Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

2443 - Eschers Plan

Titel: 2443 - Eschers Plan Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
Vom Netzwerk:
werden, da zu viele unbekannte Faktoren mitspielten, nicht zuletzt die Reaktions- und Entscheidungsgeschwindigkeit der gegnerischen Kommandanten, doch ESCHER gab uns nur wenig Zeit. Zu wenig, falls die Besatzung der SOL nicht sofort antwortete.
    „Alles steht bereit", meldete sich ein Kommunikationsoffizier.
    „Schick die Nachricht an die SOL ab."
    Ich hatte sie bereits formuliert. Sie verließ im Kode der LFT die RICHARD BURTON auf Kolonnen-Funk-Frequenz.
    Tekener würde sofort verstehen.
    Leider nicht nur er. Unsere Feinde würden schnell erkennen, wer mit wem kommunizierte. Ob sie die Botschaft entschlüsseln konnten, stand auf einem anderen Blatt.
    Schneller als erwartet erklang die ersehnte Meldung: „Antwort! Nur Tonübermittlung. Es ist die SOL."
    Wie im Voraus befohlen, landete die Nachricht direkt bei mir und den anderen Mitgliedern der Schiffsführung. Ich erkannte die Stimme sofort – kein Zweifel, dies war mein alter Freund Ronald Tekener.
    „Du gehst wie immer mit dem Kopf durch die Wand, Atlan."
    Für Wiedersehensfreude blieb keine Zeit. Das weitere Vorgehen war längst vorbereitet. Ab sofort wechselten wir auf eng gebündelten Richtfunk, der nicht mehr abgehört werden konnte.
    „Wir müssen schnellstmöglich fliehen." Damit verriet ich Tek keine Geheimnisse. Zweifellos war an Bord der SOL alles für ein rasches Fluchtmanöver vorbereitet. „Ich übermittle dir Ersatzkoordinaten für ein Rendezvous. Wir sind sicher, dass es sich dabei um ein Gebiet handelt, das für eine Proto-Negasphäre am ehesten unbedenklich erscheint."
    „Schon erhalten", bestätigte Tek. „Ich bin gespannt, woher eure Sicherheit rührt. Und nun verschwinden wir. Auf nach ..." Ein kurzes Zögern. „Khargard im Sternhaufen Rossanu."
    Wir beendeten die Kommunikation, denn trotz maximaler Vorsicht gab es keine absolute Gewissheit, dass TRAITOR nicht in der Lage war, den Richtfunk abzuhören. Es sollte zwar nicht möglich sein, aber ein Unsicherheitsfaktor blieb immer.
    „Beschleunige!", befahl ich dem Piloten. „Bring die RICHARD BURTON in den Linearraum!"
    Jene mir von vorhin bekannte helle Frauenstimme meldete sich vom Posten des Ortungsoffiziers: „Traitanks fallen aus dem Hyperraum! Bislang acht ... nein, zwölf Einheiten. Sie gehen auf Angriffskurs." Leichte Panik schwang in der Meldung mit, die sich bei den nächsten Worten noch verstärkte. „Weitere zehn Einheiten, aus anderer Richtung."
    „Beschleunigung läuft. Verlassen des Standardraums in zwanzig Sekunden."
    Die Meldungen kamen nun gleichzeitig: „Traitanks nähern sich. Feuerreichweite erreicht." – „Übertritt in den Linearraum in zehn Sekunden." – „Weitere feindliche Einheiten. Acht Schiffe auf Kollisionskurs." – „Fünf Sekunden." – „Schirmfeldüberlastung 140 Prozent."
    Und dann, endlich: „Wir sind im Linearraum."
    Du hast solche Situationen tausendfach erlebt, und diesmal bestand keine echte Gefahr, lästerte der Extrasinn. Warum erregt es dich immer wieder, Narr?
    Darauf konnte ich keine Antwort geben. Ich wollte schon, aber ich konnte nicht. 18. November 1346 NGZ Vier Tage Flugzeit lagen hinter uns.
    Wir hatten mit diversen Überlichtetappen ungezählte Male den Kurs gewechselt, um etwaige Verfolger in die Irre zu führen. Immer wieder hatten wir über Stunden in Sonnenkoronen abgewartet, geortet, nach Verfolgern Ausschau gehalten – zum Glück, ohne fündig zu werden.
    Dennoch suchten uns unsere Feinde.
    Routinemäßig hörten wir den Kolonnen-Funk ab, und die Nachrichten boten keinen Raum für Spekulation: Tausende von Traitanks fahndeten nach den beiden Einheiten, die unter ihren Augen ein Funkgespräch auf der Frequenz der Terminalen Kolonne geführt hatten.
    Bislang war die Gegenseite erfolglos geblieben – was nichts anderes bedeutete, als dass auch die SOL entkommen war. Ich hatte mit nichts anderem gerechnet. Um einen Ronald Tekener zu bezwingen, mussten schon andere Geschütze aufgefahren werden als ein vergleichsweise harmloser Angriff.
    Soeben befand sich die RICHARD BURTON im Landeanflug auf Khargard, eine kleine, atmosphärelose Welt. Die Außenkameras zeigten eine schrundige Felsenlandschaft, der sich die BURTON entgegensenkte.
    Weite Krater komplettierten den Eindruck eines durch und durch unwirtlichen, ungemütlichen Planeten, der niemals Leben hervorbringen würde. So, wie es den meisten Welten bestimmt war.
    Unendliche rötliche Felsmassive erstreckten sich, so weit das Auge reichte.
    „Der ideale Ort für ein

Weitere Kostenlose Bücher