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2435 - Die Nega-Cypron

Titel: 2435 - Die Nega-Cypron Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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halbseidenen Versprechungen über Wenns und Abers vollsäuselt. Der Eid, den er keineswegs leichtfertig ausgesprochen hat, beweist mir, wie ernst es ihm ist."
    „Nein ...", wiederholte Deco Forlane.
    Er tat einen Schritt auf den Prior zu, die Hände zu Fäusten geballt.
    „Wir auf Baybark haben stets die Bündnis-Cypron gewählt, und wir werden es auch diesmal tun." Er erhob sich wankend, die Kutte schlotterte um seinen armseligen Körper.
    Gewonnen. Der Exponent hatte gegen den aalglatten Berufspolitiker gesiegt. Indem er auf schöne Worte verzichtet und einen heiligen Schwur geleistet hatte.
    „Nein!", durchbrach Deco Forlane mit einem Schrei die atemlose Stille.
    „Diese Entscheidung akzeptiere ich nicht! Ihr werdet sie revidieren – ihr oder eure Nachfolger!"
    Er tat ein paar seltsam anmutende Handbewegungen. Weitere Nega-Cypron tauchten plötzlich aus der Dunkelheit des Raums auf. Es waren junge, kräftige Frauen und Männer. Sie trugen entschlossene Mienen zur Schau, und mit mehreren Kurzteleportationen begaben sie sich in die unmittelbare Nähe des Priors.
    „Die Verhandlungen sind hiermit beendet!", sagte Deco Forlane. „Ich habe es bis jetzt im Guten versucht. Von euch lasse ich mir den Zugriff zur Macht auf Tarquina nicht verbieten ..."
    Seine Leute griffen an. Sieben zitternde, geifernde, armselige alte Männer warteten darauf, dass sich ihr Schicksal erfüllte.
    Davin Abangy – schwach, alt, verwirrt wirkend –, erwartete den Todesstoß.
     
    12.
    27. Dezember
    Perry Rhodan
     
    Graues, ödes Land. Nichts außer fahlen Farben war hier zu sehen. Die wenigen Nega-Cypron, denen sie begegneten, wirkten lustlos, desinteressiert, mehr tot als lebendig. Der Lebenswille war ihnen gestohlen.
    Oder?
    Interpretierte Perry Rhodan etwa falsch?
    Jahrtausendelange Erfahrung hatte ihn gelehrt, nicht vorschnell zu urteilen.
    Die Baybarker waren vielleicht viel stärker, als sie es zur Schau stellten.
    Legten sie es etwa darauf an, den Eindruck von Schwäche zu erwecken, um unterschätzt zu werden?
    Ekatus Atimoss und Hobogey schwiegen seit geraumer Zeit, in ihre eigenen Gedanken versunken. Sie wirkten unsicher. Der eine, weil er bislang wenig mit fremden Lebewesen zu tun gehabt hatte und nicht über ausreichend Einfühlungsvermögen verfügte. Der andere, weil er nach wie vor im Zweifel zwischen chaotarchischen und kosmokratischen Moralbegriffen hin und her gerissen wurde.
    Der Spielplatz war erreicht. Die Kinder ignorierten Perry Rhodan. Sie reichten ihm gerade mal bis zur Brust.
    Er hielt eines der Mädchen sanft an der Schulter fest. „Kannst du mir sagen, ob ...?"
    „Nein, kann ich nicht." Die Kleine riss sich mit erstaunlicher Kraft von ihm los und lief davon, ihren Spielkameraden hinterher.
    In den Facettenaugen war keine Regung zu lesen, die er interpretieren konnte. Auch die Körpersprache verriet nicht viel, und die Mimik der Cypron verstand er bei Weitem nicht gut genug, um irgend etwas daraus abzuleiten.
    „Es ist ihnen verboten, mit uns zu reden", behauptete Ekatus Atimoss. „Wir sollten sie dazu zwingen, und ich wüsste auch schon, wie. Man muss sie nur entsprechend extrinsisch motivieren.
    Das bekommt man als eines der ersten Dinge in TRAITOR zu verstehen."
    „Du wirst sie unter keinen Umständen angreifen!", fuhr Perry Rhodan den Dual an. „Wir halten uns selbstverständlich an die Regeln der Ethik."
    „Deiner Ethik, meinst du wohl." Ekatus und Atimoss gingen ein wenig auf Distanz zu Perry Rhodan. Anscheinend wollten sie in trauter Zweisamkeit ein weiteres Mal ihre Ansichten zu Tugend und Moral diskutieren.
    „Es wird einige Zeit dauern, bis Randa Eiss’ Gespräch in der Festung beendet ist", sagte Perry Rhodan zu Hobogey. „Die negacypronschen Teleporter haben uns alle Freiheiten gelassen. Mit ein wenig Hartnäckigkeit sollten wir jemanden finden, der uns verrät, was wir wissen wollen."
    „Und was wäre das, Freund?" Hobogey wirkte ratlos.
    „Hier gibt es ein Geheimnis zu entdecken. Die Nega-Cypron wären in einer Gemütsverfassung, wie wir sie hier kennenlernen, als Volk nicht überlebensfähig. Irgendetwas macht sie stark.
    Vielleicht ein äußerer Einfluss?"
    Perry Rhodan erschrak über seine eigenen Worte. Hatte TRAITOR eine fünfte Kolonne auf Tarquina installiert?
    Waren die Nega-Cypron – wissentlich oder unwissentlich – zu Schläfern ausgebildet geworden, die im geeigneten Moment mithilfe ihrer verstärkten Psi-Gaben über ihre Landsleute auf den anderen Kontinenten

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