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2400 - Zielzeit

Titel: 2400 - Zielzeit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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war es Malcolm S. Daellian, der persönlich die Meldung übermittelte: „Zyklotraf-Speicher sind so gut wie aufgeladen, Rhodan. Wir können entweder starten oder aber ...", mit hörbarem Tadel in der künstlichen Stimme, „... oder tun, was immer die Schiffsführung beabsichtigt."
    „Ausgezeichnet", bedankte sich Rhodan kühl.
    Er nahm seinen Platz auf dem COMMAND-Podest der Zentrale ein und gab Oberst Ahakin Zeichen.
    Ahakin ballte die Hand: strahlende grüne Augen, das Gesicht mit dem Backenbart zu einem breiten Grinsen verzerrt. In einer Mixtur aus Anspannung und Erleichterung, weil es endlich losging.
    Gorn Barta, der ertrusische Emotionaut, brüllte ohrenbetäubend: „Auf geht’s!" Während sein Partner, Jason Colton, fast die kalte Zigarre verschluckte.
    Das Schiff erwachte zum Leben. Ein Dröhnen lief durch die Schiffszelle der JV-1.
    In dem Haupt-Hologlobus, der die Zentrale dominierte, erschien ein Bild der Aaron-Quippo-Werft, mit der JULES VERNE auf dem Areal nahebei, im Zentrum eines 3-D-Koordinatenkreuzes.
    Rhodan spürte Vibrationen: Ein kaum merkliches, wohliges Zittern schüttelte seinen Magen, als Lebenszeichen eines gigantischen, mechanischenergetischen Organismus. Vier Nugas-Schwarzschild-Hauptkraftwerke beschickten die Triebwerke mit Leistung. 187 Millionen Tonnen Masse setzten sich in Bewegung. Die Protonenstrahl-Impulstriebwerke hoben das Schiff von seinem Landeplatz.
    Die Schirmfelder über dem Areal erloschen. Mit moderaten Werten stieg der Hantelkörper Richtung Luna-Orbit.
    Unter ihnen blieb der Mond zurück: Die Erde, eine gewaltige aufgehende Sichel, wurde jede Sekunde kleiner, als Pilot Saaroon, der Posbi in imitierter Menschengestalt, das Schiff Richtung halbe Lichtgeschwindigkeit beschleunigte. „Gesamte Mannschaft SERUNS anlegen!", ordnete Oberst Ahakin an. Seine Stimme drang in alle Sektionen des Verbundes. „Eine kurze Linearetappe, Herrschaften, dann wird es ernst für dieses Schiff!"
    Rhodan schaute zur Seite – und fing einen undefinierbaren Blick von Mondra Diamond auf.
     
    *
     
    Als die JULES VERNE aus dem Linearraum fiel, stand Format füllend die Sonne im Zentrum des Haupt-Hologlobus.
    Das Hantelschiff bremste aus halber Lichtgeschwindigkeit ab – und hielt auf die äußeren Bereiche der Korona zu.
    Wieso?
    Rhodan ging davon aus, dass im SolsystemSpionagebetriebenwurde.VonAgenten der Terminalen Kolonne, von Koda-Ariel-Gestaltwandlern, von wem auch immer.
    Früher oder später, so die Annahme, gelangte selbst das kleinste Detail nach draußen, nach außerhalb des Kristallschirms, und vielleicht zu KOLTOROC, der Superintelligenz der Gegenseite.
    Offiziell war die JULES VERNE nun ein Forschungsraumer, in die Sonne abgetaucht, um ARCHETIM zu suchen. Und leider, leider verunglückt. Was erklärte, weshalb das Hantelschiff nicht wieder zum Vorschein kam. „HÜ-Schirme!", kommandierte Lanz Ahakin. „Paratrons hochfahren!"
    Eine vielfach gestaffelte Schale aus Energie umhüllte das Hantelschiff. Sämtliche Alt-Aggregate, wie Syntrons, Gravitrafs, Metagravs und andere Hightech, waren noch abgeschaltet. Ihr Einsatz kam, wenn die „alte", die verringerte Hyperimpedanz durch den Kontextsprung auf die VERNE zu wirken begann.
    Also nach dem Manöver.
    Das Schiff trieb ins Innere der Sonnenatmosphäre.
    Eine gewaltige Protuberanz, mit einer Aufstiegsgeschwindigkeit von 800 Kilometern pro Sekunde, raste Richtung JULES VERNE. Die Protuberanzmaterie näherte sich mit doppelter Ausdehnung des Erddurchmessers. Eine herrliche Gelegenheit für einen Unfall.
    Lanz Ahakin löste im selben Moment Vollalarm aus. „Auftaktphase Tempus!", hallte die Stimme des Obersten durch die JV-1, die JV-2 und das Mittelstück mit dem Kontextwandler.
    Die Protuberanz bildete Bögen und Schleifen von Planetoidengröße. Ohne Maximalbeschleunigung war das Schiff nun verloren.
    Doch Ahakin starrte nur auf den Hologlobus. Saaroon, ihr Posbi-Pilot, machte keine Anstalten, den Kurs zu verändern.
    Was mittlerweile wohl auch zu spät gekommen wäre. Gorn Barta und Jason Colton, die Emotionauten, hatten Platz genommen, die SERT-Hauben auf dem Kopf – aber sie griffen in die Steuerung des Schiffes nicht ein.
    Oberst Ahakin ließ eine Standverbindung zum Leitstand des Kontextwandlers schalten. „Zentrale an Daellian!", hob Ahakin die Stimme. „Status Nullfeldprojektoren – Interpretation erbeten!"
    „Nullfeldprojektoren erhalten Energie!"
    Die Stimme gehörte Malcolm S. Daellian.
    Sie hatte einen

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