlagskraft, um den Sprengstoff zur Explosion zu bringen!«, rief er. »Eure Aufgabe ist es, die Bestie auf den Strand zu locken. Dann lauft ihr an der Maschine vorbei in den Dschungel. Kommt sie vom Land her, flüchtet ihr ins Wasser und geht hinter dem Riff in Deckung. Ich bleibe hier und übernehme den Rest.« Er versuchte Überzeugungskraft in seine Stimme zu legen – was nicht einfach war, denn er war sich bewusst, was passieren würde, wenn das TATP seine Wirkung verloren hatte. »Wenn wir alles richtig machen, kommen wir mit heiler Haut davon. Jeder von euch trägt jetzt die Verantwortung dafür. Wenn wir dann auf dem Weg zum Park sind, wird jeder von uns sagen können: Ich habe mein Bestes getan!«
    Allgemeines Nicken und erste Zustimmungsrufe zeigten ihm, dass sie gewonnen hatten. Wir hätten Politiker werden sollen, Aruula und ich, dachte er.
    »Also los!«, rief er laut. »Verteilt euch an der Wasserlinie! Macht auf euch aufmerksam! Und bleibt wachsam!«
    Während die Besatzungsmitglieder losliefen, half Aruula ihm aus dem Schutzanzug. Den würde er diesmal nicht brauchen: Der Sprengstoff befand sich direkt hinter der Flugzeughülle, die eine Kugel vom Kaliber .357 Magnum wie Papier durchschlagen würde.
    Er kontrollierte, dass alle sechs Kammern gefüllt waren, dann wandte er sich an Aruula. »Du solltest dich jetzt den anderen anschließen. Es macht keinen Sinn, bei mir zu bleiben.«
    Ihre großen dunklen Augen blickten sorgenvoll. »Ich könnte dich mit dem Schwert beschützen, wenn dein Plan nicht funktioniert«, erwiderte sie.
    »Könntest du nicht«, sagte Matt mit Nachdruck. »Wenn die Kugeln aus Jacks Automatikgewehr für die Bestie wie Mückenstiche waren, dann hat dein Schwert nicht mehr Wirkung als ein Zahnstocher.«
    Sie schaute trotzig. »Dann sterben wir eben beide. Ich hatte dich schon einmal tot geglaubt, Maddrax. Wenn es diesmal das Ende sein soll, dann hören wir gemeinsam Krahacs Ruf.«
    (Krahac: der mythische Totenvogel aus der Sagenwelt der Wandernden Völker)
    Er zog sie an sich, atmete den Duft ihrer Haare. »Rede keinen Unsinn. Wer soll die HOPE-Mannschaft beschützen und in Sicherheit bringen, wenn nicht du? Sie brauchen dich!« Er beugte sich zu ihr und küsste sie erst sanft auf die Wange, dann auf die Lippen. Es war ein warmer, inniger Kuss. »Aber so weit wird es nicht kommen«, fügte er dann hinzu. »Du wirst sehen – wir machen dem Monster ein Feuer unterm Hintern, gegen das Orguudoos Flammenhölle eine alte Ölfunzel ist.«
    Sie musste unwillkürlich lachen. »Ich liebe dich, Maddrax…«, sagte sie und strich ihm über den Nacken.
    Er grinste schräg und blinzelte. »Weiß ich doch…«
    Damit drehte er sich um und ging zu den Überresten der Be-300 hinüber.
    ***
    Ihre Geduld wurde auf eine harte Probe gestellt.
    Stunde um Stunde verging, aber es tat sich nichts. Irgendwann hatte Matt sich entschlossen, eine der Sprengstoffkisten aus der

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