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2320 - Terra im Psi-Schauer

Titel: 2320 - Terra im Psi-Schauer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Formation, die zu Fawn Suzuke hin offen war. Während er hinter der geliebten Frau herrannte, fragte er sich nach der Absicht der Piloten. Es sah aus, als wollten sie das Mädchen gegenüber den Unbekannten abschirmen, die sich südlich der Siedlung entlangbewegt hatten.
    Ein paar Augenblicke lang lenkten ihn die Gedanken daran ab. Als er aus dem Schatten eines Gleiters ins Sonnenlicht geriet, war Fawn nicht mehr vor ihm.
    Verdutzt sah er sich um, entdeckte, wie sie soeben im Capella G3 verschwand. Er blieb stehen und wartete, bis das Fahrzeug längsseits kam. „Ganz bestimmt negativ?", hörte er Mondra Diamond drinnen fragen. „Seid ihr sicher? Na gut, also keine Dunkelfelder."
    Es schien nicht in ihr Konzept zu passen.
    Dabei hätte es nicht gewundert, wenn sich nach wie vor Angehörige der Terminalen Kolonne auf Terra aufgehalten hätten, verborgen hinter kleinen handlichen Dunkelfeldern, wie die Mikro-Bestien sie beim Attentat auf die Konferenzteilnehmer in der Solaren Residenz benutzt hatten.
    Marc musterte Fawn besorgt. Sie stand reglos zwischen den Sesseln. „Nein", hörte er sie murmeln. „Hier ist es auch nicht.
    Darüber können all die Störungen nicht hinwegtäuschen. Mondra, wir fliegen eine letzte Runde über der Stadt, dicht über den Häusern."
    „Dazu benötigen wir eine Sondergenehmigung, Fawn."
    „Egal."
    „Na gut, ich tue, was ich kann."
    Marc hörte Mondras Stimme wie von weitem, sie glich dem Murmeln eines kleinen Bachlaufs. „Wenn wir gemeinsam suchen, geht es vielleicht schneller", unternahm er einen erneuten Versuch, Fawn noch näher zu sein.
    Sie druckste herum. „Es stört."
    Er breitete hilflos die Arme aus. „Aber warum denn?"
    „Weil du dann zu nahe bist, Marc."
    Mochte das verstehen, wer wollte. Marc schaffte es nicht. „Deine Korrespondenz, Marc ..."
    Wieder schlugen seine Gedanken Purzelbäume. Gucky hatte damals gesagt, dass es sich nicht um eine Reflexion von Parakräften handelte. Korrespondenz war etwas anderes, ein unbewusstes, aber automatisches Mitgehen gewissermaßen.
    Wenn Gucky mit ihm teleportiert war, hatte er die Teleportation ebenfalls ausgeführt, ohne ein Teleporter zu sein.
    Und wenn in seiner Nähe hypnosuggestive Kräfte am Werk waren, die Parakräfte lähmten, war Gucky psionisch außer Gefecht gesetzt, weil Marc diese Kräfte aufnahm und ebenfalls ausstrahlte - obwohl er kein Suggestor war.
    Die Korresponder-Fähigkeit war es auch, die das paraphysikalische Spiegelbild stabilisierte und der pseudomateriellen Projektion so etwas wie Leben einhauchte.
    Sein eigenes Leben. Es verband Fawn Suzuke auf eine Weise mit ihm, die über alles hinausging, was ein organisches Wesen gewöhnlich zustande brachte. Diese Verbindung war sogar noch inniger als zu Monique, seiner Schwester. Dennoch unterschied er sich in fast allem von ihr.
    Fawn Suzuke jedoch glich ihm mehr als ein Zwilling dem anderen, obwohl sie keinen Körper besaß. Sie war ein Teil seiner selbst und er ein Teil von ihr.
    Manchmal wirkte sie verwirrt. Es erinnerte ihn an sein eigenes Verhalten, wenn seine Hormone ihm wieder einmal einen Streich spielten.
    Eigentlich war er aus der Pubertät längst heraus, doch die Begegnung mit Fawn Suzuke hatte alles in ihm durcheinander - gewirbelt. Manchmal erwachte er mitten in der Nacht und bildete sich ein, erst seine Moleküle und die Psiqs seines Bewusstseins einfangen und wieder in eine sinnvolle Ordnung bringen zu müssen.
    Wenigstens waren die Albträume verschwunden, ausgelöst von der Nähe des Dualen Kapitäns, als dieser auf der Suche nach ihm durch Terrania gewandelt war. „Wir haben die Genehmigung", sagte Mondra in diesem Augenblick. „Wo soll es hingehen?"
    Wieder wirkte Fawn Suzuke hilflos. „Nach Südosten?" Sie lauschte mit geschlossenen Augen in sich hinein. Ihre Gestalt straffte sich ein wenig. „Richtung Atlan Village!"
    Dorthin, wo alles angefangen hatte! Marc rätselte, was sie dort suchte oder zu finden hoffte. „Bist du dir sicher?", wagte Mondra einen Einwand. „Nein!" Fawn wandte ihnen demonstrativ den Rücken zu.
    Der Gleiter blieb in einem der unteren Flugkorridore. Ein halbes Dutzend LFT Fahrzeuge eskortierte ihn in Sichtweite.
    Die Piloten behielten die Hufeisenformation bei. Marc London nahm es als sicheres Zeichen einer unbestimmten Gefahr, die noch immer in der Nähe lauerte.
    Dunkelfelder hin, Dunkelfelder her, es konnten nur Schergen der Terminalen Kolonne TRAITOR sein. Wer sonst hätte ein Interesse an ihm oder an Fawn

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