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2448 - Tage der Angst

Titel: 2448 - Tage der Angst Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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aufzunehmen.
    „ARCHETIM zieht sich zurück!", meldete die Ortung.
    Ki-Myo zog ein Feldmikrofon zu sich heran. Ein wenig trotzig blickte er auf das flirrende Akustikfeld. Er zögerte, aber letztlich gab er sich einen merklichen Ruck. Sofort spürte er Erleichterung.
    Ich weiß, Ki-Myo, dass du dein Bestes geben wirst. Warum zweifelst du dennoch immer wieder an dir selbst?
    Er ignorierte das Wispern in seinen Gedanken.
    „Hier spricht General Ki-Myo. Alle haben ARCHETIMS Botschaft gehört.
    Der Tag ist gekommen, an dem wir gemeinsam gegen die Mächte des Chaos antreten. Generationen vor uns haben dafür ihr Leben gelassen, und wir sind es ihnen schuldig, endlich zu vollenden, was über lange Zeit hinweg aufgebaut wurde. Tare-Scharm muss eine Sterneninsel werden, von der niemals wieder eine Bedrohung für die kosmische Ordnung ausgeht. Lasst uns diese Galaxis nach unserem Sieg zu einem Ort des Friedens machen, an dem ein Volk das andere unterstützt, so wie wir es in ARCHETIMS Flotte praktizieren durften."
    Er fühlte sich erschöpft. Der Schweiß brannte auf seiner Haut und in den Augen und ließ ihn unruhig blinzeln. Für einen Moment dachte Ki-Myo an Kamuko und an den Terraner Rhodan und fragte sich, was aus der JULES VERNE und seinem eigenen Schiff geworden sein mochte. Hingen beide hilflos in einem Chaotischen Geflecht fest und verglühten womöglich in diesen Minuten im Wirkungsfeuer eines Chaos-Geschwaders?
    „Zeige Zuversicht, Ki-Myo!"
    Dieses Flüstern, als rede er mit sich selbst, irritierte ihn. Sicher, manchmal war er in Selbstgespräche verfallen, wenn ARCHETIMS Aufträge ihn für längere Zeit der Einsamkeit preisgegeben hatten. Aber das war anders gewesen. Jetzt erschien ihm wirklich, als rede jemand zu ihm; er wusste nicht schon im Voraus, was die Stimme sagen würde. Das waren nicht seine eigenen Gedanken, sondern sie entstammten einem anderen Bewusstsein. Obwohl er sich selbst zu hören glaubte.
    Ki-Myo gab den Startbefehl für die TAROSHI.
    Die Daten wurden von den Rechnern des Flaggschiffs für die übrige Flotte modifiziert. Mehr als eine halbe Stunde verging, bis gut eine Million Schlachtschiffe ebenso wie die einundsechzig GESETZ-Geber über individuelle Datensätze verfügten und ebenfalls Fahrt aufnahmen. Ziel war eine der beiden jeweils rund einhunderttausend Kilometer durchmessenden Tunnelröhren.
    Sie wurde von den zuständigen GESETZ-Gebern für die Passage freigeschaltet.
    Kurs Richtung Zentrum von Tare-Scharm.
    ARCHETIM tauchte in den Tunnel ein und war sehr schnell jeder Beobachtung entzogen.
    Erst zehn Minuten später flog die TAROSHI ein und mit ihr Hunderte großer Schlachtschiffe und die wenigen bizarr anmutenden Konstruktionen der Drana, deren monströse Spinnenbeinausleger geradezu durch den Raum zu staken schienen.
    Diese Schiffe, wusste Ki-Myo, waren uralt. Über Jahrhunderttausende hinweg auf verschiedenen Welten von Phariske-Erigon konserviert, Zeugnisse einer großen Vergangenheit der Drana, waren sie erst nach dem Einfall der Terminalen Kolonne zu neuem Leben erweckt worden. Diese wenigen Schiffe verfügten über eine ungeahnte Schlagkraft. Ki-Myo entsann sich nicht mehr, wann genau er Zeuge einer ungewöhnlichen Schlacht zwischen zwei Drana-Schiffen und mehreren Chaos-Geschwadern geworden war.
    Gut fünfhundert Jahre mochten seitdem vergangen sein. Mit eigenen Augen hatte er gesehen, wie die Spinnenbeine Traitanks schier zerbrochen hatten.
    Hin und wieder erklang eine einsame Vermutung, dass die Drana-Schiffe alles andere als technische Erzeugnisse waren, sondern ungewöhnliches Leben. Beweise dafür gab es nicht. Sicher, ARCHETIM kannte die Wahrheit, aber die Superintelligenz schwieg.
    Ki-Myo wischte alle diesbezüglichen Überlegungen beiseite. Die Wandung des Hyperknotens geriet heftiger in Wallung. Der Tunnel schien die Schiffe aufzusaugen.
    Nur ein kurzer Flug durch den KORRIDOR DER ORDNUNG lag vor der Flotte.
    Ki-Myo lehnte sich in seinem Sessel zurück und schloss die Augen. Er suchte einen Moment der Ruhe, aber er fand ihn nicht. Tief in ihm war ein permanentes Flüstern. Er verstand nicht, was die Stimme sagte, doch er spürte ihre beruhigende Wirkung.
    Die Zielmeldung zwang ihn, die Augen wieder zu öffnen.
    Der goldene Schimmer der GESETZ-Geber erfüllte das Hauptholo. Mehr konnte der Aeganer auf Anhieb nicht erkennen. Erst die Ortungsdaten verrieten ihm, dass der letzte Hyperknoten nicht ganz so groß war wie der andere.
    Nur eineinhalb Lichtsekunden im

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