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2329 - Gestrandet in Hangay

Titel: 2329 - Gestrandet in Hangay Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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informiert. Damit dürfte es eine Formsache ..."
    Die Kartanin stieß ein aufgebrachtes Fauchen aus. „Der Aufbau der Energieversorgung und all die anderen Dinge, die dringend bewältigt werden mussten, haben für Unterhaltungen wenig Zeit gelassen. Ohne den Aktivator würde ich auf der Stelle vor Erschöpfung einschlafen. Und um es klarzustellen: Ron hat von sich aus um dieses Gespräch gebeten."
    Auch wenn es denkbar unhöflich war und den Kartanin vor den Kopf stieß, sie hatten sich auf Interkosmo unterhalten. Lächelnd wandte Dao-Lin sich wieder dem Ersten Bürger zu. „Es ist alles in Ordnung, Ron", sagte sie in ihrer Sprache. „Meine Freunde freuen sich ebenfalls auf das Gespräch."
     
    *
     
    Der Raum hatte keine Fenster, bot aber dennoch einen überwältigenden Blick über eine von blühenden Pflanzen überwucherte Küstenlandschaft. Tiefblau schimmerte das Meer, Vögel glitten über die Wellenkämme hinweg, und die Farbenpracht an Land wurde vor allem von fliegenden „Edelsteinen" übertroffen. „Unsere Welt hat einen kurzen, aber intensiven Sommer", erklärte Ron-Sha-R'itt, der Tekeners irritierten Blick sehr wohl bemerkt hatte. „Alle Gebäude verfügen über solche Projektionswände, aktiv ist momentan nur diese eine."
    „Gefühlter Sommer in eisiger Winterkälte", bemerkte Tekener. „Ich nehme an, Ron-Sha-R'itt, du willst uns über U'Hartu informieren und erwartest im Gegenzug alles Wissenswerte über die SOL. Dao-Lin ..."
    „Dao sagte mir, dass sie nicht allein verantwortlich ist. Es liegt mir fern, eine freundschaftliche Beziehung auszunutzen und maßgebliche Personen deshalb zu übergehen."
    Weißt du, dass Dao und ich liiert sind?, überlegte Tek. Nein, sie hat es dir nicht gesagt, sonst würdest du anders reagieren. „Sie haben aufmerksame Zuhörer, Ron-Sha-R'itt", dröhnte Blo Rakane. Beide Armpaare verschränkt, stand er abwartend neben Tekeners Sessel. Abgesehen davon, dass das Mobiliar ohnehin nicht für seine Körpermaße geeignet war, hätte es seinen 31 Zentnern kaum standgehalten. „Ich danke Ihnen, Blo Rakane", sagte der Graukartanin. „Leider lernen Sie unsere Welt zur ödesten Jahreszeit kennen, Dao erwähnte schon, dass Sie andere Durchschnittstemperaturen gewohnt sind.
    Wir Graukartanin lieben diesen Planeten jedoch - weil er unseren Vorfahren vor über vierhundert Jahren Zuflucht und Frieden bot. Wir lebten abgeschieden, nach Kontakten sehnten wir uns nie. Weil sich unser Fell im Laufe der Generationen an die Schneeverhältnisse anpasste und zunehmend heller wurde, nennen wir uns Graukartanin. Heute leben zweiundzwanzig Millionen von uns weit über den Planeten verstreut, die Bevölkerung von U'Hartu liegt bei einer halben Million."
    „Haben die Graukartanin nie den Reiz verspürt, sich in Hangay umzusehen?", erkundigte sich Tekener. „Immerhin stehen auf dem Raumhafen drei Trimarane."
    „Diese Schiffe gehören uns, aber der Raumhafen wurde von Karaponiden errichtet. Die Isolation von allem galaktischen Geschehen hat unserem Volk ein unbeschwertes und vor allem friedliches Leben gebracht, bis vor nunmehr rund fünfundsiebzig Jahren die großen Reiche von neuem in unser Bewusstsein gerückt sind. Wir mögen das Imperium von Karapon nicht, aber wir waren zu schwach, uns zur Wehr zu setzen.
    Eine Hand voll Schlachtschiffe des Imperiums genügt, um Ultrablau für immer unbewohnbar zu machen. Offiziell bezeichnet Karapon unsere Welt als Handelsposten, in Wahrheit geht es nur um eine Versorgungsbasis für die Verbindung zwischen Karapon und radikalen Gruppierungen der Ardustaar-Kartanin.
    Erst vor wenigen Monaten wurde Fracht von Karapon angeliefert. Wir wissen nicht, ob die gelagerten Container eines Tages geöffnet oder weitertransportiert werden sollen. Die Karaponiden haben Soldaten stationiert. Vor sechs Tagen haben diese Wachen mehrere von uns erschossen, die dem Lagerplatz zu nahe kamen."
    „Die Graukartanin haben sich nicht nur zufällig den Containern genähert?"
    Ron-Sha-R'itt blickte Tekener forschend an. „Nein", sagte er schließlich, „das haben sie nicht. Es war ein Versuch, herauszufinden, was Karapon wirklich von uns will. Wir sind kläglich gescheitert, aber das werden wir nicht hinnehmen."
    „Du hoffst auf unsere Unterstützung? Weil die SOL ein riesiges Raumschiff ist, müssen ihre Geschütze entsprechend schlagkräftig sein. Also sollen wir die Wachstation angreifen, sie am besten vernichten?"
    Ron-Sha-R'itt schwieg. Nicht ein Muskel zuckte in seinem

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