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2391 - Die Schwarze Zeit

Titel: 2391 - Die Schwarze Zeit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Eindruck hatte die Maschine ihm nicht gemacht. Er trat ein. Die Halle stand tatsächlich leer. Doch in der Mitte des luftigen Raumes befand sich eine Tischtennisplatte, um die fünf Algorrian-Kinder rannten. Sie spielten Rundlauf; jeder hatte mindestens zwei, Schläger in den Händen, manche drei; Zann Voran sogar fünf davon: je einen in seinen vier Händen, einen weiteren hielt er mit einem seiner farblosbleichen Tentakelbarten.
    Wie viele Tischtennisbälle im Spiel waren, konnte nicht einmal Milla als Ertruser mit seinem überirdisch guten Sehvermögen ausmachen. Es waren mindestens sieben normale weiße Zellophanbälle. Andere Bälle glühten rot oder blau, wechselten in einem rasenden Tempo die Seiten; ein schwarzer Ball verhielt manchmal mitten im Flug, änderte die Richtung, fiel plötzlich herab.
    Ständig klackten Bälle auf den Tisch.
    Milla sah fasziniert zu, wie die Algorrian spielten. Sie jagten, sprangen, schlugen, setzten zur Seite; einige lachten laut, andere spielten stumm.
    In ihren Bewegungsabläufen wirkten sie restlos fremd, das Zusammenspiel ihrer zehn Extremitäten wirkte unbegreiflich.
    Meine Güte, er hatte schon Schwierigkeiten, mit seinen zwei Armen nicht zu fuchteln. Algorrian liefen auf vier Beinen, hatten vier Arme und dazu das Paar Tentakelbarten. „Viltur!", rief einer der Algorrian ihm zu.
    Es war Hargh. Er warf die Schläger von sich und rannte auf den Ertruser zu. „Hallo, Kleiner!" Er ging in die Hocke und nahm den jungen Algorrian in die Arme. „Spiel doch weiter. Ich schau zu."
    „Nein. Jetzt gehen wir spazieren, und du fängst mich", kommandierte Hargh. „Sir, ja, Sir!" rief Milla. Er ließ den Jungen los und gewährte ihm etwas Vorsprung.
    Dann setzte er ihm nach.
    Schlossbesichtigung Daellian entdeckte Milla, als er von einer kleinen Auszeit auf dem Hügel im Westen zurückkam. Milla, den Idioten, der gemerkt hatte, dass er lebte. Milla dirigierte eine kleine Antigravplattform mit einem Steuerimpulsstock vor sich her. Auf der Plattform lag ein Haufen verschmutzter Arbeitskleidung, deren Selbstreinigungsfunktion defekt war -oder die so billig war, dass sie gar keine besaß.
    Viltur strahlte über das ganze Gesicht, als Daellian bremste und neben ihm herschwebte. „Ich lasse das alles sauber machen", erläuterte der Ertruser seine Mission. „Saubere Kleidung ist wichtig", gab ihm Daellian recht. Für einen Moment stutzte er angesichts des Unsinns, den er da von sich gab. Wichtig wofür?
    Aber was sollte er mit dem Ertruser reden, der offenbar die einfachsten Vorgänge nicht begriff, dem jedes Verständnis für technische Dinge abging? Er erinnerte sich an das Bild, das Milla und Carely abgegeben hatten. Ein riesenhafter Idiot und eine kleine Frau mit einem Helferkomplex. Was für ein Paar.
    Andererseits fühlte sich der Wissenschaftler auf eine Weise, die er selbst nicht nachvollziehen konnte, in Millas Nähe gut aufgehoben. „Oh ja, sehr wichtig!", stimmte Milla leidenschaftlich zu.
    Und jetzt?, überlegte Daellian.
    In diesem Moment sagte der Ertruser: „Ich habe noch keine Schlossbesichtigung bekommen! Gloria hat ja nie Zeit."
    Daellian dachte: Woher kennt er dieses Wort? Welche Schlösser stehen auf Ertrus? „Gut", überraschte er sich selbst. „Ich zeige dir ein bisschen was."
    Sie näherten sich der TechFarm. Daellian bemerkte, dass sich Millas Blick auf die beiden Bauwerke richtete, die alle anderen überragten: die Silos, in denen die Meiler entstanden. „Ganz schön groß", fand Milla. „Oh ja. Du bist doch schon einmal auf Terra gewesen?"
    „Hm."
    „Am Mittelmeer stehen uralte, große Grabbauten, die Pyramiden. Hast du sie gesehen?"
    Milla nickte. Daellian versuchte sich in den Ertruser hineinzuversetzen, wenn er die Heimat aller Menschen bereiste. Sicher hatte er den tiefen Graben gesehen, der durch Europa lief, diese Narbe, die der Dolan-Angriff der Erde geschlagen hatte, vielleicht war er auch in einem Großraumgleiter über die blühende Sahara geflogen. Und dann hatte er sicher am Fuß der Pyramiden gestanden und hinaufgesehen. „Die größte ist die Cheopspyramide", erinnerte er sich.
    Daellian nickte. „Das hast du gut behalten.
    Sie ist 146 Meter hoch - sie war zwischendurch ein wenig eingeschrumpft, aber man hat sie längst wieder in der Originalgröße hergestellt. Ihre Seiten sind 230 Meter lang."
    „Aha", machte Milla verständnislos.
    Daellian fragte: „Warum sage ich dir das?"
    „Keine Ahnung."
    „Weil wir die komplette Cheopspyramide

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