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2426 - Aufbruch der Friedensfahrer

Titel: 2426 - Aufbruch der Friedensfahrer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Wände.
    Ich sah mich schnell um. Die Kaverne war verlassen, genau, wie ich es erwartet hatte. Niemand hatte mitbekommen, dass ich die transportable Gegenstation hier deponiert und zusammengebaut hatte.
    Dann veränderte sich das Licht.
    Nun breitete sich ein grüner Schimmer in der Höhle aus. Der Transmitter war wieder empfangsbereit.
    Im nächsten Moment trat Cosmuel aus dem Käfig. Sie wirkte apart in ihren Shorts, dem dunkelgrünen, fast schwarzen T-Shirt. Nun ja, irgendwie sah sie in allem apart aus, was sie trug.
    Jedenfalls adretter als ich in meinen schweren Stiefeln, den Arbeitshosen, dem blauen Hemd und der gelbbraunen Steppjacke. Cosmuel hatte nur den Kopf geschüttelt, als ich meine Kleidung für den Besuch auf Ospera ausgewählt hatte.
    Wie ich trug sie einen ordinären Rucksack auf dem Rücken. Auf Hightech-Geräte hatten wir verzichtet, die Ortungsgefahr war uns zu groß.
    Skeptisch sah sie sich um.
    Ich verzog das Gesicht. Erwartet sie, dass die Heiße Legion hier auftaucht und uns abführt?
    Seit ich vorgeschlagen hatte, uns auf dem Kapellenmond umzusehen, waren die für sie so typische gute Laune und Zuversicht wie weggewischt.
    Lag es nur daran, dass Cosmuel jetzt eine Friedensfahrerin war? Hatte der Eid, den sie geleistet hatte, sie wirklich so grundlegend verändert?
    Befürchtete sie im Fall einer Entdeckung schwerwiegende Restriktionen?
    Ich konnte es mir nicht vorstellen.
    Das entsprach einfach nicht ihrem Wesen.
    Die Anzeigen des Transmitters waren nach Cosmuels Durchgang auf Rot umgesprungen, wechselten unmittelbar darauf wieder auf Grün – empfangsbereit –, und Injata N’tuvage materialisierte. Er trug dieselbe Kutte wie zuvor und hatte auch keinen Rucksack umgeschnallt. Offenbar versprach der alte Friedensfahrer sich nicht viel von den Hilfsmitteln, die wir darin beförderten.
    Als er zu uns aufschloss, schien er sich noch langsamer, bemühter zu bewegen als zuvor. Der Transfer konnte ihn keine Kraft gekostet haben. Hatte er sich bei unserer ersten Begegnung auf Fumato verstellt, den Rest seiner Energie aufgebracht?
    Ich verließ die Höhle als Erster. Die Glasbasilika lag strahlend hell, aber völlig ruhig und verlassen da; ich konnte keinerlei Aktivität bei ihr ausmachen. Niemand schien unsere Anwesenheit auf Ospera bemerkt zu haben, geschweige denn, sich daran zu stören.
    Ich betrachtete meine beiden Gefährten, die nun ebenfalls aus der Höhle kamen. Injata wirkte erschöpft, aber zufrieden, Cosmuel bedrückt, übel gelaunt.
    „Wir haben es tatsächlich geschafft", sagte der alte Friedensfahrer fast ungläubig. „Niemand hat uns bemerkt."
    Cosmuels Blick glitt zuerst zu ihm, dann zu mir. „Ab jetzt zwei Tage."
    Ich nickte. Darauf hatten wir uns geeinigt – oder so hatte ich es vielmehr festgelegt. Auch wenn ich als Friedensfahrer niemandem Rechenschaft schuldete, erlaubten meine Pflichten als Garant mir keine längere Abwesenheit, und der lange Rückflug zur Lokalen Gruppe war beschlossene Sache. Am 26. Oktober würden wir, ebenfalls über die Abkürzungen per Bahnhof-Direktverbindung, nach Hangay zurückkehren.
    „Noch haben wir gar nichts geschafft." Ich schaute über die Mischlandschaft aus Hochgebirgen und zerklüfteten Tal-Formationen hinaus.
    Mir kam sie unnatürlich still und ruhig vor.
    Ein einziger Vogel zog seine Bahn am Himmel, schwarz, klein und weit entfernt. Natürlich. Ospera bot nur wenigen größeren Tieren Lebensraum. Der Mond war künstlich terrageformt worden, die vorhandenen Lebensformen hatten die Friedensfahrer in Raumschiffen spärlich eingeführt. 2500 Jahre waren vielleicht genügend Zeit für Klein- und Mikroorganismen, einen Lebensraum zu erobern, aber nicht für die vorhandene Fauna. Zu deren bemerkenswertesten Exemplaren zählten diese geierartigen Vögel, denen kein Friedensfahrer je einen Namen gegeben hatte. Sie waren von einem fremden Planeten eingeführt worden. Zu welchem Zweck, konnte ich nicht einmal erahnen.
    Nein, wir hatten wirklich noch nichts erreicht. Morgen musste der alte Injata N’tuvage zeigen, was seine Recherchen wert waren.
    Aber zuerst brauchten wir ein Lager für die Nacht.
    Ich reckte mich; ich fühlte mich angenehm leicht, genau wie auf dem Wohnmond. Mit 6760 Kilometern hatte Ospera einen etwas geringeren Durchmesser als Fumato, und die Schwerkraft lag auf den vier terrageformten Monden jeweils bei knapp unter 0,9 Gravos. Bei allen Trabanten betrug der Orbit-Umlauf zehn Tage zu 21,6 Stunden. Jahreszeiten im üblichen

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