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2334 - Im Auftrag der Friedensfahrer

Titel: 2334 - Im Auftrag der Friedensfahrer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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was deren Credo und Ausrichtung betrifft.
    Laut sagte er: „Weil das Patronat deine Vorgangsweise nicht gutheißen würde."
    „Weißt du, dass Gerüchte über deine Aufmüpfigkeit die Runde machen, obwohl du noch keinen Fuß auf einen der Rosella-Monde gesetzt hast? Lass dir gesagt sein: Diese deine Zweifel sind mehr als berechtigt, und sie legen Zeugnis dafür ab, dass du einen wachen Geist dein Eigen nennst."
    Kant schüttelte den Kopf. „Warum?", fragte er. „Warum spielst du dein eigenes Spiel und mit so hohem Einsatz?"
    „Liegt das nicht auf der Hand? Weil die Friedensfahrer - wir Friedensfahrer - die vom Patronat bereitgestellten Ressourcen viel zu schlecht nutzen, namentlich die OREON-Technologie. Wir verzetteln uns in der Bekämpfung lokaler Symptome - und könnten doch die Krankheit als solche ausrotten."
    „Ausrotten, ja?"
    „Versuch nicht, mich als verrückten Wissenschaftler abzustempeln, der mit übermäßigem Sendungsbewusstsein seine Schneisenherrschafts-Fantasien rechtfertigt. In diesem geistigen Asyl wohnen viele Genies, doch ich nicht. Ich will unsere Organisation keineswegs von Grund auf ändern oder gar übernehmen; bloß stärken, und zwar ohne Ruhm oder Dankbarkeit zu erhoffen."
    „Dein Ziel besteht darin, den Friedensfahrern einen zusätzlichen, wirtschaftlichen Arm zu verschaffen.
    Zheiranz ist nur der Anfang, ein erster kleiner Schritt. Haben sie erst die OREONTransporter, können die Shazzorien beziehungsweise die im Kartell verbundenen Sippen, beziehungsweise deine Marionette Miralhub Tsidam die Nachbargalaxien angehen. Überlegene Ferntransportmittel, dazu die von dir perfektionierte, nahezu ebenso überlegene, wirtschaftsmathematische Software ..."
    „Metamatische", warf der Engelhafte lächelnd ein. „Darauf lege ich Wert."
    „Soll sein. Ich habe nichts gegen Eitelkeit und die Heiße Legion offenbar auch nicht.
    Tritt wohl bei autonomen Individualisten nicht gerade selten auf, dieses Phänomen."
    „Der Schelm denkt, wie er ist ..."
    „Jedenfalls willst du dich, vorerst heimlich, zum ökonomischen Patron der Friedensfahrer aufschwingen."
    „Das stelle ich nicht in Abrede. Aber, ich schwöre dir - sobald das Werk vollbracht ist, übergebe ich die Früchte davon der Gemeinschaft der Friedensfahrer. Der Vollversammlung, dem Patronat, dem Revisor - allen auf einmal. Dir, falls du dich der Verantwortung gewachsen fühlst."
    „Weil es dich dann nicht mehr fesselt und, du dir gelangweilt ein neues Spielfeld suchst?"
    „Mag sein. Bist dahin wird noch viel Urmaterie den Quellen entspringen oder in den Senken versickern."
    „Das ist die Ebene, die dich wirklich interessieren würde, nicht wahr?"
    Wilon lachte, drohte neckisch mit dem viergliedrigen Finger. „Uoh! Noch ein Klischee. Alle, die ein bisschen mehr im Kopf zusammenbringen, als die fünfte Wurzel einer sechsstelligen Primzahl zu ziehen, wollen gleich Superintelligenzen werden. Ich bitte dich! Dazu genieße ich die Annehmlichkeiten der körperlichen Existenz viel zu sehr, beispielsweise die Freuden, die ich im Arm der entzückenden Ejdu erfahre. Nein, junger Mann, ich kann meinen Platz im Universum und in unserer wundervollen Schneise sehr gut bestimmen; auf ziemlich viele Kommas genau. Ein Imperium, das mich kontinuierlich als Führer benötigt, wäre nicht wert, errichtet zu werden."
    „Aus reiner Gutherzigkeit nimmst du diese Anstrengungen auf dich? Und das Risiko in Kauf, aus der Gesellschaft der Friedensfahrer, der du doch eigentlich weiterhin zu dienen vorgibst, ausgeschlossen zu werden?"
    „Dazu müsste mich erst einmal jemand verraten."
    „Wie wär's mit mir?"
    „Aber nein, mein Lieber. Könntest du meine Kalkulationen nicht wenigstens ansatzweise nachvollziehen, hättest du meine hehren Absichten niemals entschlüsselt."
    „Der Schelm denkt, wie er ist, was?"
    Wilon breitete die Schwingen aus. „Willkommen im Team. Mensch - diese Bezeichnung goutiert deine Spezies doch, oder?-, niemand außer uns beiden hat begriffen, dass man seit der Hyperimpedanz-Misere mit einigen wenigen fernflugtauglichen Schiffen und dem Monopol auf Schwingquarze ganze Mächtigkeitsballungen kontrollieren könnte! Akzeptanz und Harmonie stiften, statt Ordnung oder Chaos aufzuzwingen ...
    Und nochmals: Nein, ich maße mir nicht an, mich mit den Kosmokraten auf eine Stufe stellen zu wollen. Ich bin - wir beide sind nur zwei kleine Friedensfahrer, die das fromme Gerede einiger alter. Zausel ein wenig ernster nehmen als

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