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2334 - Im Auftrag der Friedensfahrer

Titel: 2334 - Im Auftrag der Friedensfahrer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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sich verhalten sollte, tat es ihm nach. „Mein Name ist [Klick] 'nan-Si", stellte sich das Wesen vor, dessen Aureole langsam zwischen Rotgolden und Blausilbern changierte. „Bitte seid nicht verunsichert, falls ihr euch scheinbar grundlos zu mir hingezogen fühlt."
    In der Tat verspürte Kant eine heftige emotionale Aufwallung, fast so, als hätte er sich auf den ersten Blick in den Fremden verliebt. „Dies ist meine Psi-Gabe, welche sich bedauerlicherweise nicht steuern lässt", erklärte 'nan-Si weiter. „Jedermann mag mich sofort. Das kann recht anstrengend sein und macht einsamer, als man vermuten würde. Sicherlich, im Einsatz als Friedensfahrer kommt mir mein Flair zugute. Aber nehmt es, bitte, nicht persönlich."
    „Das reicht. Hör auf zu schwätzen, Spinnerich!", rief dröhnend, begleitet von einer Wolke abscheulichen Gestanks, das Wesen, welches am nächsten zum Eingang hockte.
    Es erinnerte an einen Ochsenfrosch mit kurzen, dicken Beinstummeln, die fast zur Gänze unter den Speckfalten seines ausladenden Bauchs verschwanden. Bei jedem Wort blähte sich der violette Kehlsack zur Größe des restlichen Körpers auf und fiel schlaff wieder zusammen. „Sucht euch einen Platz, Leutchens, damit wir loslegen können."
    Den Froschartigen, der nur eine ärmellose, mit zahlreichen ausgebeulten Taschen besetzte Jacke anhatte nicht auf Anhieb abstoßend zu finden, fiel mindestens so schwer, wie 'nan-Sis Ausstrahlung zu widerstehen. Nicht bloß der Mundgeruch - sehr viel Mund und sehr viel Geruch -, die ganze Erscheinung war Ekel erregend.
    Kant musste sich innerlich ermahnen, ihn und die anderen nicht vorschnell zu beurteilen.
    Ihm fiel auf, dass sich die sechs Friedensfahrer - mit Ausnahme des Paares - so über den gewaltigen, von den Nachbildungen Hunderter im Deckengewölbe hängender Sonnen erleuchteten Saal verteilt hatten, dass jeweils möglichst viel Abstand zwischen ihnen blieb. Seine und Alaskas Schritte hallten von den Marmorwänden wider, als sie, bemüht, sich in dieses Muster einzufügen, zu einer der vielen freien Sitzgruppen gingen.
    Sie ließen sich auf einer weich gepolsterten Bank nieder. Das Pärchen stellte seine schamlose Turtelei ein; der männliche Teil stand auf und trat vor, ungefähr in die Mitte des Saals.
    Diese zwei gehörten offensichtlich demselben Volk an. Sie waren annähernd humanoid, etwa eineinhalb Meter groß und besaßen zwei Beine, jedoch nur einen sehr langen Arm mit vier Gelenken, der vorne, mittig, knapp unterhalb des Halses ansetzte. Dafür hatten sie am Rücken Flügel mit flauschigen rosa Federn. Der Kopf bestand aus einem weißen Haarknäuel, das sich permanent bewegte, wie eine Seeanemone in starker Strömung.
    Beide trugen grünbraune Hosen mit Camouflage-Muster und schwarze, glänzende Stiefel. Die hellhäutigen, unbehaarten Oberkörper waren bis auf breite Hosenträger nackt, die vier faustgroßen Brüste der Frau entblößt. „Ich heiße Wilon Vass? Gebürtig aus dem Volk der Sepfa von Ornid Buurn?", begann der Mann in singendem Tonfall, den er an den Satzenden verwirrenderweise hob statt senkte. „Da ich schon mehrfach mit der Galaxis Zheiranz und der Zivilisation der. Shazzorien befasst war?
    Werde ich euch einen Überblick über die Sachlage geben?"
    „Wohl wieder mal zu faul gewesen, ordentliche Dossiers vorzubereiten", knurrte der Froschartige verächtlich. „Selbstverständlich werden diese im Anschluss verteilt? Doch gebietet meiner Ansicht nach die Höflichkeit gegenüber unseren Neuzugängen eine verbale Einführung?"
    „Können sie nicht lesen?"
    „Freund Auludbirst, ich bitte dich inständig um Mäßigung", sagte 'nan-Si. „Wer würde dir und deiner Aura einen Wunsch abschlagen, >Freund< Spinnerich." `Das kam so zynisch und griesgrämig, dass sich Kantiran lieber nicht vorstellte, wie Auludbirsts Laune erst ohne Einfluss des Aureolen-Flairs beschaffen sein musste.
    Die Sepfa-Frau kicherte. Als Kant hinsah, verzog sie die Sprechöffnung im Hals zu einem Kussmund und räkelte sich anzüglich auf ihrer Liege.
    Rasch wandte er die Augen von ihr ab. Der grobschlächtige Humanoide, der hinter einem vor. Schüsseln überquellenden Tisch hockte und unablässig rohes Fleisch in sich hineinschlang, bot freilich auch keinen sonderlich erfrischenden Anblick.
    Er trug eine schlichte, graue, einteilige Raumkombi mit kurzen Ärmeln, die er über und über mit Blut und Soßen bekleckert hatte. Die muskulösen Armund Beinpaare sowie der kahle, wuchtige Schädel

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