Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

2334 - Im Auftrag der Friedensfahrer

Titel: 2334 - Im Auftrag der Friedensfahrer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
Vom Netzwerk:
NGZ Er weinte. „Ihr versteht hoffentlich", sagte Kantiran, als er sich die Tränen abgewischt hatte, „wie ungern ich ihn ausgeliefert habe? Dieser Wilon Vass, ein begnadeter Geist in einem perfekt gepflegten Körper, war beileibe kein Böser. Sondern, viel schlimmer, ein zu Guter. Bei einem Schurken, der jedem Satz ein >Har, har, har< angefügt hätte, wäre es mir ungleich leichter gefallen, sein Lebenswerk zu zerstören."
    „Was geschah mit ihm?", fragte Startac Schroeder. „Der Revisor peilte Wilons Kapsel an und legte deren Triebwerke still. Dazu dient der erwähnte Doppeldorn-Aufbau der ASH AFAGA. Sie fiel Stunden später knapp neben uns aus dem Hyperraum und nahm die SCHWINGE in Schlepptau. Eine Androidenstimme informierte uns, dass, Wilon mit einem psionischen Siegel belegt werden würde, welches ihm für alle Zukunft den Zutritt zum Rosella-Rosado-System und den Bahnhöfen sowie Schiffen der Friedensfahrer verwehren würde."
    Diese Schmach, erzählte Kant, wartete der Metamatiker nicht ab. Als sie auf Lasses Ipes-Uper zur Landung ansetzten, sprang er aus der SCHWINGE. Ohne Raumanzug oder Antigravgürtel; auch seine Flügel breitete er nicht aus. Sondern er benutzte sie nur dazu, seinen Absturz derart zu steuern, dass er in unbewohntem Gebiet zerschellte.
     
    *
     
    Perry Rhodan schlug eine Pause vor. Da es kurz vor Mitternacht war, kamen sie überein, es für diesen Tag gut sein zu lassen. Erschöpft von den ausführlichen Berichten, zogen sich die Meisten in ihre Quartiere im Leichten Kreuzer HOPE zurück.
    Kantiran schlenderte Richtung OREON-Kapsel, blieb aber nach wenigen Schritten wieder stehen. Er wirkte unschlüssig.
    Einem spontanen Impuls nachgebend, ging Mondra zu ihm und sprach ihn an: „Hast du noch Lust auf einen kleinen Strandspaziergang?"
    Er nickte. „Gute Idee. Ich bin zu aufgewühlt von der Erinnerung an Wilon, um jetzt schon schlafen zu können. Es wäre mir lieber, über meiner Initiation läge nicht der Schatten seines Selbstmords."
    „Du hast deine Aufgabe nach bestem Gewissen erledigt. Dich trifft keine Schuld an seinem Freitod. Die liegt ganz allein bei ihm und seinen hochfliegenden Plänen, Man bezeichnet das auf Terra als Ikarus-Syndrom."
    „Schon klar. Aber trotzdem ..." Er schluckte. „Gehen wir?"
    Eine Zeitlang liefen sie schweigend nebeneinanderher. Schließlich räusperte sich Mondra und sagte: „Der Vollbart steht dir gut. Womit ich nicht ausdrücken will, dass du auf den alten Bildern hässlich aussiehst."
    Kantiran schmunzelte. „Gucky hat mich schon deswegen aufgezogen. Ich habe mir den Bart nach meiner Aufnahme in die Gesellschaft der Friedensfahrer wachsen lassen. Von wegen neuer Lebensabschnitt und so."
    „Kleine Symbole können sehr wichtig sein."
    „War übrigens eine schöne Zeremonie. Ich werde morgen nicht näher darauf eingehen, weil Alaska den Kapellenmond Ospera und die Glasbasilika ohnehin bereits geschildert hat. Bei mir war's praktisch dasselbe, nur dass das Patronat von einem anderen Enthonen vertreten wurde."
    „Ich bin schon gespannt auf die Fortsetzung deiner Geschichte.
    Beispielsweise, wie es dazu kam, dass die OREON-Kapsel FORSCHER heute im Solsystem weilt - trotz des Tabus eurer Geheimgesellschaft, das Aktivitäten in der Heimatgalaxis verbietet. Schätze, da erwarten uns noch einige Überraschungen."
    „Oh ja ..."
    Wieder gingen sie minutenlang wortlos dahin. Mondra genoss die Ruhe, die friedliche Atmosphäre der Insel. Beinahe hätte sie vergessen können, dass Terra in höchster Gefahr schwebte.
    Und dass sich die Verstärkung, die der Nukleus der Monochrom-Mutanten versprochen hatte, vorerst bloß als aus zwei Personen mit einem sehr kleinen Schiff entpuppt hatte ...
     
    *
     
    Irgendwann drehten sie um, ohne sich zuvor darüber verständigt zu haben. Als sie etwa die Hälfte des Rückwegs zurückgelegt hatten, ergriff Mondra Diamond abermals das Wort. „Weißt du", sagte sie, „ich maße mir keineswegs an, dir die Mutter ersetzen zu können. Andererseits sind wir über Perry, deinen Vater, verbunden, ob wir wollen oder nicht. Auch wenn er und ich kein Paar mehr sind. Ich möchte, dass du weißt, dass du auf mich zählen kannst. Als ... Freundin." Nach einer kurzen Pause fügte sie hinzu: „Freundin der Familie, wenn du so willst."
    Er sah sie an. Die Frau war eine echte Schönheit und eine starke, in sich gefestigte Persönlichkeit; wenigstens einmal hatte Perry Rhodan Geschmack bewiesen ...
    Kantiran wusste von Alaska, dass

Weitere Kostenlose Bücher