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2483 - Die Nadel des Chaos

Titel: 2483 - Die Nadel des Chaos Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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anderen erlosch.
    Die Prozessoren umringten den Renegaten. Ihm blieb kein Ausweg, keine Flucht in die Datenströme der Matrix.
    Nur noch eine halbe Sekunde, und er würde zu seiner alten Stärke zurückfinden.
    In der Außenwelt eine winzige Zeitspanne, in der Matrix eine halbe Ewigkeit. Und er hatte diese halbe Sekunde nicht. Lichtknoten drangen auf ihn ein, Datenströme zerschnitten ihn, fragmentierten sein Bewusstsein. Die letzte Verbindung zwischen Rutmer Vitkineff und der Hyperdim-Matrix wurde zerschnitten.
    Es war vollbracht.
    Am 15. Juni 1346 NGZ, 16:51:24 Uhr Standardzeit.
    Vitkineff war tot, zum zweiten Mal gestorben, und diesmal endgültig.
    Und Atarin erkannte die Wahrheit.
     
    *
     
    Prozessoren, die auf Vitkineff einstürmten.
    Vanika Hoog.
    Warding Atarin.
    Patmur Derz.
    Er war einer davon. Ein Prozessor ESCHERS. Ein Bestandteil der Hyperdim-Matrix.
    Und das hieß ... Savoire hatte die Wahrheit gesprochen. Du bist seit zwei Jahren tot! Unseren Unterlagen zufolge bist du jedenfalls am 12. April 1345 NGZ in Terrania gestorben, in der Thora Road 2216.
    Diese Erkenntnis war nicht befremdlicher als die zuletzt immer abstruser werdenden Ereignisse in der Welt, die er gerade hinter sich gelassen hatte.
    Er lächelte. Endlich war es vorbei.
    Er war zurück.
    In seiner Welt.
     
    9.
     
    Hangay
     
    Isokrain legte die Arme aneinander, und sein Vorderkörper rückte hoch, bis sein großes hinteres Beinpaar ihn kaum noch aufrecht halten konnte.
    „Es ist vollbracht", sagte er. „Der erste Prozessor hat aus seiner Traumwelt gefunden und ist zu ESCHER zurückgekehrt, und die anderen werden ihm nun folgen. Pal Astuins Strategie, die Ereignisse in ihren jeweiligen Welten bis zur Absurdität und Widersinnigkeit auf die Spitze zu treiben, hat Erfolg gehabt!"
    Dr. Savoire atmete auf. „Und der T-Prognostiker?"
    „Auch hier hat sich ESCHERS Hoffnung erfüllt. Ich spüre, dass der Cyborg-Körper nicht mehr belebt ist!"
    „Was soll das heißen?", frage Savoire.
    „Das Wesen hat der Versuchung, die ESCHER für es darstellt, nicht widerstehen können. Der T-Prognostiker ist in die Hyperdim-Matrix eingegangen, und macht, wie die Parapositronik mir gerade mitgeteilt hat, keinerlei Anstalten, ihr Kontinuum wieder zu verlassen. In der Matrix wird er die Erfüllung finden, die TRAITOR den Prognostikern stets versprochen hat, aber immer nur für kurze Zeit liefern konnte."
    „Und das nicht gegen den freien Willen?"
    „Ganz und gar nicht. Den letzten Schritt hat der Prognostiker aus eigenen Stücken vollzogen. Die Hyperdim-Matrix stellt für ein Wesen wie ihn, das fünfdimensional orientiert denkt, die höchste erreichbare Existenzstufe dar.
    Deshalb hat ESCHER damit gerechnet, dass er freiwillig in sie eingehen wird."
    „Dann ist der Versuch geglückt?"
    „Ja. ESCHERS Zustand normalisiert sich zusehends. Die Parapositronik hat mir soeben grünes Licht gegeben. Die Integration des Prozessors verläuft ohne Probleme, und ich soll die übrigen T-Prognostiker des Wohnzentrums aufspüren und in die Gedankenkammer bringen."
    Savoire runzelte die Stirn. „Dieses Vorgehen ist und bleibt gefährlich. Nicht auszudenken, was geschehen wird, wenn wir entdeckt werden! Kannst du deine Nano-Kolonnen nicht anweisen, die Cyborgs zu uns zu bringen?"
    „Von hier aus ist mir das leider nicht möglich. Die Kolonnen sind zwar eine phänomenale Errungenschaft, doch die Kontrollreichweite ist begrenzt. Ich muss mich so oder so persönlich dorthin begeben. Aber sei unbesorgt, meine Nano-Kolonnen müssten ihre Arbeit inzwischen beendet und die Überwachungssysteme des Schwerpunkt-Wohnzentrums so weit manipuliert haben, dass sie meine Anwesenheit nicht mehr zur Kenntnis nehmen und alle außergewöhnlichen Aufzeichnungen aus den Speichern löschen. Nach meinem Ermessen besteht nicht die geringste Gefahr mehr."
    Dr. Savoire streckte die Hand aus. „Worauf warten wir dann?"
    „Ich teleportiere allein", beschied der Kosmitter dem Kybernetiker. „Auf diese Weise kann ich mehrere Cyborgs gleichzeitig transportieren. So geht es schneller. ESCHER ist nicht vollständig wiederhergestellt, und die Zeit bleibt ein kritischer Faktor."
    Savoire konnte diese Argumentation zwar nachvollziehen, fühlte sich aber trotzdem furchtbar überflüssig und bedeutungslos, als der Insk-Karew vor seinen Augen entmaterialisierte.
     
    *
     
    Es hat funktioniert, dachte Savoire.
    Es hat tatsächlich geklappt!
    Noch vor wenigen Stunden hatte ihre Mission vor dem

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