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2320 - Terra im Psi-Schauer

Titel: 2320 - Terra im Psi-Schauer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Suzuke haben können.
    Marc wusste sich in seiner gedanklichen Hilflosigkeit nicht anders zu helfen, als stur und stumm zur Glassitkuppel hinaus auf die Stadt zu starren. Wolken oder Schäfchen zählen war etwas völlig anderes, als einzelne markante Gebäude der Megalopolis zu identifizieren. Aus der Luft sah alles völlig anders aus.
    Irgendwann überflog der Gleiter Terrania-Süd mit dem Alashan-Naturschutzgebiet.
    Dahinter tauchte Monggon-West auf, östlich des Edsengol und nördlich der Thora Road gelegen. „Halt!", sagte Fawn Suzuke unvermittelt. „Dahinunter! In die Thora Road!"
    Auf halbem Weg zwischen dem TLD-Tower und der Waringer-Akademie sank der Gleiter in die Tiefe, auf das Gebäude Nummer 2216 zu.
    Marc verrenkte sich beinahe den Hals. Hier war er noch nie gewesen, obwohl die Universität von Terrania nur wenige Kilometer weiter südöstlich lag. „Das Gebäude da?" Mondra schien nicht nur irritiert. Er glaubte in ihrer Stimme einen Unterton zu hören, der ihn befremdete. Es klang irgendwie - alarmierend. „Ja", flüsterte Fawn Suzuke.
    Es handelte sich um ein Grundstück von schätzungsweise 400 mal 400 Metern, eingefriedet mit einer drei Meter hohen Hecke, neben der das Fahrzeug jetzt zu Boden sank. Das Gebäude selbst besaß einen sechseckigen Grundriss. Es war von einem ungewohnten Grau. Wer vorbeiflog, nahm es vermutlich gar nicht bewusst wahr. Die Höhe schätzte Marc London auf 250 Meter. Fenster entdeckte er erst beim zweiten Hinsehen. Sie standen hochkant, ähnelten Schießscharten in altertümlichen Burgen.
    Fawn hatte es plötzlich eilig, aus dem Gleiter zu kommen. Diesmal blieb Marc ihr dicht auf den Fersen. Fawn zwängte sich durch die Hecke und rannte auf den Eingang zu. Er war breiter als die Fenster, wirkte aber auf Grund seiner Höhe ebenso schmal. Auf der rechten Seite hing eine rechteckige Tafel - schieferähnlich -, auf der ein einziges Wort geschrieben stand: ESCHER.
    Marc spähte durch die dicken Glastüren ins Innere, versuchte ein paar Details zu erhaschen. Wie der Eingangsbereich eines Wohngebäudes sah das nicht aus, auch nicht wie der einer Fabrik oder eines Bürohauses. Es gab drinnen keine Orientierungstafeln oder Wegweiser, keine Sitzmöbel und keine Türen. Im nicht einsehbaren Teil des Foyers vielleicht, aber selbst die Bezeichnung Foyer passte hier nicht. Seltsam.
    Marc blickte verstohlen auf die geliebte Frau. Die Botin des Nukleus musterte das Gebäude starr. Ihr Blick ging ins Leere oder in weite Ferne, als könne sie durch die Wände ins Innere schauen. Vielleicht war das sogar der Fall, überlegte Marc. „Ist hier das Ziel deiner Suche, Fawn?", fragte er. Aus den Augenwinkeln sah er Mondra. Sie benutzte den offiziellen Zugang von der Straße her und huschte leichtfüßig herbei. Rhodans Vertraute trug eine Miene zur Schau, die Fassungslosigkeit, ja sogar Entsetzen zeigte. Ihre Lippen bewegten sich lautlos.
    Marc war kein guter Lippenleser, aber sie sagte etwas, das aussah wie „Woher weiß sie denn das?"
    „Du bist also informiert, was das hier ist", stellte er fest. „Was hat es mit Fawns Suche zu tun?"
    „Ich weiß es nicht." Mondra schüttelte resigniert den Kopf. „Ich kenne das Gebäude. Dahinter verbirgt sich eines der wichtigsten Geheimprojekte der Liga Freier Terraner. Selbst wenn Fawn ins Innere gelangen wollte, würde man es ihr nicht gestatten."
    Sie trat zwischen den Eingang und Fawn Suzuke, als befürchte sie genau das, wovor sie soeben gewarnt hatte.
    Aber Fawn traf keine Anstalten. Sie stand noch immer reglos, war nicht ansprechbar.
    Nach einer Weile sanken ihre Schultern herab. Sie wandte sich um und kehrte schleppenden Schrittes zum Gleiter zurück.
    Zwischenspiel 2 Onkel Poul hatte es schon immer gesagt: Das Alleinsein schadete ihr. Der Psychoanalytiker in der 16-Uhr-Sendung am Nachmittag war derselben Meinung.
    Von Onkel Poul unterschied ihn lediglich, dass er Eimilly Mertin nicht kannte. „Leg deine Vorbehalte gegenüber künstlichen Lebensgefährten ab", sagte Dr.
    Mücker jedes Mal zur Einleitung. „Gönn dir ein Haustier, einen Hund oder eine Katze. Oder miete dir einen menschlichen Roboter, der dir Gesellschaft leistet, sich nach deinen Wünschen richtet und nur einmal alle halbe Stunde eigene Ansprüche anmeldet."
    Die Worte prallten an Eimilly ab. Sie saß im Wohnzimmersessel, widmete sich einer Stickerei, warf ab und zu einen Blick auf den Trivideoschirm. Dr. Mücker mit seiner Fliege am Hemdkragen setzte sein verbindlichstes

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