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2408 - Krieg der Prozessoren

Titel: 2408 - Krieg der Prozessoren Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Erste Kybernetiker hat uns davon berichtet. Sein Verstand ist scharf, und er versucht Verbindungen herzustellen, als Erster auf dem Schiff. Es gibt eingebildete Krankheiten. Anderswo sind Fachkräfte nicht mehr in der Lage, einfachste Arbeiten auszuführen. Etwas geht vor auf der RICHARD BURTON."
    Signal Rodin Kowa: „Das Werk des Renegaten."
    Signal Pal Astuin: „Wir werden ihn finden und eliminieren. Er gehört nicht mehr zu uns."
    Signal Merlin Myhr: „Wir müssen nun als Avatare zum Ersten Kybernetiker zurückkehren. Er erwartet uns.
    Wir haben ihm gesagt, es gäbe in der Hyperdim-Matrix etwas Dringendes zu erledigen. Vor ihm hätten wir nicht einfach eine Sekunde verschwinden können, ohne dass er es bemerkt hätte, wie wir es damals mit Atlan und den anderen getan haben."
    Signal Pal Astuin: „Wir werden den Ersten Kybernetiker dazu bringen, uns weiterhin zu decken. Er wird schweigen."
    Die Prozessoren verschwinden in ihren Buchten. Der Krieg ist nun endgültig beschlossene Sache.
    Es ist der 14. April 1346 NGZ, 18:45:32 Uhr Bordzeit RICHARD BURTON.
     
    3.
     
    15. Mai 1346 NGZ
    Atlan
     
    Ich ließ mir die aktuellen Reisedaten als Holografie projizieren.
    203.116 Lichtjahre echte Flugstrecke lagen inzwischen hinter uns. Die Koordinaten für den „Orientierungsstopp Hangay-Halo" waren erreicht.
    Das Zentrum der Galaxis, in der sich die Negasphäre entwickelte, war knapp 95.000 Lichtjahre entfernt, die Hangay-Hauptebene 40.000 Lichtjahre.
    Damit hielten wir ausreichenden Sicherheitsabstand zur markanten 30.000-Lichtjahre-Grenze, die weder OREON-Kapseln noch Kosmische Messenger oder sonst ein bekanntes Raumschiff überwinden konnte. Näher wollten wir dieser Grenze vorläufig nicht kommen.
    Wir lagen gut in der Zeit, um unser schicksalhaftes Ankunftsdatum noch einhalten zu können, das inzwischen den Status einer Art Wettbewerb für die Besatzung erhalten hatte. Ich hatte mir sagen lassen, dass bereits Wetten abgeschlossen wurden, an welchem Tag wir ankommen würden.
    Der 19. Juni hatte im Gewinnfall die schlechteste Quote, war aber dennoch am beliebtesten bei den Neueinsteigern. Ich hatte kurz darüber nachgedacht, mich selbst anonym zu beteiligen, mich dann aber dagegen entschieden.
    Ob wir weiterhin den engen Zeitplan halten konnten, stand allerdings im wahrsten Sinn des Wortes in den Sternen. Seit einigen Tagen erhöhte sich mit der Annäherung an Hangay der Hyperimpedanz-Wert. Der „Leerraum-Vorteil", wie wir ihn nannten, verringerte sich auf vernachlässigbare Werte. Für die restliche Strecke galten die bekannten Maximalwerte der Post-Hyperimpedanz-Zeit. Den Überlichtfaktor von einer Million würden wir nicht mehr überschreiten können. Fast wehmütig dachte ich an die Geschwindigkeiten zurück, mit denen wir früher durchs All gerast waren.
    Was die Technik der BURTON und der anderen Einheiten des Hangay-Geschwaders betraf, so stand es nicht zum Besten, aber es gab zumindest kein bedrohliches Maß an Ausfällen.
    Pro PONTON-Tender waren inzwischen neun Hawk II ausgebrannt, aber das lag im vorausberechneten Maß. Wir halten genug Ersatz.
    Nachdem vor allem Dr. Indica und ich vor einem Monat befürchtet hatten, das Problem „ESCHER" werde eskalieren, war bald Ruhe eingekehrt.
    Innerhalb der Besatzung war die Parapositronik immer seltener Gesprächsthema. Seit wir Hangay so nahe waren, gab es wohl andere Befürchtungen und andere Themen, über die man sich unterhalten konnte.
    Vielleicht verließ auch so manchen den Mut. Vereinzelt wurden Stimmen laut, die beklagten, sich freiwillig für diesen Einsatz gemeldet zu haben.
    Das geschah meist aus einer Laune heraus, aber es barg dennoch Gefahr in sich – wenn zu viele darauf ansprangen, konnte leicht die Stimmung an Bord kippen.
    So weit war es bislang freilich nicht gekommen, und es war nicht einmal nötig, diverse Aufmunterungsansprachen zu halten. Auch ohne mein Dazutun fand sich stets jemand, der sich die Verzagten zur Brust nahm und ihnen den Kopf zurechtrückte.
    Indica und ich sprachen hin und wieder über ESCHER; wir waren beide davon überzeugt, dass es trotz aller scheinbaren Ruhe unter der Oberfläche brodelte und quasi eine Explosion in der Luft lag. Es gab keine greifbaren Anzeichen dafür, aber manche Entwicklungen fühlte ich einfach. Es lag eine Spannung in der Luft, die sich entladen würde.
    Irgendwann.
    Hoffentlich nicht gerade im ungünstigsten Moment.
    Andererseits hegte ich die Hoffnung, dass nun, da wir Hangay so nahe

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