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2439 - Menschen fÃŒr Stardust

Titel: 2439 - Menschen fÃŒr Stardust Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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aus der Erde hervorquellenden Feuerschein. In der beginnenden Dämmerung war sie der ins Meer stürzenden Lava noch einmal sehr nahe gekommen, und ihre Zweifel wären beinahe übermächtig geworden. Jäh war die Angst in ihr aufgestiegen, all das Vertraute zu verlieren und die Heimat gegen etwas Unbekanntes eintauschen zu müssen, das ihr nie gefallen würde. Das ihr sogar Furcht einjagte. Sie musste verrückt gewesen sein, sich überhaupt darauf eingelassen zu haben ...
    Doch sie hatte alle Bedenken beiseitegewischt. Weil die Eltern und Großeltern von einem Wink der Ahnen gesprochen hatten. Und weil sie ihren Kindern und den Nichten und Neffen die Hoffnung auf ein ruhiges Leben nicht hatte nehmen wollen. Sollte ihre Tochter Indaara, sollten die Söhne Takuu, Louis und Keith immer wieder Bedrohungen fürchten müssen?
    Seit sie Zyx, die neue Welt, mit eigenen Augen gesehen hatte, gehörten ihre Ängste der Vergangenheit an.
    Marte lachte glücklich. Vor neun Tagen war die ARCHE auf dem Inselkontinent Avanya niedergegangen. Seitdem wuchs in der Tholion-Bucht die Siedlung New Tahiti. Keine riesigen Glaspaläste, keine Klötze aus Stahl, sondern flache, sich harmonisch in die Landschaft fügende Häuser.
    Eine Million Menschen hatten Zyx zu ihrem Ziel gemacht. Marte fragte sich, ob noch viele kommen würden. Die Wasserwelt war nicht für eine Industriegesellschaft geschaffen, das hatte sie bereits in dem Moment gespürt, als sie noch zögernd und mit zitternden Beinen aus dem Container gewankt war.
    Zyx war ein Naturparadies, ähnlich wie Polynesien einst eines gewesen sein musste, vor dem Aussterben der Insulaner. Damals hatten auf Terra die hellhäutigen Menschen Krankheiten, Eifersucht und Missgunst ins Land gebracht, und ihnen waren die Insulaner, die die Moais am Ahu Akivi geschaffen hatten und die Urheber der Mãori-Schnitzereien gewesen waren, zum Opfer gefallen. Oft genug wäre es besser gewesen, ein kapu auszusprechen, statt die Zerstörung gewachsener Lebensräume in Kauf zu nehmen.
    Vielleicht war sogar Zyx ein Kandidat für ein kapu, und den Siedlern kam dieselbe Rolle zu wie einst Europäern und Amerikanern im Inselreich Polynesiens.
    Ihre gnadenlose Suche nach Rohstoffen, ihre Infektionskrankheiten und nicht zuletzt die Gier nach Sklaven hatten viele kleine Paradiese dem Untergang geweiht.
    Die Arbeiten schritten gut voran. Aus der Höhe huschte Martes Blick über die Baugruben und halb fertigen Häuser und schweifte Richtung Meer. Hinter den eigenwilligen Büschelbäumen rollte die Dünung auf den Strand.
    Sie stutzte und kniff die Augen zusammen. Über einen der Hügel huschte eine winzige Gestalt. Vielleicht wäre ihr die Bewegung entgangen, hätte nicht das kräftige Gelb im Sonnenlicht reflektiert.
    Indaara war am Morgen in ihr knielanges gelbes Neonkleid geschlüpft. Und sie hatte beim Mana der Ahnen versprochen, ab heute wieder mitzuarbeiten. In der Assistenz der seismischen Analyse.
    Auf Hawai’i hatte sie beinahe Tag und Nacht damit verbracht. Eigentlich auf Zyx auch, zumindest in den ersten Tagen.
    Doch urplötzlich war sie anders geworden.
    Vielleicht machte ihr der Ortswechsel zu schaffen. Alle anderen hatten die Veränderung unproblematisch weggesteckt, als wären sie von Big Island aus lediglich nach Maui oder Moloka’i aufgebrochen und nicht in eine sehr weit entfernte unbekannte Galaxis. Die Stunde Flugzeit durch die Teletrans-Weiche irritierte. Die Vorstellung war alles andere als einfach, innerhalb einer Stunde womöglich das Ende des Universums erreicht zu haben.
    Denn wo in den stellaren Weiten sich das Stardust-System befand, hatte bisher nicht festgestellt werden können.
    Vorgestern erst hatte Marte erfahren, dass ihre Tochter seit Tagen die Arbeit vernachlässigte. Und ein Freund hatte behauptet, Indaara in der Nacht zum 18. zwischen den Dünen gesehen zu haben.
    Marte aktivierte eine Sprechverbindung zum Verwaltungsbereich.
    „Shanae, ist Indaara greifbar?"
    „Ich habe sie heute noch nicht gesehen.
    Schon den fünften Tag nicht."
    „Danke." Marte schaltete ab, ehe Shanae auf den Gedanken kommen konnte, Fragen zu stellen.
    Etwas war vorgefallen, was ihre Tochter in sich hineinfraß. Heimweh, vermutete Marte. Wie fröhlich war die Neunzehnjährige in letzter Zeit gewesen. Aber plötzlich wirkte sie nicht nur in sich gekehrt, sondern sogar verschlossen.
    Und ihr Versprechen gestern. Natürlich passte es nicht in die moderne Zeit, das Mana der Ahnen zu beschwören, aber daran

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