2425 - Zwei gegen INTAZO
sichernder Prallfelder, während sie die Waren entluden. Sie hoppelten breite Wege entlang und touchierten dabei immer wieder gepolsterte Seitenbegrenzungen. Die verkapselten Technikprodukte hätten ohne unterstützende Halterungen den Transport hin zu bunten Kuppelhallen wohl nicht überstanden.
„Eine weitere Ruhepause wird uns gut tun", meinte Ekatus. Er sagte es bedächtig und in dem Wissen, dass seine Reserven noch längst nicht erschöpft waren. „Wir verstecken uns in einer der Kuppeln und warten ab, ob uns Perry Rhodan und die anderen Speichellecker ARCHETIMS näher kommen."
Atimoss sandte bestätigende Impulse aus. Als wäre es die natürlichste Sache der Welt, rutschten sie in den Singulären Intellekt. Die Hassgefühle dem Terraner gegenüber ließen allmählich nach. Das Vertrauen in die eigenen Fertigkeiten kehrte im gleichen Ausmaß zurück.
9.
Gegenwart: Perry Rhodan
Lanz Ahakin ließ die JULES VERNE längsseits zur TAROSHI steuern. Mit steinerner Miene verfolgte er an seinen Holo-Bildschirmen, wie der Emotionaut Jason Colton die befohlene Entfernung zu Generalin Kamukos Flaggschiff um mehr als 50 Meter unterschritt. Das Grinsen des Emotionauten wurde unter der halbschalenförmigen SERT-Haube immer breiter.
Wie fast immer knabberte er an einer krummen Zigarre. Er kümmerte sich nicht um das Gequengel und Gezeter schohaakischer Lotsen und ließ den Funkkontakt kurzerhand kappen.
„Wir sollten die ... Frechheiten nicht auf die Spitze treiben", sagte Perry Rhodan mit einem tadelnden Blick. „Wir sind geduldet, aber noch lange nicht akzeptiert.
Wir dürfen den Schohaaken und vor allem der Generalin keinen Grund geben, an unserer Integrität zu zweifeln."
„Es war ein ... Versehen", entschuldigte sich Lanz Ahakin wenig glaubhaft, um leise hinzuzufügen: „Vielleicht musst du dir von Kamuko eine Schimpftirade anhören, aber die Gerüchte über diese kleine Geste des Widerstands wird auf den Schiffsdecks rasch die Runde machen.
Unsere Leute stehen seit Wochen unter größtem Druck. Wir wissen nicht, wie es weitergehen soll, unsere Verbündeten weigern sich, uns als gleichberechtigt anzuerkennen, und die Zahl unserer Feinde steigt mit jeder Minute. Die Verunsicherung an Bord und die Angst vor der Zukunft brauchten ein Ventil. Ein Zeichen menschlicher Unvernunft und des Widerstandsgeistes, wenn du es so sehen willst."
„Ich wusste gar nicht, dass ein Revoluzzer in dir steckt, Kommandant." Perry Rhodan lächelte.
„Tut es auch nicht. Das war selbstverständlich reines Kalkül." Für einen Moment zog Lanz Ahakin die Mundwinkel in die Höhe. Gleich darauf beobachtete er wieder ausdruckslos und wachsam das Treiben in der Zentrale, ohne sich weiter um den Unsterblichen zu kümmern.
*
Viele der im großen Empfangssaal Anwesenden wirkten gereizt und unausgeschlafen; so, als warteten sie bereits einige Tage auf eine Audienz bei Generalin Kamuko. Sie gaben ihrer Verärgerung mit den ihnen zur Verfügung stehenden Mitteln Ausdruck. Sie murrten, maulten, schrieen, krächzten, knarzten und knorzten.
Perry Rhodan achtete nicht darauf. Es gab wichtigere Dinge als die Eitelkeiten der Vertreter mehrerer Dutzend Völker, die mit der Trägerin der Sonnen-Aura sprechen wollten.
Ein Schohaake öffnete die Türe und schob den Unsterblichen durch ein energetisches Feld, das eine letzte Überprüfung an ihm vornahm. Er gelangte in ein schmuckloses Zimmer, dessen eine Breitseite ein Fenster-Holo war, durch das sanfter Sonnenschein drang und den Raum aufhellte.
„Willkommen, Terraner!", sagte die Generalin. Sie kam einen Schritt auf ihn zu und erwies ihm durch ein knappes Nicken ihre Referenz.
„Ich danke dir, dass du mich so kurzfristig empfängst." Er folgte der Einladung Kamukos und nahm auf einem mit Luft gefüllten Sitzsack Platz. „Du weißt, worüber wir sprechen müssen?"
„Ja." Sie betrachtete ihn aufmerksam.
„Es gibt in der Tat Einiges zu diskutieren.
Zuallererst möchte ich wissen, warum deine Besatzungsmitglieder partout jedwede Anweisung missachten und es darauf anlegen, den Zorn meiner Leute auf sich zu ziehen? Oder willst du mir weismachen, dass das missglückte Parkmanöver der JULES VERNE ein ... Irrtum war?"
Rings um ihre ausdrucksvollen grünen Augen zeigten sich Falten, die Perry Rhodan bislang noch nicht bemerkt hatte.
Sie waren wohl Ausdruck ihrer Müdigkeit.
„Ich entschuldige mich im Namen meines Kommandanten und seiner Chargen", sagte der Unsterbliche.
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