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2330 - Spur ins Nichts

Titel: 2330 - Spur ins Nichts Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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nicht", sagte er, als Tess den Mund öffnete. „Ich denke, sie haben es geschafft."
    Wieder schaltete er auf Außenbeobachtung. Die Risse im Bodenbelag waren schmaler geworden. Aus dem Geologenhangar brachten Schweber die ersten Maulwürfe hinunter, die sich wenig später in den Untergrund bohrten. Sie untersuchten die Schäden, um sie anschließend mit Hilfe von Verdichtungsmaschinen zu reparieren. „Sie fangen an, es besteht also keine Gefahr mehr", stellte Tess Qumisha in seinen Augen übertrieben sachlich fest. „Die Schiffsantigravs arbeiten", nickte er. „Es ist ein enormer Fortschritt."
    Seit ihrer Notlandung waren gerade mal fünfzehn Tage vergangen
     
    5.
     
    Eisstadt- Tourismus Von der Dachterrasse des Stadthauses beobachteten sie den winzigen Fleck am Horizont. Er näherte sich aus Süden, kam aus dem Herzen der Halbinsel Uhoa. Sein Ziel war eindeutig die Stadt, denn er hielt sich ziemlich östlich, wollte um den Raumhafen einen Bogen machen.
    Dao-Lin-H'ay schenkte ihren Besuchern Fruchtsaft aus den Beständen der SOL nach. Benjameen da Jacinta und Tess Qumisha bedankten sich artig. Ein Dreivierteljahr lebte die Kartanin nun schon im Stadthaus bei Ron-Sha-R'itt. Jetzt glitt Dao mit geschmeidigen Bewegungen zur Treppe und hinab in die gemeinsame Wohnung. „Wo hast du das Fernglas?", hörte der Arkonide sie fragen. „Ich brauche es. Sofort!"
    Augenblicke später kehrte sie mit dem elektronischen Instrument zurück, schaltete es ein und hielt es vors Gesicht. „Eine Gestalt, stark mit Pelz vermummt. Sie zieht einen Schlitten hinter sich her. Kommt mit. Wir fahren ihr entgegen."
    Als Gefährtin des Hohen Mannes von Ultrablau verfügte Dao-Lin-H'ay über ein eigenes Fahrzeug. Die Kartanin lenkte es auf dem schnellsten Weg nach Osten aus der Stadt hinaus, umfuhr den Raumhafen mit dem goldenen Standbild, das weit über sechs Kilometer in die Höhe ragte. Eine Viertelstunde benötigten sie für die Strecke.
    Die Gestalt hatte sie schon von weitem ausgemacht und war stehen geblieben.
    Dao-Lin-H'ay umrundete den Schlitten einmal, ehe sie das Fahrzeug auf dem blanken Eis absetzte. Die Gestalt bewegte sich noch immer nicht.
    Vielleicht lag es an der Anwesenheit von zwei Humanoiden, überlegte Benjameen. Aber die Gestalt starrte immerfort in Richtung der Kartanin.
    Nach einer Weile fast schon peinlichen Schweigens erklang eine alte, krähende Stimme. „Du stammst nicht aus Hangay! Woher dann?"
    „Viele Möglichkeiten gibt es nicht.
    Ich komme aus Ardustaar, aus dem Reich der Hohen Frauen", antwortete Dao-Lin-H'ay. „Aus einer der Großen Familien! Wie heißt du?"
    „Dao-Lin-H'ay!"
    Ein Schnauben erklang. „Eine H'ay!" Unter den Pelzen schoben sich zwei dürre Arme ins Freie. Benjameen sah rissige Haut und viele nackte Stellen, wo kein Pelzflaum mehr wuchs.
    M it einer ruckartigen Bewegung zupften stumpfe Krallen die Fellkapuze nach hinten, so dass der Kopf zu sehen war. „Dao-Lin-H'ay und Ronald Tekener, eure Namen haben einen guten Klang in unseren Ohren. Ich sah das goldene Schiff vom Himmel fallen. Ihr habt seinen Absturz folglich überlebt."
    „Es ist nicht abgestürzt, alte Frau.
    Komm, lass dir helfen."
    Die Alte wischte den dargebotenen Arm beiseite. „Ich habe den Absturz meines Gleiters auf Vaccao überlebt und den Rückweg hierher geschafft.
    Glaubst du, ich sei zu schwach, um selbst zu gehen?"
    „Alte Mutter, du ..."
    „Aus dem Weg. Und nenn mich nicht Alte Mutter."
    „Wie du willst, Fay-Vani-D'au."
    Der Kopf der Frau fuhr herum. Die bisher stumpfen Augen blitzten angriffslustig. Dann wandte sie sich Benjameen da Jacinta und Tess Qumisha zu. „Ich spüre eure Ungeduld. Ihr könnt es kaum erwarten, dass ich euch führe. Wohin wollt ihr?"
    „Das soll dir unser Expeditionsleiter selbst sagen." Der Arkonide reichte der Graukartanin die Hand. Sie ergriff sie nicht, diese Geste war ihr unbekannt.
    Sie schlug die Handballen gegen seine.
    Sie fühlten sich samtweich an, keine Spur von Alter. „Es geht um die unterirdische Station in der Südpolregion. Ron-Sha-R'itt hat uns gesagt, dass du sie kennst."
    Fay-Vani-D'au lachte fauchend. „Das alte Ding. Schon mehrfach auf meinen Expeditionen habe ich dort Unterschlupf vor Eisstürmen und zu großer Kälte gefunden. Im Lauf von Jahrzehnten konnte ich sogar einen Nahrungsvorrat dort anlegen. Wenn ihr nach Vaccao wollt, dann zieht euch warm an. In der Station allerdings werdet ihr nicht frieren. Sobald jemand sie betritt, schaltet sich automatisch

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