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2470 - Finsternis ÃŒber Terra

Titel: 2470 - Finsternis ÃŒber Terra Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Sie kam von hinten.
    Tenpole Opera stand mitten in dem Raum, dessen Abmessungen er nicht schätzen konnte, weil ihm schlicht die Maßstäbe zur Beurteilung fehlten.
    Er drehte sich zu Anulyn um. Sie sah ihn mit flackerndem Blick an. „Du musst es hören, denn du zuckst bei jedem Schlag zusammen."
    Er war sich dessen nicht bewusst.
    Warum sollte er zusammenfahren?
    Wahrscheinlich bildeten sie sich alles nur ein.
    Das alles war nicht mehr als eine kollektive Halluzination.
    Was war mit den Schmerzen in seiner Brust? Waren sie überhaupt da gewesen?
    „Ob das ... das Ding ist?" Arnie tauchte aus den Schatten auf, die eben noch nicht da gewesen waren, dunkle Schwaden im düster glimmenden Licht, das den Raum erhellte und gespenstisch Reflexe auf ihre Gesichter zauberte. „Der Dunkle Ermittler, der zu uns auf die Erde gekommen ist?"
    „Du müsstest es am besten von uns wissen, Arnie", erwiderte er. „Du hast ihn doch gefunden, am Rand des Actionplatzes."
    „Es hat mich gefunden!", protestierte der Junge.
    „Warum bist du hingegangen?", fragte Anulyn. Ihre Stimme klang nicht so, als würde es sie wirklich interessieren. „Warum bist du nicht sofort abgehauen?"
    „Boah, ey!", protestierte er. „Für wie blöd hältst du mich? Zicke! Weil ich dachte, dass es ein neues Adventure sei, eine ganz neue Action. Außerdem hat es zu mir gesprochen."
    „Was sagst du?"
    Corsair!
    Irgendwie stimmte das nicht. Tenpole hatte den Hauch einer verschwommenen Erinnerung. Corsair hätte gar nicht da sein dürfen. Er war doch weg gewesen – war er nicht?
    „Wie hat die Kreatur gesprochen?
    Was hat sie gesagt?"
    „Keine ... Kreatur", stammelte Arnie. „Es war nicht böse ..."
    „Hör auf!" Corsair platzte ins Bild und drohte dem kleinen Bruder mit der Faust. „Es ist das Böse! Es ist unser Feind! Wenn wir erst anfangen, es anzuhören, haben wir den Krieg schon verloren! Das Böse kommt in tausend Masken daher! Sein Ziel ist aber immer dasselbe. Es will uns töten, auslöschen! Versklaven! Quälen!"
    Tenpole wollte nicht hinhören. Er wusste zu gut, wie es weiterging. Es war wie immer. Sie waren keine Familie mehr, sondern stritten bei jeder Gelegenheit – gerade so, als suchten sie nur nach einer solchen.
    „Lass ihn in Ruhe! Du bist ja verrückt!" Das war Anulyn.
    Tenpole hatte mit dem Atem zu kämpfen – schon wieder. Das Zischen, von dem er wieder zu sich gekommen war, konnte nur bedeuten, dass man ihnen Atemluft in ihr Gefängnis pumpte – frischen Sauerstoff. Hatte er vorher gefehlt? Der Herr dieses Schiffes, der Dunkle Ermittler, hatte die Erde und die Menschen studiert, also wusste er, was sie zum Atmen brauchten.
    Tenpole Opera schlug sich mit der flachen Hand gegen die Stirn. War er denn schon ganz krank im Kopf? Er trug ein Multifunktionsgerät am Handgelenk, das unter anderem imstande war, Messwerte für Luft, Temperatur, Druck und noch einiges andere anzuzeigen. Er hatte es sich eigens gekauft, um Arnie aus seinen Sim-Welten herauszuholen, wenn er wieder einmal nicht von selbst da herausfand, die modernen Geisterbahnen des Holo-Zeitalters. Und dann war es ratsam, seine eigenen Messungen zu haben, bevor man in der suggestiven Welt der Simulationen verloren ging.
    Er hob das Gelenk und sprach einige Befehle. Als das Gerät reagierte, wusste er, dass sie Sauerstoff atmeten. Ein Intervall zurück, und er sah das, was das Gerät vor zehn Minuten automatisch aufgezeichnet hatte.
    Und da hatte von Sauerstoff in einer ausreichenden Konzentration noch nicht die Rede sein können.
    Stickstoff! In diesem Raum herrschte normalerweise eine Stickstoffatmosphäre mit einem Druck von 1,2 Bar. Dann war das also die Luft, die die Insassen dieses ... Schiffs normalerweise atmeten.
    Menschen waren sie also keine ...
    Aber war es wirklich Sauerstoff, nur solcher? Oder hatte man ihnen noch etwas anderes hineingepumpt?
    Etwas, das die Sinne verwirrte, das sie leiden ließ ... vielleicht willenlos machte ...?
    Sie hatten jetzt zwar Atemluft, und doch war es ihm, als sei jeder Atemzug sein letzter.
    „Es kommt vom Schiff", murmelte er, ohne dass ihn einer hörte. Er hatte sich von den Kindern entfernt, näherte sich einer der Wände und streckte die Hände nach ihr aus – obwohl sich alles in ihm dagegen sträubte.
    Ja, er hatte Angst!
    „Lass mich in Ruhe, Corsair!"
    Arnie! „Du bist verblendet und stur!
    Du siehst überall nur Feinde! Du bist ja irre! Das sagen auch meine Freunde im Netz!"
    Tenpole Opera hatte Herzrasen und

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