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25 Stunden

25 Stunden

Titel: 25 Stunden Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Benioff
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gut«, sagt Volandes und hebt die Hände. »Tut mir Leid. Ich kann Monty gut leiden; er ist in Ordnung. Also gut, zwei Leute für den VIP-Raum. Ich werd Oscar an die Tür stellen. Mädchen?«
    »Zwei Mädchen. Vielleicht auch drei. Er steht auf - er steht auf alle möglichen, aber am meisten auf kleine, dunkle. Puerto-Ricanerinnen. Er steht auf Puerto-Ricanerinnen.«
    »Lässt sich machen.« Volandes greift zum Hörer und drückt einen Knopf. »Roz und Maggie sollen kommen... Was? Wo ist sie abgeblieben...? Ach, du Kacke. Dann treibt sie auf, ja? Und sag Roz, dass sie bei mir vorbeischauen soll.« Er legt den Hörer wieder auf die Gabel.
    »Champagner«, sagt Kostya. »Er steht auf Champagner.«
    »Was meinst du, sechs Flaschen?«
    »Zwei Kartons. Cristal.« Volandes lächelt. »Hat einen teuren Geschmack, dieser Monty. Wenn ihr Cristal wollt, will ich das von Uncle hören. Dieses Zeug ist zu...«
    Kostya legt die schweren Hände auf Volandes Tisch und sieht dem kleinen Mann ins Gesicht. »Mein Freund geht morgen für sieben Jahre nach Otisville. Und du sitzt hier...«
    »Ist ja schon gut«, sagt Volandes.
    »Zwei Kartons.«
    »Meinetwegen. Was noch?« Volandes tippt sich an den Nasenflügel.
    »Nein«, sagt Kostya. »Das nicht.«
    Eine schlanke Frau mit bronzefarbener Haut und gebleichten Haaren kommt herein.
    »Himmel, Roz«, sagt Volandes. »Was hast du mit deinem Kopf angestellt?«
    »Ich hab mir gestern die Haare gefärbt.«
    »Du hast dir gestern die Haare gefärbt. Ja, klasse. Wer hat gesagt, dass du das machen sollst? Schon gut, vergiss es. Du hast Glück heute Abend - du wirst einen Freund von uns kennen lernen. Der sieht wie ein Filmstar aus, unser Freund. Was bist du, Puerto-Ricanerin?«
    »Jemenitin«, sagt sie.
    »Jemenitin?« Volandes hebt die Brauen. »Na, was solTs. Du erzählst ihm jedenfalls, dass du Puerto-Ricanerin bist. Unser Freund steht auf Latinas.«
    »Ich bin keine Puerto-Ricanerin.«
    »Ich weiß, dass du keine Puerto-Ricanerin bist. Du brauchst ja auch nicht groß zu schauspielern. Halt einfach den Mund, wenn du mit ihm zusammen bist, ja? Nein, hey, Mund halten. Fang gleich mal an zu üben. Kein Gequatsche, ja?«
    »Jemen«, sagt Kostya. »Jemen grenzt an Saudi-Arabien und Oman. Ja?«
    Roz schmunzelt. »Du bist kein Amerikaner.«
    »Ich bin aus Ukraine.«
    »Amerikaner«, sagt Roz, »haben keine Ahnung, wo was liegt.«
    »Hoppla«, sagt Volandes. »Wenn der Jemen und die Ukraine so toll sind, warum seid ihr dann beide hier?«
    »Bildung«, sagt Kostya, »ist sehr schlecht in Amerika. Ihr kennt eure eigene Geschichte nicht. Weißt du, wann euer Bürgerkrieg war?«
    »Unser Bürgerkrieg, von wegen«, sagt Volandes. »Meine Eltern sind 1959 hergekommen.«
    »Dieses Hemd«, sagt Roz und reibt das Gewebe von Kostyas Hemd zwischen Daumen und Zeigefinger, »sehr schön.«
    »Gefällt7 s dir? Seide.«
    »Sehr schön.«
    »Dieses Hemd hab ich in Hongkong gekauft. Die machen beste Hemden der Welt in Hongkong.«
    »In Miami machen sie auch ganz gute Hemden«, sagt Volandes.
    »Euer Freund«, sagt Roz. »Er ist bekannter Schauspieler?«
    Kostya nickt. »Sehr bekannt. Viele Filme. Schaust du gerne Filme an?«
    »Gute Filme schon.«
    »Ich glaube«, sagt Kostya, »wir zwei können heute Abend eine Menge Spaß haben.«
    »Wir zwei und Freund?« Roz sieht zu Volandes und schüttelt den Kopf. »Nein, zu viel.«
    »Nein«, sagt Kostya. »Nur wir zwei.« Er zieht einen prallvollen Geldclip aus seiner Gesäßtasche und wirft ihn auf Volandes Schreibtisch. »Wir zwei haben Spaß heute Abend. Ich zeig dir was«, sagt er und fängt an, sein Hemd aufzuknöpfen.
    »Was hast du vor?«, fragt Volandes. »Willst du den Champagner auch gleich noch trinken oder was?«
    »Sie ist keine Puerto-Ricanerin. Montgomery kann jemenitische Mädchen nicht ausstehen.«
    Volandes schüttelt den Kopf und greift wieder zum Hörer. »Hey, habt ihr sie inzwischen aufgetrieben...? Herrgott noch mal. Jede Woche dasselbe Theater. Treibt ihr mir bitte zwei puerto-ricanische Mädchen auf...? Was? Was? Wir sind in New York, verdammt. Das kann doch nicht so schwer sein. Zwei Mädchen aus Puerto-Rico. Und, hey, ruf Eddie an und sieh zu, dass im VIP-Raum sechs Flaschen Cristal stehen.« Volandes schaut auf und sieht, dass Kostya mit Roz redet und ihr in die Taille zwickt. »Keinen Jahrgangs.«
    Kostya schlüpft in sein Hemd und zieht den Bauch ein. »Ich war Boxer«, sagt er zu Roz. »Hier, probier meine Nase.«
    Roz reibt Kostyas flach

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