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2376 - Tolle Tage in Terrania

Titel: 2376 - Tolle Tage in Terrania Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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darauf reagiert.
    Ob sie etwas ahnte? Nein. Ihr genügte, was sie von Hajmo gelegentlich an Zuwendung bekam. Deshalb glaubte sie, dass es ihm ebenso erging. Seine mit dem Frust wachsende Gleichgültigkeit missinterpretierte sie als Zufriedenheit.
    Und dabei zerriss ihn die Sehnsucht!
    Der inzwischen übliche Radau aus dem Vorzimmer signalisierte Da'intas Rückkehr. „Hier rein, bitte", erklang ihre Stimme.
    Dann marschierte sie auch schon an ihm vorbei Richtung Schlafzimmer; gefolgt von einem Transportroboter, der vier voluminöse Kisten schleppte.
    Na toll. Noch mehr Gerümpel ...
     
    *
     
    Sparks dehnte die Beobachtung auf die umliegenden Grundstücke und Gebäude aus. Ihre zusätzlich installierten Kamerasensoren waren nun auch auf die Straße gerichtet, die Gehwege und Laufbänder. Nur die Flugkorridore für den Gleiterverkehr ließ sie außen vor.
    Zuvor war sie in der Redaktion von Albion3D gewesen. Dort hatte sie sämtliche im Speicher der Hauptpositronik archivierten Personendateien kopiert; heimlich, da unerlaubt. Sparks hätte vielleicht sogar die Berechtigung dazu erhalten, aber erst nach umständlichen Formalitäten, in deren Rahmen sie überdies hätte deklarieren müssen, woran sie arbeitete.
    Ihre eigene Mikropositronik rüstete sie auf, unter anderem mit einer Software, die jedes von den Sensoren erfasste Gesicht mit den Daten aus dem Sender-Archiv verglich. „Automatische ID-Erkennung? Das ist illegal", sagte Hajmo alarmiert, nachdem sie ihn eingeweiht hatte. „Nur, wenn man erwischt wird."
    „Ich fasse es nicht. Jetzt machst du mich auch noch zum Komplizen bei einer Gesetzesübertretung!"
    „Falls wir auffliegen, behauptest du am besten, ich hätte dich gezwungen, indem ich deine sexuelle Hörigkeit ausgenutzt habe. Das bringt mildernde Umstände."
    Ihm blieb der Mund offen. Fassungslos wankte er in sein Zimmer.
    Sparks wunderte sich manchmal selbst darüber, wie leicht - und leichtsinnig - sie mit dem Xeno-Psychologen umsprang.
    Sie besaß Durchsetzungsvermögen, oh ja; und ihr Charme und Sex-Appeal blieben, bewusst eingesetzt, nur bei wenigen humanoiden Männern wirkungslos. Aber kaum einer hatte ihr je so aus der Hand gefressen wie Hajmo Siderip.
    Ein perfektes Herrin-Diener-Verhältnis.
    Vielleicht sind wir ja doch füreinander bestimmt...
     
    *
     
    „Treffer! Wach auf, wir haben einen Treffer. Genau genommen sogar zwei!"
    Er wurde gerüttelt und erschrak, als er abrupt zu sich kam, so sehr, dass er vom Sofa plumpste und sich am Tischbein den Schädel anschlug. „Au! Was ... Spinnst du? Wie spät ist es?"
    „Knapp vier Uhr morgens."
    „Mitten in der Nacht!"
    „Na und? Die Positronik hat etwas gefunden. Komm schon, das musst du dir ansehen."
    Verschlafen seine schmerzende Schläfe reibend, trottete er ihr hinterher ins Schlafzimmer, das kaum mehr als solches wieder zu erkennen war; es hatte sich in eine Mischung aus technischem Labor und polizeilicher Einsatzzentrale verwandelt. Überall flimmerten Holos. Entlang der Wände, zum Teil sogar über den Regalen, hingen Bilder, Ausdrucke, Grafiken ... „Pass auf, Bester!" Sparks zeigte auf die Porträts einer Frau und eines Mannes, beide undefinierbaren Alters. „Das sind Sybel Bytter und Wilbuntir Gilead."
    „Gilead ... Der Name sagt mir was. Ein Parapsychologe?"
    „Exakt der. Keine Verwechslung möglich, die Identität ist zu achtundneunzig Komma neun Prozent verifiziert. Desgleichen bei Sybel Bytter. Sie wiederum gilt als absolute Koryphäe auf dem Gebiet der Fünf-D-Mathelogik. Beide Wissenschaftler wurden vor zwei Monaten noch unter den akademischen >Top vierzig< des Solsystems gelistet."
    „Schön für sie."
    Sparks grinste. „Bei der Gelegenheit hab ich übrigens auch dich nachgeschlagen. Du nimmst bloß den müden Rang dreihundertfünf ein."
    „Solche Listen sind totaler Humbug", verteidigte sich Hajmo. „Die Disziplinen lassen sich nicht vergleichen. Außerdem steht mein Fachgebiet derzeit, mangels zu erforschender Fremdrassen, nicht unbedingt hoch im Kurs."
    An die Truppen der Terminalen Kolonne kamen sie schließlich nicht ran.
    Beurteilungen aus der Ferne abzugeben, wäre bei der geringen Faktenlage unverantwortlich. „Jaja, ich mag dich trotzdem. Jedenfalls sowohl Bytter als auch Gilead galten seit geraumer Zeit als verschwunden oder abgetaucht. Bei Albion3D hat man bisher geglaubt, die hochdekorierten Experten seien Richtung Charon abgewandert. Du weißt schon, zu diesem rätselhaften Geheimstützpunkt."
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