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2417 - Sklave der Maschinen

Titel: 2417 - Sklave der Maschinen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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unfreiwillige Schuld eingehen wollte.
    Und vielleicht fand er – fanden sie – ja doch eine Möglichkeit, die Erish Vikhtold aufzuhalten. Scheiterten sie, wären all die Jahrmillionen seines Lebens nicht nur umsonst, sondern ein furchtbares Verbrechen gewesen.
     
    6.
     
    Atlan
     
    Es war zwecklos. Ich versuchte es immer wieder, und schließlich gab ich auf.
    Wir konnten weder die RICHARD BURTON noch sonst eines unserer Raumschiffe erreichen. Wir kamen uns vor wie vom Rest der Welt abgeschnitten.
    Der Wald, in den wir uns freiwillig begeben hatten, auf der Suche nach Verbündeten im Kampf gegen TRAITOR, hatte uns sich einverleibt – nicht körperlich, aber mental. Wir waren gefangen in seinem Kampf und dem, was dieser in ihm aufwühlte und an die Oberfläche spülte.
    Unverhofft wurde es wieder etwas „ruhiger". Der Kontaktwald schien sich erholen zu müssen. Er wehrte sich und schien sich kräftemäßig „übernommen" zu haben, legte eine Pause ein, schaltete herunter bis zum nächsten Aufbäumen, das uns an allen Gliedern durchzog wie elektrischer Strom.
    Ich kam mehr und mehr zu mir. Ich war benommen gewesen, wie weggetreten.
    Das Gesehene hallte in mir nach, aber ich wurde mir wieder mehr meiner Umgebung bewusst. Und Dao ging es genauso.
    Sie hockte neben mir und sah mich an.
    Ihr Blick war noch verklärt, aber sie erkannte mich.
    „Ich nehme an, wir haben beide dasselbe gesehen", sagte sie.
    „Der Kontaktwald erzählt seine Geschichte." Ich berichtete, dass es kein Durchkommen zu unseren Schiffen gab.
    „Ich weiß nicht, ob er es bewusst tut, um uns zu informieren, oder ob es einfach so aus ihm herauswill."
    „Vielleicht ist er in einer Situation, in der er seine Erinnerungen braucht", vermutete die Kartanin. „Als Waffe gegen den unsichtbaren Gegner. Er hat schon einmal einen Kampf geführt."
    „Von dem wir nicht wissen, ob er ihn gewonnen hat", meinte ich, nur um mich gleich zu korrigieren. „Nein, er muss ihn siegreich abgeschlossen haben, sonst würden wir uns jetzt nicht unterhalten können."
    Sie nickte und dehnte die Gliedmaßen.
    Ich spürte es ebenfalls, es war wie ein Muskelkater. „Weil die Erish Vikhtold weiter und weiter expandiert wären und irgendwann auch Hangay und die Milchstraße unterworfen hätten."
    „Vielleicht ist es wichtig, dass Alomendris sich daran erinnert, wie er gesiegt hat", überlegte ich. „Ja, er muss heute wieder kämpfen – diesmal gegen die Terminale Kolonne."
    „Dann wird sein Sieg auch der unsere sein – und falls er unterliegt, werden auch wir unterliegen ..."
    Ich seufzte und versuchte, mich aufzurichten. Meine Beine fühlten sich an wie Blei. Ich streckte und dehnte mich. Unsere Unterhaltung kam mir paradox vor angesichts dessen, was wir vorher gehört hatten. Es waren abstrakte Worte gegen eine Reihe von Botschaften voller Gefühl und Emotionen.
    Die Bilder des Waldes waren gefühlte Bilder. Ich wusste nicht erst seit heute, dass es weit mehr Möglichkeiten der Kommunikation zwischen unterschiedlichen Wesenheiten gab als das gesprochene oder geschriebene Wort. Der Empathin Dao-Lin-H’ay brauchte ich das gewiss nicht zu sagen.
    „Ich nehme an, dass es wenig Sinn hat, wenn ich es an deiner Stelle versuche?"
    Die Kartanin klopfte leicht auf ihr Funkgerät. Auch sie stand jetzt. „Was tun wir, Atlan? Wir können warten, was uns der Wald weiter zu sagen hat, aber das kann lange dauern, und wir verlieren vielleicht endgültig die Verbindung zu unseren Leuten."
    „Ich denke, der Kontaktwald kann uns auch erreichen, wenn wir uns nicht hier auf dieser Lichtung aufhalten", erwiderte ich. „Er ist ein einziger lebender Organismus. Er wird sich uns mitteilen können, egal, wo wir in ihm sind."
    „Also Flucht", meinte sie. „Wir versuchen, aus ihm herauszukommen oder wenigstens schon mal bis zu seinem Rand, wo wir bestimmt Kontakt mit der BURTON bekommen."
    Ich sah sie verwundert an. „Flucht?"
    Sie erwiderte meinen Blick und lachte wie hilflos. „Tut mir leid, habe ich das gesagt? Ich ... Es war einfach so ein Gedanke."
    Natürlich, sie brauchte es mir nicht zu erklären. Hier in diesem Wald, dieser anderen Welt, war alles anders, nichts wie normal. Wir befanden uns auf dem Terrain einer Wesenheit, die ihre eigenen Gesetze und Regeln hatte. Wir mussten uns diesen Gesetzen unterwerfen, um sie zu verstehen. Aber wir liefen dabei Gefahr, den Bezug zu unserer Welt und unseren Regeln zu verlieren.
    Ich stimmte zu. Dao und ich brachen auf, in der

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