Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

2448 - Tage der Angst

Titel: 2448 - Tage der Angst Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
Vom Netzwerk:
töten würde, wenn er auf seinem ungerechtfertigten Anspruch beharrte.
    Er war nicht als Träger auserwählt.
    Der Zwang wurde unerträglich.
    Alaska schrie nicht mehr, er rang nach Atem, glaubte, ersticken zu müssen, und seine Hände zuckten in die Höhe, die Finger griffen unter den Rand des Gewebes, um sich den Helm vom Kopf zu reißen ...
    „Nein!", schrie er so lautlos wie zuvor. „Ich brauche dich jetzt! Wir müssen einen Weg durch das Chaos finden ..."
    Es war ein innerer Kampf, den er ausfocht, nichts, was Außenstehende wahrnehmen konnten. Die Hitze wurde schlimmer, sie löschte sein bewusstes Denken aus und griff nach seinen Instinkten. Nur noch mit einem Rest seines schwindenden Bewusstseins nahm Saedelaere wahr, dass sich etwas in ihm aufbäumte. Ein Wirbel greller, irisierender Farben warf sich dem quälenden Zwang entgegen ...
    ... Alaska tauchte ein in die überbordende chaotische Fülle des umgebenden Weltraums.
    Seine Wahrnehmung war anders, exzessiver als in den Außenbereichen von Tare-Scharm. Die Erkenntnis, dass die JULES VERNE im Randbereich eines Chaotischen Geflechts gestrandet war, ließ ihn taumeln. Doch er kam damit zurecht; er suchte und fand eine Passage, auf der er das Schiff führen konnte.
    Unglaublicher Triumph erfüllte ihn, als die JULES VERNE endlich in den Hyperraum eintrat, und vor allem Dankbarkeit, die er dem Cappinfragment entgegenbrachte. Er war überzeugt davon, dass der Organklumpen in seinem Gesicht eingegriffen hatte.
    Vielleicht, um ihm wirklich beizustehen, vielleicht auch nur, um selbst zu überleben.
     
    *
     
    Perry Rhodan hatte die Zentrale nach den ersten drei von Saedelaere geleiteten Metagrav-Kurzetappen verlassen. Jeweils knapp zwei Lichtjahre hatte das Schiff dabei zurückgelegt, mit einem Überlichtfaktor von wenig mehr als fünfzigtausend.
    Er war erleichtert über Alaskas Entscheidung, zugleich sorgte er sich über dessen Gesundheitszustand. Der Maskenträger litt unter den äußeren Umständen, aber das hätte er wohl nie ohne zwingenden Grund eingestanden, und nun trieb er zudem Raubbau an sich selbst.
    Rhodan hatte Gucky und Tolot den Auftrag gegeben, auf Alaska aufzupassen. Er kannte Saedelaere nur zu gut, seine Melancholie, die Einsamkeit, aber auch seine Härte gegen sich selbst.
    Und falls die Cypron-Sphäriker sich nicht schnell genug erholten? Falls die Wahl nur hieß: Alaska oder das Wohlergehen der Milchstraße? Perry Rhodan hoffte, dass er diese Entscheidung niemals würde treffen müssen.
    Er betrat die Medostation. Mondra diskutierte in Raum Vier erregt mit Chefmedikerin Mafua und Major Haltallion. Zwei Mediker aus dem Exo-Team waren ebenfalls anwesend.
    Im ersten Moment, als sich Mondra ihm zuwandte, flackerte seine Hoffnung wieder auf, Kamuko könne es endlich geschafft haben. Doch Mondras Blick ließ ihre Beklemmung deutlich erkennen.
    „Wir können nicht versprechen, dass die Aeganerin den Tag überleben wird", sagte Gaelar Mafua übergangslos.
    Haltallion biss die Lippen zusammen. In seinen Augen lag ein unergründliches Funkeln.
    „Nach wie vor ist unbekannt, was Kamukos Zustand ausgelöst hat." Das klang wie eine Entschuldigung. „Sie ist im Koma stabil, aber ob sie jemals daraus erwachen wird, wage ich nach wie vor nicht zu beurteilen."
    „Im Grunde können wir nur beten, dass wir rasch den metabolischen ›Schalter‹ finden, der die Aeganerin zurückholt", sagte eine junge Medikerin.
    „Falls es einen solchen Schalter überhaupt gibt", schränkte der Major ein. „Die Gen-Analysen zeigen keinen Anlass zur Hoffnung."
    „Mehr gibt es wohl nicht zu besprechen. Mondra ... Perry ..." Die Chefmedikerin nickte beiden knapp zu. Schon im Gehen, wandte sie sich allerdings noch einmal um. „Das mit dem Beten ist wahrscheinlich nicht die dümmste Idee."
    Haltallion verzog das Gesicht, schwieg aber dazu.
    „Im Kontakt mit der Rüstung zeigt sich ebenfalls keine Veränderung?", fragte Rhodan.
    „Nichts, was messbar gewesen wäre", antwortete die junge Medikerin.
    „Wir haben ihr bislang erst die Beinschienen angelegt", sagte Haltallion.
    „Wie Mirjam schon feststellte: ohne Befund."
    „Für den Brustpanzer und die Beinschienen installieren die Roboter zusätzliche Absorberfelder und Flächenmessbereiche", erklärte der Arzt, der bislang zurückhaltend geschwiegen hatte. „Unsere Beobachtungen werden sich dann mehrheitlich auf den Mitochondrienbereich konzentrieren. Möglicherweise ergeben sich Rückschlüsse über den

Weitere Kostenlose Bücher