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246 - Am Ende aller Zeit

246 - Am Ende aller Zeit

Titel: 246 - Am Ende aller Zeit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michelle Stern
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namens WA-2525-399 laut. »Zweiundvierzig Arten von kleineren Tieren. 3439 verschiedene Pflanzen. Tendenz steigend.«
    Das Alpha-Modell schlug ein Fluginsekt zur Seite, das entfernt an eine fliegende Eidechse erinnerte und scharfe Zähne besaß, mit denen es eben versucht hatte, die künstliche Haut der Warlynne zu durchdringen.
    »Dreiundvierzig Arten von kleineren Tieren. Acht Großtiere angemessen.«
    Über die Infrarotoptik konnte die Warlynne größere Wärmequellen ausmachen. Zwei befanden sich ganz in ihrer Nähe. Die Warlynne näherte sich zur genaueren Analyse.
    Vor ihr teilte sich ein mannshoher Strauch mit türkisblauen Knollenpflanzen. Eine dunkelblaue Flüssigkeit troff aus den faustgroßen Knollen. Zwischen den einzelnen Verästelungen, die einen starken Stamm in der Mitte hatten, sich dann umstülpten und von oben nach unten wuchsen, tauchte der riesige Kopf eines Tieres auf. Das Modell verglich ihn teilnahmslos mit allen heimischen Tierarten, die es abgespeichert hatte.
    »Ein reptilienähnliches Wesen mit einem Fischkopf auf vier stämmigen Beinen und mit mehreren Tentakeln am Schwanzende«, sagte die Maschine laut. Sie hob das Gewehr an. »Hohe Gefahrenstufe. Die Tentakel sind messerscharf, dreiundachtzig spitze Zähne von Längen bis zu vierzehn Zentimetern.«
    Das fremde Geschöpf zuckte vor der ungewohnten Stimme zurück, beäugte die Maschine misstrauisch und trat dann langsam den Rückzug an. Die Warlynne setzte ihren Weg in Richtung Waashton unbehelligt fort.
    ***
    Irgendwo im Dschungel
    Die fadendünnen Würmer krochen aufeinander zu. Gut hundert der winzigen schwarzen Tiere wanden sich durch die feuchte Erde. Die Andockstellen gaben ein schmatzendes Geräusch von sich, als die Enden mehrerer Würmer in sie eindrangen und festgesaugt wurden. Ein schwarzes Knäuel entstand. Es wuchs rasch an und erreichte die Größe einer Faust. Zellen teilten sich, die Fäden wurden dicker und gewannen an Substanz, indem sie miteinander verschmolzen. Minuten vergingen, in denen das Knäuel immer größer wurde und die Erdkuhle, in der es lag, mehr und mehr ausfüllte.
    Feuchte… Wärme… Das Wesen, das nach und nach entstand, begann erste Gedanken zu fassen. Blätter… Pflanzen… Dschungel…
    Es dachte in seiner bildlichen Sprache, fühlte die Umgebung um sich herum mit den geringen Möglichkeiten, die es hatte. Es begriff schnell.
    Grund… Es gibt einen Grund für die Zusammenkunft… Für meine Erschaffung… Ja, Erschaffung…
    Das neu entstandene Wesen verharrte reglos. Es war Chasta. Es war zum Leben erweckt worden, da beunruhigende Ereignisse eingetreten waren. Fremdwesen in einem verbotenen Bereich. Ruhestörer. Sie drohten die natürlichen Gegebenheiten der Welt zu gefährden.
    Die Sperrzone… Ein Bild tauchte vor dem Chasta auf und ein Zittern überlief den verworrenen schwarzen Körper. Die Sperrzone, in der ES existierte. Durch eigenes Verschulden!
    Irgendwann hatten die schwarzen Würmer eine schleimig grüne, formlose Spezies okkupiert und versucht, sie zu beeinflussen. Dabei jedoch waren sie selbst vereinnahmt worden und hatten sich dramatisch verändert. Das Ergebnis war ein Organismus gewesen, der auf der Suche nach Energie und dem Verlangen nach stetigem Wachstum diese Welt bedrohte. Also hatten andere Chasta die Zone geschaffen, um ES einzusperren.
    Kein Geschöpf durfte in diese Zone eindringen oder gar den pflanzlichen Schutzwall durchbrechen. Schon gar kein Fremdgeschöpf. Das Reservat war tabu.
    Man muss sich dorthin transportieren lassen, um die Sache zu überprüfen… und… Erneut zitterte der junge Chasta wie das viereckige Laub der Dima-Pflanzen um die Erdkuhle herum. Und man muss nachsehen was mit IHM geschehen ist… Ob ES noch da ist. SEIN Verbleib muss geklärt werden…
    ***
    Von Kotter beobachtete die bewegten Bilder, die das Warlynne-Modell übertrug. Inzwischen hatten alle eine Kleinigkeit gegessen. Von Kotter und Laurenzo hatten noch Unmengen an tiefgekühlten Vorräten und waren in diesem Fall bereit gewesen, ihren »Gästen« etwas davon zur Verfügung zu stellen.
    Sie hatten den Rev’rends nicht gesagt, dass die Bilder, die da auf den Monitoren der Kommandozentrale übertragen wurden, von einer Warlynne stammten, und erzählt, es handele sich um eine Erkundungsmaschine. Das war nur eine kleine Lüge und die Rev’rends hatten nicht weiter nachgefragt.
    Von Kotter war sicher, dass die Rev’rends früher oder später von ihm und Laurenzo verlangen würden, alle

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